Neujahrstagung

Interview: Warum Sankelmark, Uwe Jessen?

Interview: Warum Sankelmark, Uwe Jessen?

Interview: Warum Sankelmark, Uwe Jessen?

Apenrade/Sankelmark
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Uwe Jessen
Uwe Jessen freut sich bei Sankelmark auf: ... alles (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

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Seit den 50er-Jahren findet jährlich die Neujahrstagung des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) in der Akademie des Deutschen Grenzvereins statt. Der BDN-Generalsekretär erzählt im Interview, warum es sich lohnt, hinzufahren.

„Endlich wieder Sankelmark“, schrieb der Kommunikationschef des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Harro Hallmann, zum Jahreswechsel in einem Kulturkommentar. Die Neujahrstagung musste zwei Jahre in Folge coronabedingt ausfallen. Vom kommenden Donnerstag bis zum Sonntag findet sie in diesem Jahr wieder statt. „Der Nordschleswiger“ hat bei BDN-Generalsekretär Uwe Jessen nachgefragt, warum die Tagung interessant und wichtig ist.

Uwe Jessen, was ist das Ziel der Neujahrstagung in Sankelmark?

Das Ziel ist mehrschichtig. Zum einen findet am Donnerstagabend der Jahresempfang des Deutschen Grenzvereins statt. Das war auch der Anlass, weshalb der BDN in den 50er-Jahren diese Tradition begonnen hat. Dann ist da vor allem eine Fortbildung, bei der wir uns durch unterschiedliche Vorträge Wissen über uns und die Gesellschaft, die uns umgibt, aneignen. Das Kulturprogramm ist ein weiterer wichtiger Teil der Tagung. Und letztlich ist es auch eine Form von Teambuilding für die Mitglieder der Minderheit, bei dem wir uns auf die Aufgaben des neuen Jahres einstimmen.

Was würdest du jemandem sagen, der noch nie dabei war, um sie oder ihn zu überzeugen, dass es sich lohnt hinzufahren?

Ich würde sagen, das Angebot an Vorträgen ist so reichhaltig, dass für jede und jeden etwas dabei ist. Man kann im Laufe des Wochenendes viel Neues und Spannendes lernen. Außerdem trifft man hier viele alte und neue Bekannte, denn es kommen insgesamt ungefähr 250 Menschen. Es gibt also reichlich Gelegenheit, sich auszutauschen, und diesen Austausch kann man ja abends in der Bar fortsetzen.

Man kann also entweder am gesamten Programm teilnehmen oder sich einzelne Punkte herausgreifen. Manche kommen auch ausschließlich zum Kabarett am Sonnabendabend, sofern sie denn Platz finden.

Auf welche zwei oder drei Programmpunkte freust du dich persönlich am meisten?

Ich freue mich nicht so sehr auf einzelne Punkte, sondern immer auf die Gesamtheit des Programms. Meine Erfahrung ist, dass wir nach der Tagung immer zu dem Schluss kommen, dass alle Vorträge gut waren. Es war nie ein schlechter dabei, nur einer, der nicht so gut wie die anderen war. Wir bekommen im Generalsekretariat immer auch Vorschläge für den einen oder anderen Vortragenden, bei dem es spannend wäre, diesen einzuladen.

Du hast selbst erwähnt, dass die Tradition der Neujahrstagung aus den 50-Jahren stammt. Ist sie überhaupt noch zeitgemäß?

Ich finde sie absolut zeitgemäß, was auch die Anmeldezahlen belegen. Zu Anmeldeschluss war die Tagung auch dieses Jahr wieder ausverkauft, und wir mussten wieder Menschen im benachbarten Hotel Seeblick unterbringen. Erfahrungsgemäß sind die meiste Zeit zwischen 80 und 100 Menschen im Saal. Das belegt, dass das Programm viele Menschen anspricht.

Wir haben die Tagung auch modernisiert. So haben wir jetzt fest den Programmpunkt „Einer von uns“, bei dem uns diesmal der Zöllner Thore Gröndahl mit seinem Spürhund besuchen wird. Ich finde es interessant und ein gutes Ausstellungsfenster zu zeigen, wo man als Mitglied der Minderheit überall landen kann.

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