Deutsche MInderheit
Grenzenlos deutsches TV in Dänemark – und umgekehrt: EU-Parlament stimmt über Geoblocking ab
Streamen aus Deutschland: EU-Parlament stimmt über Geoblocking ab
Streaming: EU-Parlament stimmt über Geoblocking ab
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Grenzkontrolle im Internet: Viele deutschsprachige Inhalte sind in Nordschleswig gesperrt. Das widerspricht den europäischen Zielen, sagen europäische Politikerinnen und Politiker. Sie wollen, dass alle in der EU dieselben Möglichkeiten haben, Medien zu konsumieren. Am Dienstag soll abgestimmt werden.
Das Europaparlament entscheidet am Dienstag, ob es sich dafür einsetzen wird, dass Streaming-Anbietende Inhalte künftig nicht mehr an Landesgrenzen sperren können. Das geht aus dem aktuellen Parlamentskalender hervor.
Früher konnte zum Beispiel in weiten Teilen Dänemarks deutsches Fernsehen frei per Antenne empfangen und am Fernseher gesehen werden. Heute, wo alles digitalisiert ist, ist für alle, die aus Dänemark zuschauen wollen, selbst bei den deutschen öffentlich-rechtlichen Anbietern längst nicht alles frei zugänglich.
Ziel der Minderheiten könnte erreicht werden
Für Minderheiten wie die deutsche Minderheit in Dänemark ist das ein besonderes Ärgernis, denn sie werden nicht mehr vollumfänglich mit dem muttersprachlichen Angebot aus den Titularnationen (kin-states) versorgt – also aus jenen Ländern, in denen die eigene Sprache Landessprache ist. Auch bei privaten Streaming-Anbietenden sind Inhalte in der Muttersprache von Minderheitenangehörigen oft nicht über Landesgrenzen hinaus verfügbar.
Mit dem Beschluss würde das Europaparlament einer der Forderungen, die die Minderheitenrechte-Initiative MSPI an die EU stellt, nachkommen.
Die Initiative, die das Parlament unterstützt und die unter anderem von den autochthonen Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland getragen wird, hat zum Ziel, Minderheitenrechte in der EU zu verankern – darunter auch in Bezug auf den Zugang zu muttersprachlichen Medien.
Im Ausland dieselben Inhalte streamen wie zu Hause
Der aktuelle Anti-Geoblocking-Report im Europaparlament nimmt jedoch nicht explizit darauf Bezug, sondern darauf, dass das übergeordnete EU-Ziel des gemeinsamen „Digitalen Binnenmarktes“ endlich auch für audiovisuelle Inhalte umgesetzt werden müsse – denn hier besteht bisher eine Ausnahme.
Heißt: Nutzerinnen und Nutzer digitaler Medienangebote müssten dann innerhalb der EU unabhängig von ihrem geografischen Standort, ihrer Nationalität oder ihrem Wohnsitz gleich behandelt werden.
Am Montag wird die Initiative der polnischen EU-Abgeordneten Beata Mazurek (EKR) im Parlament besprochen, am Dienstag soll die Aufforderung an die EU-Kommission, das Geoblocking zu reformieren, verabschiedet werden.