Vandalismus
Royales Kunstwerk beschädigt
Royales Kunstwerk beschädigt
Royales Kunstwerk beschädigt
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In der Nacht zu Mittwoch ist die Bronze am Kongevej in Tondern aus ihrer Verankerung herausgerissen worden, die zu Bruch gegangen ist. Die Kommune hat die Polizei eingeschaltet.
Ein unschöner Anblick, der teils Entsetzen auslöste, bot sich Mittwochmorgen auf der Grünfläche zwischen dem Rathaus und Bachmanns Wassermühle in Tondern: Die Skulptur Torso Maskulin von Prinz Henrik war umgekippt.
„Wir wissen nicht, was passiert ist. Der Sockel liegt in Trümmern. Am Kunstwerk als solchem gibt es kleinere Schäden“, erläutert Christian Kjær Andersen, kommunaler Abteilungsleiter für Grünanlagen und Wege, dem „Nordschleswiger“.
Für ihn besteht kein Zweifel, dass es sich um einen Fall von mutwilliger Zerstörung handelt.
Anzeige wegen Sachbeschädigung
„Wir haben bei der Polizei Anzeige erstattet“, so Kjær Andersen. Seit Juli 2016 hatte die royale Skulptur am Kongevej ihren angestammten Platz.
Im Sommer vor sechs Jahren hatte der Ehemann von Königin Margrethe, der im Februar 2018 verstorben ist, dort seine Skulptur enthüllt.
Die „männliche Kunst“ ist ein Geschenk von Magda Andresen und ihrem im September 2015 verstorbenen Mann, Antoni Andresen, genannt Calle, an die Kommune. Das Ehepaar gründete seinerzeit die Calle-Grenzläden.
Suche nach einer Lösung
„Wir sind dabei, herauszufinden, wie wir die Skulptur am besten sichern und ihr Unterschlupf gewähren können, bis sie wieder richtig platziert werden kann“, so Kjær Andersen.
So solle zum Beispiel zum Museum Kontakt aufgenommen werden, um zu sehen, ob die Kunstsachverständigen dort weiterhelfen können.
Auch wird Experten-Hilfe benötigt, um zu klären, inwieweit die Schäden an der Skulptur ausgebessert werden können oder zum künftigen Erscheinungsbild gehören müssen.
Rechnung wird aufbewahrt
„Es ist sehr ärgerlich, wenn solche Sachen passieren. Das Geld, das nun für das Herrichten erforderlich ist, hätte für vernünftigere Dinge eingesetzt werden können“, sagt Kjær Andersen.
Sollte es der Polizei gelingen, die Täterin oder den Täter zu finden, wird die Kommune ihnen die Rechnung präsentieren.
Christian Kjær Andersen vermutet, dass die Tatwaffe ein großer Vorschlaghammer gewesen ist. „Ich ging davon aus, dass der Sockel massiv war. Das ist aber nicht der Fall. Es handelt sich nur um eine dünne Hülle.“
Keine maschinellen Spuren
Er hat sich mit einem Kollegen auf Spurensuche begeben, um eventuelle Abdrücke von Reifen von einer Maschine im Gras ausfindig zu machen. „Da gab es aber nichts zu sehen. Daher gehen wir nicht davon aus, dass eine Maschine eingesetzt wurde“, so der kommunale Abteilungsleiter.
Bedauerlicher Vandalismus
Solveig Andersen, Vorsitzende des Kunstausschusses „Skulptur i Tønder“, ist, was die Ursache betrifft, mit Kjær Andersen auf einer Wellenlänge.
„Da war Gewalt am Werk. Ich bedaure es sehr, dass solch ein Vandalismus in unserer Stadt verübt wird“, so die Vorsitzende des Kunstgremiums der Kommune und der Stadt Tondern sowie dem Handelsverein, nachdem sie sich am Tatort umgeschaut hat.
„Traurig und fürchterlich“
„Ich finde es traurig und fürchterlich, dass Magda Andresen Zeugin dieser Verschandelung ihres schönen Geschenkes wird“, so die Vorsitzende. Magda Andresen hat von ihrem Wohnsitz am Kongevej im früheren Firmensitz den direkten Blick auf das nun umgekippte Kunstwerk.
Erster Fall von Vandalismus
Es sei der erste Vorfall dieser Art in den 13 Jahren, in denen es im Rahmen dieser Initiative Skulpturen im öffentlichen Stadtraum gibt.
Die meisten Kunstwerke des Skulpturenparks sind im Landrats Garten (Amtmandens Have) platziert. Unlängst wurde der jüngste Neuzugang mit dem Exponat „Ung pige, 2009“ auf dem neu gestalteten Gråbrødre Torv eingeweiht.