Deutsche Minderheit
50 Jahre Förde-Schule: Großes Lob und eine Liebeserklärung
50 Jahre Förde-Schule: Großes Lob und eine Liebeserklärung
50 Jahre Förde-Schule: Großes Lob und eine Liebeserklärung
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Am Donnerstag feierte die Förde-Schule 50-jähriges Bestehen. Die Rednerinnen und Redner beschrieben in ihren Reden ganz persönlich, warum diese Schule für sie so einzigartig ist. Die Förde-Schule erhielt Bestnoten – in sämtlichen Disziplinen.
Wer zu einem 50-jährigen Jubiläum kommt, der erwartet eine Feier mit vielen gutgemeinten Grüßen. So war es auch an der Förde-Schule am Donnerstag. Doch der Institution wurden so viele dankbare Kommentare und ein so tief empfundenes Lob ausgesprochen, dass nicht zuletzt den Lehrkräften, den Ehemaligen und bestimmt auch den anwesenden Eltern ganz warm ums Herz wurde.
Schulleiter Niels Westergaard leitete den ersten Teil der Veranstaltung in der Sporthalle mit einem gut gelaunten Willkommen ein: „Einige meinen vielleicht, dass es ein ganz schön alter Laden ist. Aber hier ist das Glas nie halb voll – bei der Jubiläumsfeier meiner Schule.“
Westergaard erzählte, wie er 1999 zur Förde-Schule kam, und dass der Schulleiterposten eigentlich nie Teil seiner Lebensplanung gewesen sei. 2007 kam er in Schulleitung – 2020 wurde er Nachfolger von Volkmar Koch: „Sie ist meine Schule“, wie er lächelnd feststellte. Dafür gibt es viele Gründe, so der Schulleiter, der auch in seiner Zeit als Schwimmtrainer viel über Pädagogik gelernt hat.
Die Menschen sind entscheidend
An der Förde-Schule werden Höflichkeit, Respekt, Teamgeist, Teil von etwas Größerem sein, Toleranz und Platz für alle großgeschrieben. Es sind eben nicht nur die Räumlichkeiten, die direkt an der Förde gelegen an sich schon ein großes Plus sind.
Ihren Wert hat die Schule durch all die jetzigen und ehemaligen Schülerinnen und Schüler, Eltern, Partner und Lehrkräfte, stellte Westergaard fest. „Es sind die Menschen, die die Förde-Schule waren und sind“, meinte er.
Die Schulrätin des Deutscher Schul- und Sprachvereins (DSSV), Anke Tästensen, war die erste Rednerin. Sie hatte in den Archiven des DSSV gestöbert und dort unter anderem einen Artikel des „Nordschleswigers“ gefunden, in dem bei der Einweihung 1974 von „einer der schönsten Schulen in Nordschleswig“ geschwärmt wurde. Sie lobte, dass die Förde-Schule modern, aber gleichzeitig auch traditionsbewusst ist. Diese Kombination ist kein Gegensatz, sondern eine wichtige Eigenschaft.
Eine einzigartige Schule
Die Vorsitzende Svenja Hansen sprach von einer „einzigartigen Schule“. Das Wichtige für sie war das Innere: „An der Förde-Schule ist Platz für alle.“ Als Beispiel nannte sie ihre drei Jungen. Ob Legasthenie oder ein Energiebündel: „Hier lernen sie alle. Hier kennt noch jeder jeden. Heute ist die Schule so groß, dass sie aus allen Nähten platzt.“
Der ehemalige Schulvorsitzende Martin Lorenzen wurde 1980 als sechs Jahre alter Bube in der Förde-Schule eingeschult. „Und ich konnte überhaupt kein Deutsch. Ich bekam nichts mit“, meinte der Mann. Heute spricht er einwandfrei Deutsch.
Sein Start an der deutschen Förde-Schule führte ihn nach Sonderburg und später zum Studieren nach Kopenhagen. 2007 zog er zurück nach Nordschleswig. Seine Kinder kamen in die Förde-Schule. Heute besuchen sie eine dänische Schule: „Aber sie sind froh, dass sie die deutsche Sprache von hier mitbekommen haben.“
Eine Liebeserklärung
Karin Sina, Mutter von mehreren Schulkindern der Förde-Schule und nun die zweite Vorsitzende im Förderverein, sprach von „einer Erfolgsgeschichte“. Sogar ihre vierjährige Enkelin Martha aus Kopenhagen hatte eine Bitte: Sie wollte ebenfalls in die Förde-Schule. Für Karin Sina war es ein Privileg, eine solche Schule besuchen zu können. Ausschlaggebend war auch für sie der Inhalt: „Das, was hier vorgelebt wird, das macht die Förde-Schule aus. Die Sonne scheint immer an der Förde. Darauf kann die Schule stolz sein. Das war meine Liebeserklärung“, stellte sie fest.
Das Programm in der Turnhalle schloss der frühere Schüler der einstigen deutschen Gravensteiner Schule, Peter Brix, mit der Präsentation seiner vor fünf Jahren erschienenen Chronik über die Förde-Schule ab.