Umwelt & Natur
Lautes Ärgernis: Saatkrähen belagern den Tingleffer Wald
Lautes Ärgernis: Saatkrähen belagern den Tingleffer Wald
Lautes Ärgernis: Saatkrähen belagern den Tingleffer Wald
Der Tingleffer Wald erfreut sich bei Krähen anscheinend wachsender Beliebtheit. Das führt zu Problemen mit den Menschen, die ein Stockwerk tiefer leben.
Im vergangenen Jahr waren es 110, in diesem Jahr sind es etwa 140 Nester, die Saatkrähen im Tingleffer Wald errichtet haben. Gezählt hat sie Aksel Bek aus Gaardeby. Er kennt sich als Naturexperte und Jäger gut mit den unerwünschten Rabenvögeln aus und ist auch für die Regulierung im kleinen Wald häufig im Einsatz gewesen. Der Abschuss der lauten und unerwünschten Krähen ist mit Genehmigung der Naturbehörde von der Kommune Apenrade als Grundeigentümer veranlasst worden.
Die Saatkrähen sind mittlerweile so zahlreich und laut, dass das Tinglev Forum, Dachorganisation örtlicher Vereine und Institutionen, angekündigt hat, die traditionelle Veranstaltung am Grundgesetztag (5. Juni) diesmal nicht an der Freilichtbühne im Wald stattfinden zu lassen, sondern auf der Grünfläche neben dem Bürgerhaus.
Ein Ärgernis sind die vielen Krähen auch für direkte Waldanwohner und für Gruppen, die sich gern im Wald aufhalten. Vor allem für Tagespflege- oder Kindergartengruppen stellen die Saatkrähen oder vielmehr ihre Hinterlassenschaften ein Problem dar: Auf den Waldspielplatz fällt immer wieder Vogelkot.
Ständig auf der Lauer
Aksel Bek und Jagdkollegen sind mehrere Wochen lang fast täglich im Wald gewesen, um Krähen im Sinne einer Regulierung zu erlegen, wie er berichtet. Vom 15. Januar bis 15. März dürfen Altvögel geschossen werden, vom 1. Mai bis 15. Juni Jungvögel.
„Auch die Regulierung im Zeitraum Mai streben wir in Zusammenarbeit mit örtlichen Jägern an“, erwähnt Irene Hørlyck von der Umweltverwaltung der Kommune Apenrade. Ganz vertreiben lassen sich die Saatkrähen vermutlich nicht. Selbst wenn man alte Nester im Winter entfernen würde, sei das keine Garantie, dass die Krähen nicht wieder kommen. „Sie bauen einfach neue Nester“, so Hørlyck.
Die Regulierung scheint die einzige Lösung zu sein. Krähen sind aber gewieft. Wenn Aksel Bek oder andere Jäger in den Wald kommen, müssen sie mit einer Signalweste gekennzeichnet sein. „Das bekommen die Krähen schnell mit und bleiben dann fern“, so Bek, der die Population auf mittlerweile rund 300 Krähen schätzt.
Von einer regelrechten Invasion in Wohngebieten könne man in der Kommune nicht sprechen, so die Einschätzung von Irene Hørlyck. „In Apenrade gibt es noch ein, zwei Kolonien, die Probleme bereiten. Ansonsten liegen keine Klagen vor. Wir sind dennoch bestrebt, die Population zu regulieren, damit es nicht schlimmer wird.“