Hochzeitstourismus

Tondern: Ausländische Paare können sich wieder trauen lassen

Tondern: Ausländische Paare können sich wieder trauen lassen

Tondern: Ausländische Paare können sich wieder trauen lassen

Tondern/Tønder
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Hereinspaziert: Die Tür zum alten Kreistagsgebäude am Jomfrustien 8 öffnet sich ab sofort wieder für Brautpaare aus dem Ausland. Hunde dürfen dem großen Tag nicht beiwohnen. Foto: Monika Thomsen

In Tondern muss für 163 Paare ein neuer Termin für ihren Hochzeitstag gefunden werden. Das Interesse daran, an der süddänischen Westküste zu heiraten, ist ungebrochen.

Der coronabedingte verhängte Stopp für ausländische Trauungen in Tondern ist ab sofort aufgehoben.

Tondern ist bei Ausländern, die sich standesamtlich trauen lassen wollen, ein beliebter Anlaufpunkt.

Durch die dreimonatige Schließung der Grenze gibt es nun Nachholbedarf.

163 stornierte Hochzeiten

Im Zeitraum vom 12. März bis zum 15. Juni wurden 163 Hochzeitstermine abgesagt, wie aus einer Pressemitteilung der Kommune Tondern hervorgeht.

 Dänische Paare hatten bereits seit dem 23. April wieder die Möglichkeit, im alten Amtratssaal am Jomfrustien in Tondern die Ehe einzugehen.

Das alte Kreistagsgebäude ist in Tondern die Adresse, wenn man sich aus dem Ausland kommend standesamtlich trauen lassen will. Foto: Monika Thomsen

Bürgermeister Henrik Frandsen (Venstre) freut sich, dass der Hochzeitstourismus wieder möglich ist.

Ich bin sehr froh, dass wir wieder unsere ausländischen Brautpaare willkommen heißen können. Das bringt Leben in die Stadt und sorgt für Umsätze für die Geschäftsleute in der Kommune Tondern.

Henrik Frandsen, Bürgermeister

„Ich bin sehr froh, dass wir wieder unsere ausländischen Brautpaare willkommen heißen können. Das bringt Leben in die Stadt und sorgt für Umsätze für die Geschäftsleute in der Kommune Tondern.

Ich hoffe, dass wir bald wieder auf einem normalen Niveau landen“, so Frandsen.

Wöchentlich 30 Brautpaare

Bevor das neuartige Coronavirus den Eheschließungen einen Riegel vorschob, lagen wöchentlich Heiratswünsche von 30 ausländischen Paaren vor.

Derzeit haben etwa 350 heiratslustige Paare die sich in Tondern trauen lassen wollen, den amtlichen Siegel, dass ihrer Heirat in Dänemark nichts Behördliches mehr im Wege steht.

Die Gutheißung ist maximal vier Monate gültig.

500 Brautpaare haben sich angekündigt

Mit den 163 Paaren in der Warteschleife muss in den kommenden Monaten für etwas mehr als 500 Brautpaare ein Hochzeitstermin gefunden werden.

Während in früheren Jahren auch in Lügumkloster und Hoyer standesamtliche Trauungen für internationale Paare möglich war, ist dies mittlerweile ausschließlich in der Wiedaustadt möglich, wie vom Chef des Bürgerservice, Thomas Dam, zu erfahren ist.

Feierlicher Rahmen

„Im Grunde genommen geht es darum, dass wir so viele Paare wie möglich trauen und so effizient wie möglich agieren zu können.

Zudem haben wir, um die Trauungen in einem feierlichen Umfeld durchführen zu können, den alten Amtsratssaal speziell für diesen Anlass eingerichtet. Er wird ausschließlich für diesen Zweck genutzt“, so Dam.

An den fünf Werktagen kann zueinander Ja gesagt werden. Foto: Monika Thomsen

Unterlagen werden in Odense geprüft

Seit dem 1. Januar 2019 werden die Unterlagen der ausländischen Brautpaare, um Scheinehen zu umgehen, von der Instanz „Familieretshuset“ in Odense geprüft.

Die Kommunen Tondern, Sonderburg, Fanø, Ærø sowie Langeland hatten vergeblich gegen diese neue Regelung gekämpft, da sie dadurch Einbußen auch für den Einzelhandel, Restaurants sowie Hotels befürchteten.

Bei der alten Regelung mussten die Paare im Vorfeld zweimal im Rathaus antanzen. In der Regel mit einem Intervall von zwei bis drei Tagen. Dies führte dazu, dass sie in dieser Zeitspanne in Tondern verweilten.

Beim jetzigen Stand der Dinge muss vor Ort nur der Pass nachkontrolliert werden, welches sich am Hochzeitstag bewerkstelligen lässt.

Rückläufige Tendenz

In Tondern ist die Zahl der Vermählungen zurückgegangen, wie Dam berichtet.

„Vorher hatten wir etwa jährlich 2.000 Trauungen. 2019 waren es ungefähr 1.300."

90 Prozent davon sind ausländische Brautpaare.

Thomas Dam, Chef des Bürgerservice

„90 Prozent davon sind ausländische Brautpaare“, sagt der Chef des Bürgerservice.

Zwei kommunale Standesbeamten befassen sich ausschließlich mit dieser Thematik.

„Wir haben aber insgesamt sechs bis sieben Mitarbeiter, die eine Trauung vornehmen können“, berichtet Dam.

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