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Neuer Anlauf von Mads Pedersen in Augsburg
Neuer Anlauf von Mads Pedersen in Augsburg
Neuer Anlauf von Mads Pedersen in Augsburg
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16 dänische Fußballer stehen derzeit bei einem Verein aus der 1. Bundesliga unter Vertrag. Mads Valentin Pedersen gehört zu den weniger bekannten Dänen in Deutschland, doch der 25-Jährige schickt sich an, sich in der Mannschaft des FC Augsburg festzubeißen.
Mit großen Hoffnungen im Gepäck und der Erfahrung aus 14 U21-Länderspielen für Dänemark und 96 Superliga-Einsätzen für den FC Nordsjælland ist Mads Pedersen im Sommer 2019 zum FC Augsburg gewechselt, doch der Durchbruch in der Fußball-Bundesliga hat bislang auf sich warten lassen.
20 Bundesliga-Einsätze kann der 25-Jährige erst aufweisen, doch vieles deutet darauf hin, dass es in der laufenden Saison weitaus mehr werden könnten. Der Linksverteidiger ist in den bisherigen drei Bundesliga-Spielen dieser Saison eingewechselt worden und scheint in einer neuen Rolle gefragt zu sein, wenn der FC Augsburg am Sonnabend bei Union Berlin wieder ins Bundesliga-Geschehen einsteigt: im zentralen Mittelfeld.
„Ich sehe mich immer noch als Linksverteidiger, aber ich spiele da, wo der Trainer mich hinstellt“, sagt Mads Pedersen zum „Nordschleswiger“, nachdem er im Testspiel der Länderspiel-Pause gegen den 1. FC Heidenheim aus der 2. Bundesliga über 90 Minuten im zentralen Mittelfeld zum Einsatz gekommen ist: „Wir haben einige Verletzte, und da hat man es mit mir im zentralen Mittelfeld versucht. Die Trainer meinen, dass ich ballsicher bin. Ich bin gerne am Ball, kann aber auch laufen und gehe in die Zweikämpfe. Ich freue mich einfach nur, dass ich das Vertrauen des Trainers genieße.“
Der 25-Jährige aus Hørsholm stand auf der Linksverteidiger-Position beim FC Augsburg bislang im Schatten des Brasilianers Iago und war zwischenzeitlich auch für ein halbes Jahr an den FC Zürich ausgeliehen, nimmt nun aber einen neuen Anlauf.
„Die vergangene Saison war zäh. Ich bin immer wieder durch dieselbe Verletzung zurückgeworfen. Das zog sich über sieben, acht Monate. Ich habe den Sommer und die Saisonvorbereitung genutzt, um fit zu werden, und habe gegen Heidenheim erstmals über 90 Minuten gespielt. Wir haben für diese Saison einen guten Plan ausgearbeitet, und dann werden wir sehen, ob für mich mehr Einsatzminuten herausspringen“, so Mads Pedersen.
Der FC Augsburg wird oft als graue Maus der Bundesliga und stets als Abstiegskandidat abgestempelt, doch das kümmert den Dänen nur wenig.
„Die Underdog-Rolle ist immer schön, da kann man nur überraschen. Wir scheren uns aber nicht darum, was die Leute sagen. Wir haben selbst das Gefühl, dass wir jede Menge Qualität im Kader haben“, sagt der 25-Jährige, der sich über die Ankunft von Cheftrainer Markus Weinzierl freut: „Er ist in der vergangenen Saison zu einem hektischen Zeitpunkt eingestiegen, hat jetzt aber mehr Zeit bekommen. Wir haben jede Menge Vertrauen in ihn. Es ist deutlich zu spüren, dass viel mehr Taktik und Stabilität hinzugekommen ist. Obwohl wir einen harten Saisonstart hatten, bin ich mir sicher, dass wir zum Ende der Saison gut dastehen werden.“
Die Bundesliga ist ihm nach zwei Jahren in Augsburg ans Herz gewachsen, und die Rückkehr der Zuschauer auf die Ränge macht sein Auslands-Abenteuer nur noch attraktiver.
„Die Fankultur hier ist einfach überragend. Das war auch ein sehr großer Anreiz, als ich hierhergewechselt bin. Mein Debüt war vor 83.000 Zuschauern in Dortmund. Das war fantastisch. Die Bundesliga-Fans kommen früh ins Stadion und machen Stimmung. Die Rückkehr der Fans bedeutet eine riesige Extra-Motivation. So macht Fußball wieder richtig Spaß“, meint Mads Pedersen: „Die Bundesliga ist eine Tempoliga, wo zur Sache gegangen wird, aber auch eine Liga, die sich über die vergangenen zehn Jahre stark entwickelt hat. Hier gibt es nicht nur Zweikämpfe und Steilpässe, auch der technische Fußball ist viel besser geworden. Die Bundesliga wird aber in erster Linie von hohen Tempo geprägt, hier geht es hin und her, von Tor zu Tor. Hier gibt es nicht viel Zeit, um Luft zu holen. Wir haben nicht so viel Ballbesitz wie in Nordsjælland, wo wir manchmal 600 Pässe gespielt haben. Hier liegen wir oft bei 250 bis 300.“
Der 25-Jährige sieht nicht nur sportliche, sondern auch kulturelle Unterschiede zwischen den besten Ligen Dänemarks und Deutschlands.
„Selbstverständlich gibt es Kulturunterschiede. Der Fußball hier ist nicht der gleiche wie in Dänemark. Hier wird mehr zur Sache gegangen, alles ist hier einen Tick härter. Hier kann man sich beim Training durchaus blaue Flecken abholen, und es wird nicht geheult, wenn es einen Tritt gegen das Schienbein gibt. Bei einigen dauert es lange, sich daran zu gewöhnen, und das war auch für mich der Fall. Ich war aber darauf vorbereitet und hatte vor meinem Wechsel auch mit Yussuf Poulsen gesprochen. So ist die Kultur. Das gehört dazu und ist ein Teil des Abenteuers“, sagt Mads Pedersen.