Die Befürchtungen um das Ausmaß der Verletzung bei Kapitän Marc Pedersen hatten sich am Freitag bestätigt: Bänderriss. Auf Krücken musste sich Marc Pedersen die Partie seiner Teamkollegen von der Tribüne des Sydbank Parks ansehen. Und der 28-Jährige hatte wie die 5.000 Zuschauer in Hadersleben bestimmt lange das Gefühl, dass es nach vier sieglosen Partien mit den ersten drei Punkten klappen sollte. Doch SønderjyskE wurde nach einer 2:0-Führung in der Nachspielzeit noch abgefangen und musste sich mit einem 2:2-Remis begnügen.

Die Hausherren waren in der ersten Viertelstunde spielbestimmend, allerdings nur bis zum 16-Meter-Raum der Gäste. Kennzeichnend dafür war ein Vorstoß von Philip Zinckernagel in der 10. Minute, der nach einem guten hellblauen Spielaufbau plötzlich frei an der Strafraumgrenze entlang dribbeln konnte. Doch Zinckernagel drückte zu spät ab und holte lediglich einen Eckball heraus.

Bänderriss: Gartenmann ersetzte Pedersen

In Abwesenheit von Marc Pedersen kam der junge Stefan Gartenmann zu seinem ersten Einsatz in der Startelf und die hellblaue Abwehr ließ sich vom Ausfall seines Kapitäns zunächst nichts anmerken. Die Hintermannschaft klärte die Vorstöße der Horsens-Mannschaft sicher und gekonnt. In der 16. Minute hielten die Zuschauer auf den Rängen allerdings den Atem an, als Torhüter Sebastian Mielitz eine Glanzparade nach einem Kopfball von Kjartan Finnbogason herausholte und einen frühen Rückstand verhinderte. Die Gäste holten danach drei Eckbälle nacheinander aus, es sollte aber das einzige Mal sein, dass SønderjyskE in den ersten 45 Minuten so richtig unter Druck war – vielmehr nutzte das Team von Claus Nørgaard die Schreckminuten, um vorne mehr draus zu machen.

Der Gastgeber nahm jetzt wieder das Zepter in die Hand und übernahm das Spielgeschehen. Zum ersten Mal münzte sich das auch in Tore um, als Interims-Kapitän Simon Poulsen einen Befreiungsschlag zunächst kurz vor der Mittellinie klärte, sich einfach mal ein Herz fasste, losdribbelte, kurz vor der linken Strafraumgrenze abzog und den Ball in die lange, untere Ecke zum 1:0 (23.) platzierte. Jesse Joronen im Horsens-Tor war ohne Chance.

Zum zweiten Mal und von genau gleicher Stelle musste Jeronen 17 Minuten später den Ball aus den Maschen holen. Nach einem Bilderbuch-Angriff passte Philip Zinckernagel von der Strafraumgrenze haargenau auf den in die Tiefe laufenden Christian „Greko“ Jakobsen. Dieser versenkte den Ball sicher zum 2:0.

Horsens erzielt den Ausgleich fast mit dem Schlusspfiff

Auch nach dem Seitenwechsel gab sich die SønderjyskE-Hintermannschaft zunächst keine Blöße. Die Räume wurden eng gemacht und man ließ den Gegner zu keinem vernünftigen Spielaufbau kommen. Der 1:2-Anschlusstreffer fiel daher auch eher zufällig. Horsens-Innenverteidiger Bubacarr Sanneh köpfte den Ball ungehindert ein. Ein langer Einwurf hatte die schlafende SønderjyskE-Abwehr überrascht und Mielitz ohne Chance gelassen.

Nahezu postwendend hätte Zinckernagel die alte Führung wieder herstellen können, als er nach einem langen Pass in die Tiefe von Jakobsen freistehend vor Joronen auftauchte, doch er vergab. So wurde die letzte Viertelstunde für die rund 5.000 Zuschauer in Hadersleben nervenaufreibend. Mehrere Male wurde es im hellblauen Strafraum gefährlich. Zwei Minuten in der Nachspielzeit wurde im SønderjyskE Strafraum erneut herumgestochert, und dieses Mal glückte es mit keinem Befreiungsschlag: Horsens erzielte das 2:2-Unentschieden, nachdem Sebastian Mielitz mit seiner Faustabwehr patzte.

SønderjyskE – AC Horsens (2:0) 2:2

1:0 Simon Poulsen (23.), 2:0 Christian “Greko” Jakobsen (40.), 2:1 Bubacarr Sanneh (75.), 2:2 Tobias Arndal (90.+3)

SønderjyskE: Sebastian Mielitz – Ramon Rodrigues, Kees Luijckx, Stefan Gartenmann, Simon Poulsen – Niki Zimling, Eggert Jonsson – Philip Zinckernagel (86.: William Tchuameni), Emil Scheel (78.: Troels Kløve), Christian “Greko” Jakobsen – Mikael Uhre.

AC Horsens: Jesse Joronen – Mads Thycosen, Alexander Ludwig, Bubacarr Sanneh, Thomas Kortegaard (45.: Tobias Arndal) – Joseph Mensah, Jonas Thorsen, Delphin Tshiembe, Mikkel Qvist – Hallur Hansson (74.: Olive Drost), Kjartan Finnbogson (65.: Daisuke Sato).

Gelbe Karten: Ramon Rodrigues – . 

Schiedsrichter: Mads Kristoffersen.

Zuschauer: 5.012.