Die SønderjyskE-Fußballer sind nach nur einem Punkt aus den vergangenen sechs Spielen noch tiefer in den Abstiegsschlamassel gerutscht und stehen nach der 1:2-Niederlage gegen die ebenfalls lange sieglose OB-Mannschaft auf dem vorletzten Tabellenplatz, ist aber in Odense nicht wie ein Absteiger aufgetreten.

Einsatz und Leistung haben gestimmt, aber eine miserable Chancenauswertung haben einen verdienten Punktgewinn verhindert. In einem überaus lebhaften und mitreißenden Kellerduell war SønderjyskE, an Torchancen und Spielanteilen gemessen, sogar die bessere Mannschaft, doch die Hellblauen haben sich nicht belohnt und sind am Ende selber Schuld, dass OB und nicht SønderjyskE über den Befreiungsschlag jubeln konnte.

In einer misslichen Lage kommt oft auch noch Pech hinzu, so auch für SønderjyskE. Zwei abgefälschte Schüsse sorgten in der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit für eine 2:0-Führung für die Platzherren.

Die Führung kam aber nicht von ungefähr. SønderjyskE war zwar in der ersten Viertelstunde die aktivere und auch bessere Mannschaft, gab aber immer mehr die Initiative ab und ließ OB das Kommando übernehmen, nicht zuletzt weil Emmanuel Sabbi den Gästen immer größere Probleme bereitete.

Der pfeilschnelle US-Amerikaner hatte vor beiden Toren die neu formierte SønderjyskE-Abwehr auseinander genommen, war aber in letzter Sekunde noch abgeblockt oder abgedrängt worden. Die Nachschüsse resultierten jeweils in einen Torerfolg, obwohl beide Versuche es ohne gegnerische Hilfe wohl kaum über die Torlinie geschafft. Erst fälschte Emil Holm unhaltbar für Lawrence Thomas ab, neun Minuten später war es Emil Kornvig bei einem Frøkjær-Schuss, der vermutlich vorbei gegangen wäre.

Neuzugang Søren Reese musste bei SønderjyskE in der Innenverteidigung einspringen. Duplexe Tchamba war nach Länderspiel-Aufgaben für Kamerun in der Heimat gestrandet. Für die rechtzeitige Rückreise fehlten die in diesen Corona-Zeiten notwendigen Original-Papiere mit der Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung in Dänemark.

Reese bereitete mit seiner Kopfballverlängerung in der 44. Minute den Anschlusstreffer von Daniel Prosser vor, der SønderjyskE wieder Hoffnung schöpfen ließ.

Die Gäste ergriffen zu Beginn der zweiten Halbzeit, diktierten über weite Strecken das Geschehen und wurden auch gefährlich. Die SønderjyskE-Mannschaft ist auf vielen Positionen neu besetzt, nicht zuletzt in der Offensive, doch die Probleme sind dieselben. Die Chancenauswertung ist miserabel. Eine Handvoll dicke Torchancen blieben in der zweiten Halbzeit ungenutzt.

Der große Sünder war dabei Abdulrahman Taiwo, der vor allem in der 70. Minute den Ausgleich hätte erzielen müssen, als er nach glänzender Vorarbeit von Julius Eskesen und Daniel Prosser völlig frei vor OB-Torwart Hans Christian Bernat auftauchte, aber kläglich scheiterte.

Der OB-Schlussmann gewann auch das zweite direkte Duell gegen den SønderjyskE-Stürmer, musste aber beim Kopfball in der 88. Minute eine Glanzparade aus dem Hut zaubern.

Auch Daniel Prosser hätte mehr als ein Tor machen müssen.

Die starken Offensivbemühungen eröffneten dem Gegner jedoch große Konterchancen, Zweimal musste der Ball von der Torlinie gekratzt werden und Emmanuel Sabbi hatte auch die große Möglichkeit den Sack zuzumachen.

OB war am Ende die glücklichere Mannschaft und konnte über den Befreiungsschlag jubeln.

OB - SønderjyskE (2:1) 2:1

1:0 Jørgen Skjelvik (30.), 2:0 Emil Kornvig (Eigentor/39.), 2:1 Daniel Prosser (44.)

OB: Hans Christian Bernat – Nicholas Mickelson (67.: Alexander Juel-Andersen), Kasper Larsen, Jeppe Tverskov, Jørgen Skjelvik – Emmanuel Sabbi, Jens Jakob Thomasen (67.: Troels Kløve), Aron Thrandarson, Moses Opondo (83.: Mart Lieder) – Mads Frøkjær-Jensen (83.: Max Fenger) – Bashkim Kadrii (90.: Ayo Simon Okosun).

SønderjyskE: Lawrence Thomas – Emil Holm, Stefan Gartenmann, Søren Reese, Marc Dal Hende – Victor Mpindi (73.: Rasmus Vinderslev), Emil Kornvig (60.: Julius Eskesen), Mads Albæk – Rilwan Hassan (46.: Isak Steiner Jensen), Abdulrahman Taiwo, Daniel Prosser (81.: Kristofer Kristinsson).

Gelbe Karten: Hans Christian Bernat – Emil Kornvig, Victor Mpindi, Emil Holm.

Schiedsrichter: Anders Poulsen. Zuschauer: 5.701.