Vor 7.150 Zuschauern, darunter Ex-Trainer Jakob Michelsen und rund 1.000 Brøndby-Fans im ausverkauften Gäste-Sektor, war SønderjyskE eine Halbzeit lang die klar bessere Mannschaft, machte aber aus der optischen Überlegenheit in den ersten 45 Minuten zu wenig und zahlten nach dem Seitenwechsel einen teuren Preis für eigene Fehler.

Die Hellblauen ließen dem Tabellenführer mitunter seine eigene Medizin schmecken, ließen dem Gegner mit aggressivem Pressing nicht zur Ruhe kommen und kauften ihm so den Schneid ab.

Die Platzherren zeigten mehr Biss als der Gegner und setzten sich in fast allen Zweikämpfen durch. Mit harten Bandagen wurde auch in den beiden Strafräumen gearbeitet, vieles an der Grenze des Erlaubten. Paulus Arajuuri brachte nach einem Eckball  in der zwölften Minute mit einem leichten Schubser Christian „Greko“ Jakobsen aus Balance und köpfte ungehindert zum 0:1 ein. Sebastian Mielitz musste somit zum ersten Mal nach 327 Minuten wieder hinter sich greifen.

Ein Eckball führte auch zum Ausgleich. Mikael Uhre sorgte mit viel Körpereinsatz dafür, dass Torwart Frederik Rønnow auf der Torlinie kleben blieb. „Greko“ köpfte aus zwei Metern Entfernung ungehindert ein.

Der Ausgleich war hochverdient, aber unterm Strich war es zu wenig, was die Gastgeber aus ihrer Überlegenheit machten. Laut der offiziellen Statistik war SønderjyskE in 36 der ersten 45 Minuten die spielbestimmende Mannschaft.

Brøndby kam nach dem Seitenwechsel besser ins Spiel, überraschend war es aber dennoch, als ein Pass in die Tiefe eine in dieser Situation schlecht sortierte SønderjyskE-Hintermannschaft aus den Angeln hob. Hany Mukhtar drückte in der 64. Minute mit dem Knie den Ball ins Netz und stellte den Spielverlauf auf den Kopf.

Das vorentscheidende 1:3 schenkten sich die Gastgeber in der 72. Minute dann selbst ein. Ein ungenauer Pass von Stefan Gartenmann spielte Jan Kliment völlig frei, und der bedankte sich mit dem 1:3.

Christian „Greko“ Jakobsen, der erst in der Winterpause aus Brøndby gekommen war, hatte im Mai seinen alten Arbeitgeber mit einem Dreierpack und einer 0:3-Schlappe nach Hause geschickt, hätte dazwischen fast sein zweites Tor des Nachmittags erzielt, scheiterte aber mit seinem Kopfball an Frederik Rønnow.

Brøndby hatte mit dem dritten Gegentreffer SønderjyskE den Wind aus den Segeln genommen, hatte danach alles im Griff und holte den neunten Superliga-Sieg in Folge. Wenn man auch an solchen Tagen gewinnt, gehört man zu den Titelanwärtern.

SønderjyskE - Brøndby IF (1:1) 1:3
0:1 Paulus Arajuuri (12.), 1:1 Christian „Greko“ Jakobsen (36.), 1:2 Hany Mukhtar (64.), 1:3 Jan Kliment (72.)
SønderjyskE: Sebastian Mielitz – Stefan Gartenmann, Marc Pedersen, Kees Luijckx, Jeppe Simonsen – Niki Zimling – Troels Kløve, Marcel Rømer (87.: Philip Zinckernagel), Eggert Jonsson (82.: Victor Mpindi Ekani), Christian „Greko“ Jakobsen – Mikael Uhre.
Brøndby IF: Frederik Rønnow – Johan Larsson, Paulus Arajuuri, Benedikt Röcker, Anthony Jung – Besar Halimi (78.: Kasper Fisker), Christian Nørgaard,  Hany Mukhtar, Simon Tibbling (64.: Lasse Vigen Christensen) – Teemu Pukki (89.: Kevin Mensah), Jan Kliment.
Gelbe Karten: Benedikt Röcker.
Schiedsrichter: Mads-Kristoffer Kristoffersen.
Zuschauer: 7.150.