Konzert

Musikvereinigung Nordschleswig liefert einen Gänsehautmoment nach dem anderen

Musikvereinigung Nordschleswig liefert einen Gänsehautmoment nach dem anderen

Musikvereinigung Nordschleswig imponiert mit Mozart

Lügumkloster/Løgumkloster
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Showdown: Die Musikvereinigung Nordschleswig spielte Ende Oktober 2024 ihre große Konzertreihe „Mozarts Requiem“. Foto: Karin Riggelsen

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Die Anspannung lässt nicht nach – Susanne Heigolds Stimme ist kurz vor dem Abschlusskonzert in Lügumkloster von Euphorie erfüllt. Jedes Konzert sei anders, weil jeder Raum und auch jedes Publikum anders sei, erzählt die Dirigentin.

Der Dom in Hadersleben sei eine ganz besondere Spielstätte, „aber nicht mein Favorit“, sagt Susanne Heigold. Die eine Lieblingsspielstätte gibt es für die Dirigentin nicht, weil alle vier Spielstätten in Nordschleswig etwas Neues mitbringen. 

Heigold wirkt wie berauscht von den Erlebnissen der vergangenen Tage. Hadersleben (Haderslev), Apenrade (Aabenraa), Sonderburg (Sønderborg), Lügumkloster – seit Donnerstag tourt sie mit der Musikvereinigung Nordschleswig und „Mozarts Requiem“ durch den Landesteil. 

  

Dirigentin Susanne Heigold Foto: Karin Riggelsen

Kurz vor dem letzten Konzert in der Kirche zu Lügumkloster findet sie an diesem Sonntagnachmittag ein paar Minuten, um ihre Gefühle und Eindrücke in dieser musikalischen Reise mit dem „Nordschleswiger“ zu teilen. „Wir sind kurz vor der letzten Aufführung, und ich empfinde einfach nur Freude. Es macht so, so viel Spaß.“

Ob die Anspannung langsam nachlässt? „Ich habe das Gefühl, es wird immer intensiver.“

Der Dom zu Hadersleben bietet dem Ensemble und seinem Publikum eine ganz besondere Kulisse und Akustik. Foto: Karin Riggelsen

Das kommt auch beim Publikum an, wie im Gespräch mit Claudia Knauer deutlich wird. Anders als Heigold hat sie eine ganz klare Lieblings-Spielstätte: „Dom, Uraufführung – da kommt nichts ran“, ist sich die Büchereidirektorin sicher. „Das Konzert war ein Gänsehauterlebnis.“

Literatur trifft Musik: Goethe vertont

Ihre Liebe zur Literatur spiegelt sich auch in ihrem persönlichen Highlight wider. „Leon Tscholl hat zwei Gedichte von Goethe vertont, und das war einfach nur fantastisch.“ Sie habe ganz vorn gesessen. „Ich war ganz dicht am Chor und konnte direkt in die ausdrucksstarken Gesichter der Sängerinnen und Sänger schauen, das war etwas ganz Besonderes.“

Der Ausdruck in den Chorgesichtern sprach Bände. Foto: Karin Riggelsen

„Wir verbinden Generationen“

Susanne Heigold ist vom Engagement des Ensembles und des Publikums begeistert. „Wir verbinden Generationen“, sagt die Dirigentin, die sich über die jungen Gesichter im Chor und Publikum freut. „Auch wenn ich mir wünschen würde, dass es noch mehr wären.“ 

In diesem Jahr gab es eine Besonderheit, die genau darauf abzielt. Der Auftritt in Apenrade am Freitag wurde als Familienkonzert durchgeführt. Und das wurde belohnt: „Es war rappelvoll, und ich habe mich so sehr gefreut, dass so viele Kinder dabei waren.“  

Konzentration und Leidenschaft beim großen Konzert im Haderslebener Dom Foto: Karin Riggelsen

Aber nicht nur in Apenrade, auch an allen anderen Spielstätten wurde das Engagement der Musikerinnen und Musiker belohnt. „Gestern habe ich selbst noch Stühle geschleppt“, so Heigold. Nichts lieber als das. 

„Wir sind in der sehr glücklichen Lage, an gleich vier Orten spielen zu dürfen.“ Das sei nicht üblich, umso mehr wisse die Dirigentin zu schätzen, dass das Publikum das Engagement des Ensembles mit einer großen Nachfrage an allen vier Spielstätten belohnt. 

Unterstützung aus Neubrandenburg

Auch das letzte Konzert der Reihe von Mozarts Requiem in Lügumkloster birgt wieder Neues und Besonderes. Nicht nur, dass auch diese Spielstätte eine ganz besondere ist. „Wir haben eine Partnerschaft mit dem Neubrandenburger Chor, und heute sind einige von ihnen dabei, um uns zu unterstützen“, freut Susanne Heigold sich. 

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