Umwelt- und Naturschutz

Flensburger Förde vor Kollund weiter Problembereich

Flensburger Förde vor Kollund Problembereich

Flensburger Förde vor Kollund Problembereich

Kollund
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In den Tiefenzonen der Flensburger Förde westlich der Ochseninseln herrschte auch im Oktober akuter Sauerstoffmangel. Die oberen Wasserschichten zeigen keine Probleme. Foto: Volker Heesch

Messungen des Sauerstoffgehalts im Bereich westlich der Ochseninseln weisen auf einen dort anhaltenden Sauerstoffschwund hin. Eine Besserung zeigte sich im Oktober nur im westlichen Teil der Förde.

Die staatliche dänische Umweltbehörde „Miljøstyrelsen“ hat in ihrem jüngsten Bericht zum Sauerstoffgehalt in den dänischen Küstengewässern über eine Besserung der Situation in der Flensburger Förde berichtet. Nachdem die mit der Probenentnahme und -analyse beauftragten Mitarbeiter des staatlichen Instituts für Umwelt und Energie (DCE) der Universität Aarhus im August und September in den bodennahen Bereichen der Flensburger Förde bis Mitte September auf zuletzt 70 Prozent des Gebietes der Förde so gut wie keinen Sauerstoff mehr feststellen konnten, hat sich die Situation im Oktober deutlich verbessert.

Problembereich Innenförde

 Allerdings stellten die Meeresbiologen im Bereich der Innenförde westlich der Ochseninseln vor Kollund weiter Bereiche in Bodennähe ohne Sauerstoff fest. Während die mitunter stürmischen Winde im Großteil der Förde sauerstoffreicheres Wasser in die Bodenzonen mit einem zuvor für viele Fische zu niedrigen Sauerstoffbereich gewirbelt haben, ist die Zufuhr von Frischwasser vor Kollund ausgeblieben. Laut DCE war in vielen Bereichen der Förde während der Wochen mit hohen Temperaturen und wenig Wind in einigen Bodenbereichen Schwefelwasserstoff freigesetzt worden.
 

Die rot markierten Bereiche geben an, wo in Gewässern Sauerstoffschwund herrscht. Foto: DCE

 

Die giftige Verbindung entsteht bei Zersetzungsprozessen ohne Sauerstoff. Laut Sauerstoffbericht ist dem Sauerstoffschwund auch in diesem Jahr übermäßiges Algenwachstum im nach wie vor mit Nährstoffen überversorgten Fördewasser vorausgegangen. Nach einem insgesamt von relativ hohen Temperaturen geprägten Jahr ist das Wasser in den Tiefenbereichen der Förde auch wärmer als in früheren Jahren. Während die aktuellen Wind- und Temperaturverhältnisse die Lage hinsichtlich des Sauerstoffgehalts verbessern können, spielen bei der Nährstoffüberversorgung die langfristige Zufuhr von Nährsalzen von angrenzenden Agrarflächen und die Niederschlagsmengen die Hauptrolle.

Der Sauerstoffschwund bekümmert Umweltschützer, denn seit Jahrzehnten haben die Städte und Dörfer entlang der Flensburger Förde ihre Abwasserreinigung verbessert, was auch die Nährstoffzufuhr gesenkt hat. Die hohen Nährstoffwerte in der Innenförde lassen sich auch durch die geographischen Verhältnisse erklären. Flachzonen bei Holnis bremsen den Wasseraustausch der Innenförde, in die durch Zuflüsse wie die Krusau und kleine Bäche offenbar weiter viele Stickstoff- und Phosphorsalze eingeschwemmt werden, die Algenwachstum verstärken.    

 

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