Kommunales
Hitzige Diskussion über das geplante Schießzentrum bei Seth
Hitzige Diskussion über das geplante Schießzentrum bei Seth
Hitzige Diskussion über das geplante Schießzentrum bei Seth
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Bis zum 19. November kann die Öffentlichkeit das Projekt kommentieren. Am Wochenende entfachte sich ein harter Wortwechsel zwischen den Projektmachern sowie Bürgerinnen und Bürgern auf Facebook.
Vor ungefähr einem Jahr wurden die Pläne präsentiert, wonach südöstlich von Seth ein modernes Schießzentrum gebaut werden sollte. Bis zum 19. November können Kommentare zu diesem Projekt bei der Technischen Verwaltung abgegeben werden.
Der Lokalverein für Seth/Ubjerg hat seine Antwort noch nicht verschickt, sondern führt zurzeit noch eine Unterschriftensammlung durch, um gegen das Projekt zu protestieren. Er hat sich dabei mit den umliegenden Ortschaften verbündet, die vom Schießen berührt werden könnten. Dabei handelt es sich um Jeising (Jejsing), Lüdersholm (Lydersholm), Rohrkarr (Rørkær) und Hostrup sowie die deutschen Nachbargemeinden in direkter Grenznähe.
Die Unterschriften sollen Ende der Woche im Rathaus abgegeben werden. „Wir werden bis zum Letzten gegen dieses Projekt kämpfen. Es hat Jahre gedauert, Seth zu einem attraktiven Wohnort zu machen, und das ist uns gelungen. Ein solches Vorhaben soll diesen Erfolg nicht kaputt machen. Wir haben noch gar nicht richtig begonnen, unseren Widerstand zum Ausdruck zu bringen, bemühen uns bei der Argumentation um Objektivität“, so der Vorsitzende des Lokalrats, Flemming Frandsen.
Finden die Einwürfe kein Gehör, würde sich der Verein auch bei der zweiten Anhörung deutlich zu Wort melden, so Frandsen.
Zweifel an reellen Motiven
„Wir bezweifeln aus finanzieller Sicht die reellen Motive dieses Projekts“, gibt Frandsen zu bedenken.
Hinter dem Plan steht der Hauptinvestor Dennis Dupont Andersen aus Leck (Læk), der ehemals auch Vorsitzender des dänischen Schützenvereins Sydvesten in Tondern (Tønder) gewesen ist.
Kapital für seine Pläne findet er in der Firma Norreccia in Aggerschau (Agerskov), die gereinigte Erde dorthin fahren will, wo sie das Schießzentrum als Wall umgeben und für den Lärmschutz sorgen soll. Auch dieser Teil der Pläne löst in der Bewohnerschaft Bedenken aus. Ist die Erde auch wirklich nicht schädlich, fragen sie.
Es sollen im Laufe von drei Jahren 500.000 Tonnen Erde zum Standort transportiert werden. „Das ist viel und bedeutet, dass 50 Lkw am Tag dort fahren werden“, gibt Frandsen zu bedenken. Auch wird befürchtet, dass das Material trotz einer Reinigung umweltschädliche Substanzen enthalten kann.
Ihren Unmut gaben die Bürgerinnen und Bürger bereits im Oktober 2023 zum Ausdruck, als Dennis Dupont Andersen die Pläne in Seth vorstellte. Die meisten der Anwesenden zeigten sich skeptisch.
Auf Facebook wurde diskutiert
Am Wochenende entfachte eine harte Diskussion auf Facebook zwischen Gegnern, den Verantwortlichen des Schießzentrums und wenigen Befürwortern, die die Ansicht vertraten, dass jetzt endlich ein Projekt vorliege, das ein Aktivposten für die Kommune Tondern werden könnte.
Das imponiert dem Lokalrat nicht sonderlich. Er stellt auch den finanziellen Hintergrund infrage, fürchtet Lärmbelästigung und Beeinträchtigung der Natur und Umwelt. Der Verkehr soll bei Rohrkarr vorbeigeführt werden, um ein zu großes Verkehrsaufkommen durch Seth zu verhindern.
Das Gelände, wo das nach internationalem Standard eingerichtete Schießzentrum liegen soll, ist beim Vindtvedkanal, wo sechs Windräder stehen. Der Bereich wird sonst landwirtschaftlich genutzt.
Nach der ersten Anhörung der Öffentlichkeit muss die Kommune mögliche Synergien oder Konflikte einschätzen. Erst dann wird politisch entschieden, ob eine konkrete Planung beginnen soll. Das umfasst einen Zusatz für den Flächennutzungsplan, einen Bebauungsplan und ein Screening im Hinblick auf mögliche negative Folgen für die Umwelt. Beide Pläne würden dann für acht Wochen wieder in die Anhörung gehen.
Der Regionalsender „TV Syd“ befragte am Montag sowohl den Projektmacher als auch den Lokalrat. Der Beitrag soll am Dienstagabend gezeigt werden.