Deutsche Minderheit
Nordschleswig ab 1920
Nordschleswig ab 1920
Nordschleswig ab 1920
„Nordschleswig ab 1920“ – so lautete das Thema eines Gemeindeabends im Pfarrbezirk Süderwilstrup der Nordschleswigschen Gemeinde, zu dem Pastor Martin Witte am Dienstagabend im Gemeindehaus in Süderwilstrup zahlreiche Teilnehmer und die Referentin Pastorin Christa Hansen von der Domgemeinde in Hadersleben begrüßen konnte.
Christa Hansen gab einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung in Nordschleswig seit 1920, wobei sie vor allem interessante Details aus der Kirchengeschichte hervorhob. Ein Schwerpunkt ihrer Darstellung war die Rolle der deutschen Minderheit in den 30er und 40er Jahren sowie in der Nachkriegszeit, wobei sie sich auf eigene Erfahrungen – und nicht zuletzt auf das kürzlich von dem Historiker Henrik Skov Kristensen herausgegebene Buch „Gerningsmænd eller ofre“ bezog.
Höchste Zeit für eine Aufarbeitung
Es sei höchste Zeit, betonte Christa Hansen, dass die deutsche Minderheit auch diesen Teil ihrer Geschichte aufarbeite, wobei sie es für besonders wichtig hält, auch die Rolle der Frauen in dieser problematischen Geschichte zu beleuchten.
Was die Situation der deutschen Minderheit heute angeht, sei es ihre Erfahrung aus ihrer Pastorentätigkeit in Hadersleben, dass die Minderheit sich stark verändert und die deutsche Sprache leider mehr und mehr an Bedeutung verliert. In der sich anschließenden Diskussionsrunde wurde dies allerdings nicht nur negativ bewertet. Man müsse diese Entwicklung zur Kenntnis nehmen, aber man könne sich darüber freuen, dass die deutschen Kirchengemeinden immer noch tragende Säulen in der deutschen Minderheit seien, so der Tenor.
Ein inhaltsreicher Abend
In einem Schlusswort unterstrich Pastor Martin Witte, dass sich aus seiner Sicht ein gutes Miteinander zwischen deutschen und dänischen Mitgliedern auf kirchlichem Gebiet entwickelt hat. Die Teilnehmer waren sich einig darin, einen inhaltsreichen und zugleich gemütlichen Abend verbracht zu haben.