Weihnachtsgottesdienste
Alpen: „Wir versuchen, den verantwortungsvollsten Rahmen zu schaffen“
Alpen: „Wir versuchen, den verantwortungsvollsten Rahmen zu schaffen“
„Versuchen, den verantwortungsvollsten Rahmen zu schaffen"
Die deutschen Weihnachtsgottesdienste in Nordschleswig finden nach derzeitigem Stand alle statt. Doch die Corona-Lage sorgt auch für viel Kopfzerbrechen, verrät Pastor Matthias Alpen.
2020 ist das Jahr der abgesagten Veranstaltungen. Eine nach dem anderen ist seit März der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Nicht passieren soll dies allerdings mit den Gottesdiensten an Weihnachten. Das sagt Regierungschefin Mette Frederiksen (Sozialdemokraten) in ihrer jüngsten Pressekonferenz, das schreibt der Ripener Bischof Elof Westergaard in seinem Brief an alle seine Kirchengemeinden und das meinen auch die Pastorinnen und Pastoren der Nordschleswigschen Gemeinde und der deutschen Stadtgemeinden in Nordschleswig.
Trotzdem ist es keine einfache Entscheidung, in diesen Zeiten einen Gottesdienst für Weihnachten zu planen. Das versteht jeder, der sich mit Matthias Alpen, Pastor in Hoyer/Lügumkloster und Senior der Nordschleswigschen Gemeinde, unterhält.
Fakt ist, dass die Regierungschefin die Kirchen bisher von sämtlichen Corona-Restriktionen ausgenommen hat, und dass der Bischof alle Pastorinnen und Pastoren dazu auffordert, für sich und ihre Gemeinde zu entscheiden, ob und wie die Weihnachtsgottesdienste durchgeführt werden.
Keine Order von oben
Matthias Alpen ist glücklich darüber, dass es keine Vorschriften von oben gibt.
„Wir, die Pastorinnen und Pastoren in den Gemeinden, kennen die Verhältnisse vor Ort, kennen die Menschen und können die Lage am besten einschätzen. Ich finde, dies ist eine deutlich bessere Art, mit der Situation umzugehen, als eine Order, die von oben kommt“, so Alpen.
Trotz des grünen Lichtes von Politik und Kirchenleitung ist in diesem Jahr natürlich nicht an normale Gottesdienste zu Weihnachten, zu denen traditionell mehr Menschen gehen als sonst im Jahr, zu denken.
Die Hygiene-Konzepte stehen: Abstände, Desinfektionsmittel, regelmäßiges Lüften, Liederzettel statt Gesangsbücher, weniger Gesang. Was getan werden kann, wird getan, versichert Matthias Alpen.
„Wir verlassen uns auf die Aussagen der Regierung und auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Es liegt an uns, zu versuchen, einen verantwortungsvollen Rahmen für die Gottesdienste zu schaffen. Trotzdem wird es niemals eine einhundertprozentige Sicherheit geben“, so der Senior der Nordschleswigschen Gemeinde.
Eigenverantwortung ist wichtig
Neben den Schutzmaßnahmen weist er aber auch ausdrücklich auf die Eigenverantwortung jedes Einzelnen hin. „Das kann im doppelten Sinne verstanden werden. Zum einen, dass ich auf mich selbst und andere aufpasse, wenn ich in die Kirche gehe, und zum anderen, dass ich mich dafür entscheide, in diesem Jahr nicht hinzugehen“, sagt der Pastor von Hoyer und Lügumkloster.
Er könne gut nachvollziehen, wenn Menschen sich dazu entschließen, zu Hause zu bleiben. „Es ist eine sehr ernste Situation, ich werde mich in diesem Jahr auch nicht hinstellen und den Leuten sagen, sie sollen in die Kirche kommen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.“
Zum Hygiene-Konzept gehört auch, dass für die Gottesdienste Besucherbeschränkungen gelten, um die Abstandsregeln einzuhalten. Aus diesem Grund sind bei vielen Gottesdiensten in der Nordschleswigschen Gemeinde und in den Stadtgemeinden Anmeldungen in diesem Jahr verpflichtend.