Deutsche Minderheit
SP will Teenager ans Ehrenamt heranführen
SP will Teenager ans Ehrenamt heranführen
SP will Teenager ans Ehrenamt heranführen
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Ehrenamtliches Engagement beginnt im Kindes- und Jugendalter, sagt die Schleswigsche Partei Sonderburg. Praktika sollen her, damit die jungen Leute einen Eindruck von freiwilliger Arbeit erhalten.
Ein Praktikum im Rot-Kreuz-Laden, im Sportverein oder in der Kirchengemeinde: Junge Leute können ehrenamtliche Arbeit in ihrer Schullaufbahn erlernen. Davon ist die Schleswigsche Partei (SP) überzeugt, und darum schlägt die Partei vor, das Ehrenamt entsprechend im Stundenplan zu verankern.
Auf den Themenunterricht folgt das Praktikum
Konkret soll der Ehrenamts-Unterricht in den Klassen 7 und 8 auf dem Stundenplan stehen. Zunächst mit der Thematisierung von ehrenamtlicher Arbeit, und in Klasse 8 schließlich mit einem Praktikum.
Das wäre also sowohl für die Vereine als auch für die Jugendlichen von Vorteil.
Christel Leiendecker
Praktikum in Kirche oder Sportverein
SP-Stadtratspolitiker Stephan Kleinschmidt erläutert: „Das kann beispielsweise in einem Sportverein sein, aber eben auch in sozialen Einrichtungen, wie einem Geschäft, in dem Gebrauchtes für wohltätige Zwecke verkauft wird. Oder in einer Kirchengemeinde. Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler Einblicke in die ehrenamtliche Arbeit erhalten. Aber auch, dass Beziehungen zwischen den jungen Leuten und den Vereinen entstehen.“
Vorbild für die SP ist ein Pilotprojekt, das aktuell in sechs Kommunen durchgeführt wird, unter anderem in Tondern (Tønder). Das Programm „Trænerakademiet“ ist mit Geldern aus der Stiftung „Den A.P. Møllerske Støttefond“ finanziert.
Vorschlag für die zukünftige Ehrenamtspolitik
Nicht zuletzt über das Praktikum könnten junge Leute neue Kompetenzen und Lebenswirklichkeiten kennenlernen. „Das wäre also sowohl für die Vereine, als auch für die Jugendlichen von Vorteil“, sagt Stadtratskollegin Christel Leiendecker (SP).
Die SP schlägt vor, dass die Kommune dieses Thema bei der Ausarbeitung der neuen Ehrenamtspolitik berücksichtigt und verankert. Christel Leiendecker ist Vorsitzende des Ausschusses für Kultur, Sport und Mitbürgerschaft.
So lernt man Ehrenamt am besten kennen, indem man es erlebt.
Henriette Tvede Andersen
An der Deutschen Schule Sonderburg (DSS) begrüßt Schulleiterin Henriette Tvede Andersen die Initiative. „Die Idee an sich finden wir gut. Ehrenamt ist eine sehr wichtige Arbeit, und daher finden wir es richtig und gut, wenn Kinder einen Bezug dazu bekommen und es kennenlernen. Die Angebote der Vereine betreffen die Kinder, und es wäre schön, wenn sie lernen, dass nicht alles frei und kostenlos ist. Sondern dass man es machen kann, weil andere ihre Zeit und Kompetenz zur Verfügung stellen.“
Bislang steht das Thema nicht auf dem Stundenplan
Die Einsicht, wie wichtig Ehrenamtliche sind, sei wünschenswert. Bislang steht das Thema nicht auf dem Stundenplan, sagt die Schulleiterin. „Wenn wir mit den Vereinen zu tun haben oder ein Angebot vom BDN wahrnehmen, sprechen wir das natürlich mal an, dass das alles von Ehrenamtlichen gemacht wird. Aber ein fester Bestandteil ist es nicht. Wie genau das integriert werden kann, müsste man dann sehen.“
Auch ein Praktikum hält die Schulleiterin für sinnvoll. „Die Idee finde ich gut. Man lernt das Ehrenamt am besten kennen, indem man es erlebt.“
Ob und wie die Initiative der SP einen Weg in den Schulalltag der Volksschulen und der DSS findet, wird sich zeigen, wenn die neue Ehrenamtspolitik der Kommune in Kraft tritt.