Energiewende
Solarpark bei Kastwraa auf dem Prüfstand
Solarpark bei Kastwraa auf dem Prüfstand
Solarpark bei Kastwraa auf dem Prüfstand
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Die Kommune Hadersleben hat sich hehre Klimaziele gesetzt, um energieeffizienter zu werden. Skizzierte Projekte scheitern indes nicht selten am Widerstand in den betroffenen Dorfgemeinschaften. Jetzt steht die Zukunft eines geplanten Solarparks auf dem flachen Land auf dem Prüfstand, wenngleich in wesentlich reduziertem Umfang.
Umweltfreundlich(er) möchte die Kommune Hadersleben werden – und dazu gehören erneuerbare Energiequellen. Das Interesse potenzieller Investoren an entsprechenden Projekten ist groß. Allerdings scheitern nicht wenige Vorhaben bereits auf dem Reißbrett am volklichen Widerstand.
Die Großkommune Hadersleben ist diesbezüglich keine Ausnahme. Am Mittwoch fand ein Bürgertreffen mit der Kommune Hadersleben, der Dorfgemeinschaft von Kastwraa (Kastvraa) und Investor Nis Kjær zu einem geplanten Solarpark statt. Dieser soll mit einer Fläche von 33 Hektar an der Peripherie der kleinen Ortschaft entstehen.
Solarpark-Pläne in Simmerstedt gescheitert
Landwirt Nis Kjær hatte sich ursprünglich mit Plänen für einen Sonnenpark in Kastwraa und Simmerstedt mit einer Gesamtfläche von etwa 177 Hektar getragen.
In Simmerstedt sind die Menschen dagegen mit einem Anwalt zu Felde gezogen. Vorläufig erfolgreich: Die Pläne landeten in der Schublade.
Bürgertreff mit Für und Wider
Jetzt kommt Kastwraa auf den Prüfstand. Der Vorsitzende des kommunalen Technik- und Klimaausschusses, Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei (SP), zieht eine erste, vorsichtige Bilanz. „Die Bürgerveranstaltung ist nach Plan verlaufen. Beide Seiten haben einander zugehört und sachlich ihre Argumente für und wider das Vorhaben dargelegt. Jetzt bin ich gespannt darauf, wie das Ganze im Kommunalparlament ankommt.“
Die Bürgerinnen und Bürger der Ortschaft Kastwraa machen aus ihrer Frustration in Bezug auf das geplante Solarfeld keinen Hehl. Sie befürchten eine Wertminderung ihrer Häuser, Eingriffe in eine schützenswerte Landschaft und den Verlust wertvoller landschaftlicher Nutzfläche. Vor allem mit Blick auf den bisherigen Verfahrensverlauf herrscht Unzufriedenheit.
Es sei allerdings ein geplantes Prozedere, betont Leth Schmidt: „Erst in der letzten Dialogphase ist die Politik am Zug. Wir haben allerdings inzwischen unsere Lehren aus dem kritisierten Prozess gezogen.“
Politische Weichen im Frühjahr
Auf der März-Sitzung des Klimaausschusses wird sich zeigen, ob die Politik auch weiterhin gewillt ist, grünes Licht für die Solarpläne zu geben, an denen der Investor seit sechs Jahren arbeitet.
Investor Kjær hat bereits Kompromissbereitschaft signalisiert, den Menschen bei ihren Bedenken entgegenzukommen. So plant er die Bepflanzung des Solarfeldhains mit verschiedenen Reihen und Arten von Hecken. Zudem ist ein Aufforstungsgebiet mit Waldfläche Teil seines Vorhabens.
Leth Schmidt argumentiert, dass sich im Hinblick auf den Solarpark eine Beteiligung der Menschen, etwa in einer Energiegemeinschaft, positiv für das Dorf auswirken könnte, zumal die EU eine Direktive für neue Energieklassen von Gebäuden plant.
„Es kann somit in Zukunft von Vorteil sein, Teil einer solchen Gemeinschaft zu sein. Auch hat der Investor der Dorfgemeinschaft eine Gewinnausschüttung in Höhe von 5,25 Millionen Kronen versprochen.“