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Davidsen: „Das Timing ist das richtige“

Davidsen: „Das Timing ist das richtige“

Davidsen: „Das Timing ist das richtige“

Woyens/Vojens
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Der Ausflug nach Europa war nur kurz, soll aber mit dem neuen Investor im Rücken wiederholt werden. Foto: David W Cerny/Reuters/Ritzau Scanpix

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Povl Davidsen hat SønderjyskE von der ersten Stunde an unterstützt. Der Gründer von Davidsen Tømmerhandel denkt, dass die Hellblauen mit dem bisherigen Sponsoren-Kreis an eine Obergrenze gestoßen ist, und fordert auch mit dem US-Investor an der Kommandobrücke die alten Sponsoren zur Loyalität auf.

Die Wogen haben sich noch nicht geglättet, nachdem die Nachricht in der vergangenen Woche wie eine Bombe eingeschlagen war, dass Fußball-Superligist SønderjyskE an den US-amerikanischen Finanzmann Robert Platek und seine Familie verkauft wurde.

Der Einstieg des US-Investors wirft zahlreiche Fragen auf. Fragen, die aber von der Hauptperson selbst wohl kaum beantwortet werden. Interviewanfragen haben keine Erfolgsaussichten, heißt es von SønderjyskE-Pressechef Jacob Ravn und Direktor Klaus Rasmussen. Robert Platek werde sich im Hintergrund halten und das Tagesgeschäft den SønderjyskE-Verantwortlichen überlassen, die auch bislang am Ruder standen.

Es bleibt also weiter offen, was er mit SønderjyskE vor hat, wie viel Geld er in die Fußball-Abteilung des nordschleswigschen Leistungssportprojektes stecken will und wie viel bereits in die Kasse von SønderjyskE Fodbold A/S geflossen ist. Hinter SønderjyskE steht „Fonden Til Fremme Af Elitesport og Kultur i Sønderjylland“, dominiert von einem engen Kreis von großen nordschleswigschen Unternehmen, die für die Kapitalgrundlage gesorgt haben. Dazu zählen Danfoss, Abena, Linak und Davidsen Tømmerhandel.

Povl Davidsen ist von der ersten Stunde an dabei gewesen und hat SønderjyskE in guten wie in schlechten Zeiten finanziell unter die Arme gegriffen. Der Gründer und Vorstandsvorsitzende von „Davidsen Tømmerhandel“ begrüßt die Entscheidung, an die Platek-Familie zu verkaufen.

Povl Davidsen hat SønderjyskE von der ersten Stunde an unterstützt. Foto: Mikkel Berg Pedersen/Ritzau Scanpix

„Ich bin mit der Entscheidung einverstanden. Die Gelegenheit hat sich geboten, dass ein seriöser Investor einsteigt. SønderjyskE kann stolz sein, dass Interesse von dieser Seite bekundet worden ist, ohne dass SønderjyskE zum Verkauf angeboten wurde. Langfristig ist dies die beste Lösung, besonders wenn man hört, dass er den Klub mit der DNA von SønderjyskE weiterführen will. Und das Timing ist das richtige“, meint Povl Davidsen zum „Nordschleswiger“.

In der Superliga wird es seiner Ansicht nach immer schwieriger, konkurrenzfähig zu bleiben.

„Wir haben eine Fußball-Mannschaft, die vielleicht beste seit langer Zeit, aber es ist erforderlich, dass zugelegt wird. Ich denke, dass die Unterstützung der Sponsoren aus der Region ein Maximum erreicht hat. Vielleicht kommen noch einige mehr hinzu, wenn wir in der Tabelle weiter oben stehen, aber mit nur zwölf Mannschaften in der Superliga wird es ein ewiger Kampf gegen den Abstieg sein. Wir riskieren, dass wir in die 1. Division absteigen, und dann kann es schwierig werden, wieder aufzusteigen“, so Davidsen.

Der langjährige SønderjyskE-Geldgeber ist sich bewusst, dass die Gefahr besteht, dass aktuelle Sponsoren wegfallen können. Sitzt das Geld beim örtlichen Maurermeister weiter so locker, wenn der Klubeigentümer ein US-Investor mit reichlich Geld in der Tasche ist?

„Ja, dieses Risiko besteht. Die jetzigen Sponsoren brauchen wir aber weiterhin. Loyalität ist gefragt, und ich hoffe, dass es den Zusammenhalt weiter geben wird. Ein gutes Beispiel ist der FC Midtjylland, der massenhaft Sponsoren hat. Da habe ich nach dem Einstieg von Benham nichts Negatives gehört, eher im Gegenteil. Das ist weiterhin ein gemeinsames Projekt“, sagt Povl Davidsen und unterstreicht, dass er auch weiterhin SønderjyskE unterstützen werde: „Uns ist nachgesagt worden, dass in unserem Landesteil nicht viel los ist. Mit SønderjyskE hat sich das geändert, und jetzt ist wieder ein spannender Schritt gemacht worden. Wir bei Davidsen haben zumindest gemerkt, dass es leichter geworden ist, qualifizierte Mitarbeiter für den Landesteil zu gewinnen.“

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