Kampfansage
Drei Marderhunde an drei Abenden
Drei Marderhunde an drei Abenden
Drei Marderhunde an drei Abenden
Hans Christian David hat der invasiven Tierart den Kampf angesagt mit der Hilfe eines spezialausgebildeten „Marderhundregulierungsjägers“.
Der Marderhund scheint sich um Tingleff herum wohl zu fühlen. „Drei Nächte in Folge wurde allein in meinem Revier jeweils ein Marderhund erlegt. Es sind noch viel mehr da draußen“, befürchtet Hans Christian – HC – David, Ulvemose bei Terkelsbüll. Davids Revier umfasst rund 20 Hektar, aber das gesamte Moorgebiet ist rund 500 Hektar groß. „Hier hat der Marderhund beste Lebensbedingungen und ist nahezu ungestört“, sagt HC David. Tagsüber sieht man sie nicht, aber des Nachts hört man sie schreien. „Es sind viele“, ist David überzeugt.
Der Marderhund ist eine invasive Art und ist zum Abschuss freigegeben worden. Außerdem haben der dänische Jägerverband und die dänische Naturbehörde (Naturstyrelsen) gemeinsam ein Marderhundprojekt auf die Beine gestellt, um das Tier in Dänemark ausrotten zu können. Inzwischen hat man die Zielsetzung schon ein wenig relativieren müssen. Für eine Ausrottung der Art ist es wohl schon zu spät. Inzwischen lautet das Ziel eher, zumindest die Bestandszunahme zu verhindern. Der Jäger verband hat 24 Jäger auf die Marderhundjagd spezialisiert. Die offizielle Bezeichnung dieses Spezialcorpses lautet Marderhundregulierungsjäger. Sie können von Jägern im gesamten Land angefordert werden, um bei der Jagd zu helfen.
Dass er Marderhunde in seinem Revier hat, konnte er anhand der Aufzeichnungen seiner Wildkameras feststellen.
Er kontaktierte einen Marderhundregulierungsjäger. Dieser hätte am liebsten eine Lebendfalle aufgestellt. „Eine solche Falle muss aber zweimal am Tag kontrolliert werden. Da mein Jagdrevier nicht mit dem Auto erreichbar ist, war das hier keine Option“, sagt HC David, zumal der Marderhundexperte auch keine Wildkamera aufsetzen konnte, die so programmiert werden kann, dass sie bei Bewegung Bilder direkt auf das Handy des jeweiligen Jägers schicken kann. „Diese Wildkameras sind nämlich alle im Einsatz“, erläutert David den Sachverhalt.
Dritte Alternative
Dritte Alternative war dann die Anlage eines Futterplatzes. „Wir haben alten Käse, altes Fleisch und etwas Katzenfutter in der Nähe meines Hochsitzes eingegraben. Für uns Menschen stinkt das unerträglich, aber Marderhunde finden das offensichtlich besonder lecker“, stellt der Jäger fest. An den ersten beiden Abenden, hat ein befreundeter Jäger jeweils einen Marderhund erlegen können. In der Nacht zu Dienstag hatte David sich selbst auf die Lauer gelegt, welches trotz bester Jagdkleidung derzeit kein Vergnügen ist. Bremsen und Mücken haben derzeit Hochkonjunktur.
Während es sich bei den ersten beiden erlegten Marderhunden ganz deutlich um Welpen dieses Jahres handelte, so brachte das von ihm erlegte Tier 5,2 Kilogramm auf die Waage. „Es ist ein junges Tier. Ich vermute, dass es sich um einen Rüden aus einem Wurf des vergangenen Jahres handelt“, vermutet HC David. Das hält Carsten Lund-Platz. Wildkonsulent der Naturbehörde, sogar für ziemlich wahrscheinlich. „Jetzt, gegen Ende des Sommers ziehen die Welpen aus, um eigene Reviere zu finden.“