Musical der Nachschule Tingleff

Es geht um Freundschaft, Werte und ums Erwachsenwerden

Es geht um Freundschaft, Werte und ums Erwachsenwerden

Es geht um Freundschaft, Werte und ums Erwachsenwerden

Tingleff/Tinglev
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Ronja Hoff (l.) spielt die Rolle der Petra Pan und beweist sowohl Schauspieltalent als auch Musikalität. Foto: K. Riggelsen

Das neue Musical der Deutschen Nachschule Tingleff zeigt, wie eng Fantasiewelt und Realität beieinander liegen. Aufgrund von Jungen-Mangel wurde aus Peter kurzerhand Petra Pan. Fast hätte die Vorstellung noch kurzfristig abgesagt werden müssen.

Die Geschichte von Peter Pan, dem Jungen, der nicht erwachsen werden will, ist über 100 Jahre alt, in der Musicalversion der Deutschen Nachschule Tingleff ist  sie trotzdem aktueller als je zuvor.  Es geht bei „Nimmerland“ um Freundschaft, Familie, Werte und um die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens.

Aus der Not wurde in Tingleff eine Tugend. Was macht man, wenn man beim Vorsingen und -sprechen   feststellt, dass einfach mehr Mädchen sich für eine Hauptrolle aufdrängen als Jungen – wie es das Stück eigentlich verlangt?

Petra Pan

Kein Problem offensichtlich für die Nachschule. Aus Peter wurde Petra Pan, sein – Entschuldigung – ihr Gegenspieler Käpt’n Hook  ist in der Tingleffer Version weiblich, und die Pan-Bande besteht selbstverständlich auch aus  „verlorenen Mädchen“ und nicht Jungen.  Großes Lob gebührt  der Jugendkunstkonsulentin des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Jana Surkus, die das Stück der Nachschule auf den Leib geschrieben hat, aber das Projekt aufgrund ihrer Elternzeit nicht bis zum Ende hat verfolgen können. Für sie reiste mit Jakob Vikner ein ehemaliger Nachschüler eigens aus Oxford ein, wo er studiert, und  half bei der Fertigstellung.  

Tinkerbell (Cecilie Nielsen) verrät aus Eifersucht Käpt’n Hook (Isabella Bjarnhoff) das Versteck von Peter Pan. Foto: K. Riggelsen

Umgesetzt hat das Surkus-Manuskript letztendlich aber die gesamte Crew der Nachschule – alle Mitarbeiter und alle Schüler haben in den vergangenen Wochen in irgendeiner Form zum Gelingen des Musicals beigetragen, tolle Kostüme entworfen und genäht und eine professionelle Bühnenkulisse gezimmert. Entsprechend tigerten alle vor Beginn der Premiere am Mittwochvormittag noch durch die Gänge. Nur Marthe  Behnke, die zum ersten Mal die alleinige Oberaufsicht hatte, schien zumindest äußerlich die Ruhe selbst. Im Inneren wird es sicherlich auch bei ihr gebrodelt haben. Die Grippe- und Erkältungswelle ist  nämlich wie ein Tsunami durch die Nachschule gefegt und hat einige so arg mitgenommen, dass sogar eine Absage der diesjährigen Vorstellungen erwogen werden musste. Es wurden in den vergangenen Wochen an der Nachschule Unmengen an Hustentees und Erkältungsmedikamenten konsumiert. Sie haben gewirkt; die eine oder andere Stimme wirkte ein wenig angekratzt, aber das störte nicht wirklich.

Fantasiewelt und Realität nah beieinander

Auf der Bühne hat die Nachschule wieder ein tolles Stück gezaubert, das das Publikum gleichermaßen in eine Fantasiewelt entführt und die Gedanken von heranwachsenden Jugendlichen widerspiegelt. 
„Nach Sherlock und dem Dschungelbuch haben wir uns diesmal für ein Stück entschieden, das sich nah an der Realität unserer Schüler abspielt. Sie befinden sich ja im Nimmerland – zwischen Kindsein und Erwachsenwerden“, schildert Behnke die Beweggründe, die letztendlich zur Stückauswahl führten. 

Die „verlorenen Mädchen“ sind die Bande von Pan. Foto: K. Riggelsen

Das Tingleffer Musical  hält sich an die bekannte Kindergeschichte von James Matthew Barrie über den Peter Pan, der auf der Insel Nimmerland lebt, wo Kinder nie erwachsen werden; er ist  Anführer der „verlorenen Jungs“. Sein Gegenspieler ist der Anführer der Piraten, Käpt’n Hook. Wendy Darling und ihre Geschwister werden von Pan auf die Fantasieinsel entführt. Sie bestehen gemeinsam so einige Abenteuer, doch dann  verspüren die Darlinggeschwister Heimweh und  werden schließlich von Peter Pan in ihre reale Welt zurückgebracht. 

Mit aktuellen Hits garniert

Garniert ist die Tingleffer Musicalversion mit einer Reihe von aktuellen Hits und Evergreens. Die Bandbreite reicht hier von Alice Mertons „No Roots“ und Amy Winehouses „Back to Black“ bis hin zu „I’m a believer“ von „The Monkeys“.  Auch die ältere Generation im Publikum wird sich also in der Musik wiederfinden können. Die Musik- und Liederauswahl lag bei Johanna Løhde Nielsen, die in diesem Jahr wieder  für die Musikparts verantwortlich war und Musiklehrer und Bandleader Jasper Andresen. 

Noch viermal werden die Schüler das  Musical zur Aufführung bringen. Die Vorstellungen am Donnerstag ab 10 und 19 Uhr sowie am Freitag ab 9.30 Uhr  sind öffentlich; die Vorstellung am Freitagnachmittag ist dann den Eltern  und Geschwistern vorbehalten.

Der schmierige Bootsmann, Smee (alias Christian Hoff), entlockt TigerTom (Louie Betton) ein Geheimnis (verdeckt ist Louis Nieves als Pirat „Skylights“ zu sehen). Foto: K. Riggelsen
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