Eishockey
SønderjyskE glänzte – nahm aber zu früh den Fuß vom Gas
SønderjyskE glänzte – nahm aber zu früh den Fuß vom Gas
SønderjyskE glänzte – nahm aber zu früh den Fuß vom Gas
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Alle drei Heimspiele der regulären Saison hatte SønderjyskE gegen Herning Blue Fox verloren. Die Hellblauen konnten den Heimkomplex ablegen und waren 40 Minuten lang haushoch überlegen, hätten aber fast noch den Auftaktsieg im Playoff-Viertelfinale aus der Hand gegeben.
Die Eishockeyspieler von SønderjyskE haben in den Playoffs um die dänische Meisterschaft einen glänzenden Start hingelegt und sich in der Best-of-seven-Serie mit 1:0 in Führung gebracht, aber auch einen Denkzettel verpasst bekommen, dass man gegen Herning nie den Fuß vom Gaspedal nehmen darf.
Die Hellblauen hätten den Sieg fast noch aus der Hand gegeben, konnten aber das erste Spiel des Playoff-Viertelfinales gegen Herning Blue Fox nach einer 4:0-Führung mit 4:2 gewinnen.
SønderjyskE 40 Minuten lang klar besser
Die beiden erfolgreichsten Klubs nach dem Jahrtausendwechsel, die von 2006 bis 2015 die Meistertitel unter sich aufgeteilt hatten, standen sich zum ersten Mal seit dem DM-Finale 2014 in einer Playoffserie gegenüber, und die Leistungsunterschiede waren anfangs unerwartet groß.
Herning-Trainer Ben Cooper hatte vor Beginn der Viertelfinalserie angekündigt, dass man sich mit großem Körpereinsatz Respekt verschaffen wolle. Die Hellblauen nahmen aber nicht nur die Zweikämpfe an, sondern setzten sich in den meisten durch und erzwangen sich die Kontrolle über die Partie, auch weil sie die Gäste zum richtigen Zeitpunkt im Aufbauspiel empfindlich störten.
Die Gastgeber wussten aber auch, wann sie sich zurückziehen und Herning aus der Defensive locken mussten. Ein Steilpass von Matt Prapavessis, von hinter der eigenen Torlinie und an die gegnerische blaue Linie, spielte Yannick Vedel völlig frei. Der Mann für die wichtigen Tore schlug eiskalt zu und erzielte die Führung, die gegen für ihre solide Defensive bekannten Herninger so wichtig ist.
Herning war an diesem Abend aber alles andere als solide und phasenweise sogar direkt überfordert. SønderjyskE erhöhte zu Beginn des Mitteldrittels auf 3:0. Der dritte Treffer war allerdings umstritten. Ein Schlittschuhtor von Victor Rollin Carlsson, doch die Schiedsrichter wollten nach Videoanalyse keine Kickbewegung gesehen haben.
Handbremse zu früh angezogen
Die bis dahin pomadig aufspielenden Gäste reagierten mit wütenden Angriffen auf den umstrittenen Treffer, nahmen sich aber mit einem krassen Fehler selbst wieder den Wind aus den Segeln.
Alles schien nach dem 4:0 vor dem letzten Drittel gelaufen. Mit einem Doppelschlag zu Beginn des Schlussdrittels brachte Herning jedoch wieder Spannung in die Begegnung. Nach minutenlangem Nervenflattern bekam SønderjyskE Spiel und Gegner wieder in den Griff und brachte den verdienten Sieg über die Zeit.
Das zweite Duell steigt am Sonntag ab 15 Uhr in Herning. Viel Zeit zur Freude über den Auftaktsieg bleibt nicht für die SønderjyskE-Mannschaft, die nach der langwierigen Verletzungsmisere lediglich ohne Emil Bejmo, Daniel Nielsen und Mikkel Jensen auskommen musste, während bei Herning Nationalspieler Mathias Bau Hansen sowie die Verteidiger Rasmus Nielsen und Reid McNeill fehlten.
SønderjyskE - Herning Blue Fox (1:0,3:0,0:2) 4:2
1:0 Yannick Vedel (12:20/Ass.: Matt Prapavessis, Matt Salhany), 2:0 Martin Eskildsen (21:20/Ass.: Matt Salhany, Cameron Brown), 3:0 Victor Rollin Carlsson (24:00/Ass.: Brendan Harms, Yannick Vedel/5 gegen 4), 4:0 Cameron Brown (29:32/Ass.: Yannick Vedel), 4:1 Kristian Jensen (42:01), 4:2 Morten Poulsen (43:57).
Zeitstrafen: SE 2x2 – HBF 4x2 Minuten. Schiedsrichter: Mads Frandsen/Niclas B. Lundsgaard. Zuschauer: 0.