Hallensanierung
Auf dem Startblock: Schwimmbecken-Anbau nahezu abgeschlossen
Schwimmbecken-Anbau nahezu abgeschlossen
Schwimmbecken-Anbau nahezu abgeschlossen
Dem Lehrschwimmbecken der deutschen Sporthalle Tingleff fehlt nach der umfangreichen An- und Umbauphase nur noch der letzte Schliff. Die Einweihung muss wegen der Corona-Krise aber leider noch etwas warten. „Der Nordschleswiger“ bekam Einblicke.
Wie der Maschinenraum eines großen Schiffes wirkt der Keller unter dem Lehrschwimmbecken der deutschen Sporthalle Tingleff.
„Das ist schon eine imposante Anlage“, schwärmt Hausmeister Bent Nielsen, als er dem „Nordschleswiger“ den neuen Maschinenraum des Lehrschwimmbeckens am Freitag zeigte. Nielsen ist Hausmeister der Deutschen Nachschule Tingleff, die die Sporthalle, einschließlich Schwimmbecken, mitverwaltet.
Der Keller ist das neue Herzstück der Schwimmhalle, die umfangreich saniert wurde und um einen Anbau erweitert worden ist. Die Arbeiten sind so gut wie abgeschlossen.
Zu den neuen Wärmepumpen, die die Erdwärme vom Rohrsystem unter dem Sportplatz nutzen, hat sich eine hochmoderne Filteranlage gesellt, die den neuen Umweltrichtlinien entspricht.
Dreimal am Tag muss immer noch eine Probe entnommen und notiert werden. „Sollte mal reguliert werden, muss es aber nicht mehr manuell vorgenommen werden. Das läuft dann über die Computersteuerung“, so „Maschinist“ Bent Nielsen.
Etwas tiefer als vorher
Viel Neues gibt es auch in der Schwimmhalle. „Das Becken ist um 25 Meter nach oben erweitert worden“, erwähnt der Hausmeister. Neue Düsen stecken am unteren Rand und sind Teil der Wasserzirkulation. Das Wasser wird ständig gefiltert.
An der Stirnseite befinden noch zwei wesentlich größere Düsen. „Das ist eine kleine Gegenstromanlage für Übungs- und Trainingszwecke“, so Bent Nielsen.
Dank der neuen Heiztechnik können sich Nutzer auf angenehme Wassertemperaturen freuen. Die Schwimmhalle bekommt den Status eines Warmwasserbeckens und wird 33,9 Grad warm sein.
Der Anbau zur Nachschule hin sieht noch etwas nackt aus, doch auch hier neigen sich die Installationen dem Ende entgegen. Die Gesundheitssauna ist so gut wie fertig, und auch der behindertengerechte Dusch- und Toilettenbereich ist betriebsbereit. Lediglich das geplante Therapiebecken fehlt noch.
„Es ist für das geplante Therapiebecken alles vorbereitet, uns fehlen aber noch die finanziellen Mittel“, so Erwin Andresen, Vorsitzender des Sport- und Kulturzentrums, so der Name der Sporthalle samt Außenanlage.
Rund sechs Millionen Kronen, zum großen Teil aus Bundesmitteln, hat der Um- und Anbau gekostet. Im Mittelpunkt stand vor allem die behindertengerechte Anpassung.
Das Therapiebecken hat im Finanzrahmen noch ausgeklammert werden müssen. Rund 1,5 Millionen Kronen wird das Spezialbecken kosten.
Mehrzweck-Schwimmhalle
Erwin Andresen und Vorstandskollegen versprechen sich viel von der behindertengerechten Anpassung. Sie werde nicht nur zu einer höheren Auslastung der Schwimmhalle, sondern auch zur Gesundheitsförderung beitragen, so Andresen.
Es ist für das geplante Therapiebecken alles vorbereitet, uns fehlen aber noch die finanziellen Mittel.
Erwin Andresen
Das Lehrschwimmbecken wird quasi um ein kleines Trainings- und Rehacenter ergänzt und bietet sich für Behinderteneinrichtungen wie „Hjernecenter Syd“ mit Abteilung in Tingleff an.
„Auch der Sozialdienst könnte davon profitieren, und wir stehen in Kontakt mit Demenzgruppen, für die eine Nutzung infrage kommt“, so der Vorsitzende.
Behindertengerecht wird auch der Außenbereich gestaltet. „Es werden Rampen für Rollstühle errichtet und ein gesonderter Parkplatz für Behindertenbusse“, ergänzt Erwin Andresen und zeigt auf den Bereich vor dem Schwimmhalleneingang, wo die Parkflächen vorgesehen sind.
Auch wenn alles in den Startlöchern bzw. auf dem Startblock ist, vor dem 10. Mai wird es mit einer Einweihung nichts, „denn so lange müssen alle Hallen in der Kommune wegen der Corona-Krise geschlossen sein. Wir werden die Anlage aber einfahren, damit es sofort losgehen könnte, wenn die Sperre aufgehoben ist“, so Andresen.
Wegen der Zwangsschließung hat auch die Tingleffer Sporthalle Einbußen erlitten. Über die Kommune stehen für einen gewissen Zeitraum aber staatliche Kompensationen in Aussicht.
„Wir werden auf jeden Fall einen Antrag stellen“, betont Erwin Andresen.
Der Kulturausschuss der Kommune Apenrade hat sich auf seiner Sitzung am Donnerstag mit den möglichen Kompensationsmodellen befasst. Demnach könnten für Sport- und Schwimmhallen mit eigener Trägerschaft wie die Tingleffer Sporthalle 49.000 Kronen für den einen Montag und für die zwei weiteren, in denen die Hallensaison der Vereine dann beendet ist, jeweils noch 12.250 Kronen angesetzt werden.