Deutsche Minderheit

Tondern: 60 Jahre soziales Miteinander im Mittelpunkt

Tondern: 60 Jahre soziales Miteinander im Mittelpunkt

Tondern: 60 Jahre soziales Miteinander im Mittelpunkt

Tondern/Tønder
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Viele Gäste waren der Einladung des Sozialdienstes gefolgt. Foto: Monika Thomsen

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Seit 1964 hat der Vorsitz im Sozialdienst Tondern nicht häufig gewechselt. Die Vorsitzende der Gegenwart gewährte Einblicke in sechs Jahrzehnte Vereinsleben.

Auf eine aufschlussreiche Zeitreise durch die sechs Jahrzehnte des Sozialdienstes Tondern nahm die Vorsitzende Irene Feddersen die knapp 70 Gäste im Anschluss an die Generalversammlung in der Aula der Ludwig-Andresen-Schule (LAS) in Tondern mit. 

Am gleichen Ort hatte am 28. Februar 1964 die Vereinsgründung im Beisein von etwa 35 Frauen stattgefunden. Der Sozialdienst Tondern wurde als eine Abteilung des Sozialen Frauendienst Nordschleswig ins Leben gerufen.  

Mit einem Mitgliedsbeitrag von 6 Kronen ging es los

„An dem Abend wurden 26 Mitglieder gewonnen und der Mitgliedsbeitrag wurde auf 6 Kronen festgesetzt“, wie Irene Feddersen beim Stöbern in alten Protokollen herausgefunden hatte. 

60 Jahre später beträgt der Mitgliedsbeitrag 50 Kronen und zur Gästeschar der Gegenwart gehören auch Männer. 

Die Vorstandsmitglieder Traute Tranekjer (l.) und Cathrine von Qualen Christensen schenkten alkoholfreien Sekt in die Gläser. Foto: Monika Thomsen

Kein häufiger Wechsel an der Vereinsspitze

Der Einladung zum ersten Adventsnachmittag 1964 folgten 150 Gäste.

„Es wurde wie auch heute ein 14-tägliches Programm gemacht. Damals kamen 60 bis 70 Personen. Heute sind es 35 bis 40 Personen je nachdem, was wir anbieten, und das halte ich doch für sehr gut besucht“, so die Vorsitzende.

Aus ihrem Beitrag ging hervor, dass der Verein über die Jahre von Stabilität geprägt gewesen ist. Irene Feddersen ist erst die vierte Vorsitzende an der Vereinsspitze. 

„Auf der Generalversammlung 1967 wurde die Vorsitzende wiedergewählt, wie in den folgenden 21 Jahren“, so Irene Feddersen in Gedanken an Frieda Bahnsen. 

Die Vorsitzenden des Vereins

• 1964 – 1985: Frieda Bahnsen
• 1985 – 2010: Asta Haagensen
• 2010 – 2013: Angela Lüllau
• Seit 2013: Irene Feddersen

Von Fürsorgerinnen zu Familienberaterinnen

Im Berichtsjahr von der Generalversammlung 1968 hatte die Fürsorgerin (heute Familienberaterin) Fräulein Naujok im Rahmen der Betreuung von „alten Menschen“ 448 Besuche durchgeführt. Sieben Kinder wurden für sechs Wochen in Heimen in Deutschland betreut. 

Für neun Frauen aus Tondern wurde ein vierwöchiger Erholungsurlaub im Mütterheim „Quickborn“ in Kollund vermittelt. „Das Mütterheim hat der Soziale Frauendienst Nordschleswig im Oktober 1964 erworben“, so die Vorsitzende zu der Stätte, die als „Haus Quickborn“ bekannt ist. 

Als der Verein 1974 seinen zehnten Geburtstag feierte, hatte er mehr als 100 Mitglieder. 50 Jahre später sind es 310 Mitglieder.

Irene Feddersen hatte Informationen aus alten Protokollen zusammengefasst. Foto: Monika Thomsen

SP-Einsatz für kommunale Finanzspritze

1984 wurde für den Sozialdienst Tondern, der damals 187 Mitglieder hatte, ein kommunaler Zuschuss sichergestellt. 

„Einen großen Einfluss auf diese Entscheidung dürfte die gewaltige Vorarbeit von dem damaligen SP-Stadtratsmitglied Jens Peter Hansen gemacht haben. Seitdem sind wir im Budget der Kommune. Als die Kommunen zusammengelegt wurden, sorgte SP-Stadtratsmitglied Carsten Dinsen Andersen dafür, dass die vier Sozialdienste in der Kommune Tondern im Budget aufgenommen wurden. Dadurch entstand der Sozialdienst Bezirk Westküste. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken und wir hoffen, dass unsere SP-Mitglieder uns treu bleiben mit dieser Unterstützung“, sagte die Vorsitzende.

Die Gäste ließen sich das Menü mit Rübenmus schmecken. Foto: Monika Thomsen

Lob an die Vorgängerinnen

„Ich halte es für sehr lobenswert, dass die Vorstandsmitglieder und freiwilligen Helferinnen und Helfer es geschafft haben, den Sozialdienst Tondern zu dem zu machen, was er heute ist. Ihr habt viel Zeit – Arbeit und Energie hineingesteckt. Das tun wir auch, aber heute ist das Bett ja gemacht, und wir können es weiterfahren lassen. Das werden wir auch tun. Denn es wäre eine große Schande, wenn das alles hier einmal aufhören sollte. Wie ich es wiederholt in den Protokollen gelesen habe, wichtig ist und bleibt das Miteinander und Füreinander, sowie unser Motto im Sozialdienst Nordschleswig: Gemeinsam statt einsam“, sagte Irene Feddersen.

Ausklang mit Essen und Schnack

Anschließend ließen sich die Gäste in gemütlicher Runde das deftige Essen mit Rübenmus und Zubehör schmecken. Auch Vertreterinnen und Vertreter der Nachbarvereine in Hoyer (Højer) und Lügumkloster (Løgumkloster) waren mit von der Partie. Das soziale Miteinander kam bei den angeregten Gesprächen an den Tischen nicht zu kurz. 

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