Kommunalpolitik

Politiker kritisiert unkritische Großeinkäufe für Millionen

Politiker kritisiert unkritische Großeinkäufe für Millionen

Politiker kritisiert unkritische Großeinkäufe für Millionen

Hadersleben/Haderslev
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Circa 8,3 Millionen Kronen soll es laut Haderslebener Kommunalverwaltung kosten, die Volksschulen der Kommune fit für die digitale Zukunft zu machen. Foto: Ute Levisen

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8,3 Millionen Kronen – so viel soll es nach einem Vorschlag der Verwaltung kosten, die öffentlichen Schulen in der Großkommune Hadersleben digital auf Vordermann zu bringen. Politiker Thomas Vedsted fasst sich angesichts dessen an den Kopf: 7 Millionen Kronen davon könne sich die Kommune sparen.

Die Haushaltsgespräche stehen vor der Tür. Thomas Vedsted, parteiloser Kommunalpolitiker, hat schon jetzt ein Sparpotenzial ausgemacht. 8,3 Millionen Kronen möchte die Haderslebener Kommunalverwaltung in die öffentlichen Schulen investieren, um sie fit für die digitale Zukunft zu machen.

„Das Geld können wir uns sparen!“, betont der Politiker aus Gramm.

Mit Kanonen auf Spatzen schießen

Er hat den Vorschlag der zuständigen Verwaltung unter die Lupe genommen und nachgefragt, worin genau die Millionen von Kronen investiert werden sollen.

Eine zufriedenstellende Antwort habe er bis heute nicht erhalten, sagt er: „In allen Schulen sollen die Datenkabel und die Schaltstellen für Netzwerke, sogenannte Access Points, ausgetauscht werden. Warum – das ist allerdings die große Frage, die mir bislang keiner beantworten konnte. Hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen!“
 

Thomas Vedsted (parteilos, rechts) hat den Vorschlag der Kommunalverwaltung durchgerechnet – und kommt zu dem Schluss, dass die Kommune bei diesem Posten Millionen von Kronen sparen könne. Foto: Ute Levisen

Die Sache mit den 900 Jahresabos

Zum einen reichten die Datenkabel für den Transport von Datenmengen an einer normalen Schule völlig aus – zum anderen plane die Kommune, für die Klassenzimmer circa 900 Geräte einzukaufen, die unter anderem der dänische Geheimdienst nutze und die entsprechend teuer sind, argumentiert der Politiker. 3.000 bis 4.000 Kronen je Gerät solle dies kosten, obwohl es Geräte für den Hausgebrauch zum Stückpreis von 1.000 Kronen auch täten. Inklusive Mehrwertsteuer und Sicherheitspaket.

„Denn das Beste ist: Für jeden dieser Access Points ist ein Jahresabo in Höhe von jeweils 800 Kronen erforderlich. Das hat man vergessen zu erwähnen.“

Diese Millionen von Kronen könnten laut Vedsted sinnvoll in das kommunale Schulwesen investiert werden, unter anderem, um dem Fachlehrkräftemangel in den naturwissenschaftlichen Fächern abzuhelfen.


 

Politiker: „Debatte über unkritische Großeinkäufe“

Ein großes Problem besteht laut Thomas Vedsted darin, dass Hadersleben über das staatliche Einkaufsportal „Ski.dk“ ganz groß einkauft: „Die auf dieser unübersichtlichen Seite angebotenen Produkte sind Geräte, maßgeschneidert für den Einsatz in staatlichen Einrichtungen wie etwa für das Verteidigungsministerium, nicht aber für Volksschulen“, moniert Vedsted.

Gemeinsame Großeinkäufe können laut Vedsted durchaus Sinn ergeben: „Im Fall der digitalen Aufrüstung unserer Schulen aber nicht, wobei ich mich frage, was hier seit Jahren schiefläuft: Ist es die Einkaufsvereinbarung an sich oder schlicht Inkompetenz?“

 

Keine politische Entscheidung

Es gibt laut Vedsted keinen übergeordneten politischen Beschluss, über das staatliche Ski-Portal einzukaufen: „Das hat die Verwaltung irgendwann einmal beschlossen“, so der Grammer Politiker.

Sein erklärtes Ziel sei es, derlei unkritische Großeinkäufe, die Hadersleben viele Millionen Kronen kosteten, öffentlich zu diskutieren, wie er betont.

Sein erster Schritt wird eine entsprechende Mitgliedsinitiative für die Sitzung des Kommunalparlaments nach den Sommerferien sein.  

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