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Keld erstellt Collagen: „Ich kann einfach nicht aufhören“
Keld erstellt Collagen: „Ich kann einfach nicht aufhören“
Keld erstellt Collagen: „Ich kann einfach nicht aufhören“
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Helene Fischer, Hannah Arendt oder Helmut Schmidt samt Zigarette: Ein Kunstworkshop veränderte Keld Boysens Alltag nachhaltig. Der Haderslebener hat sich seitdem den Collagen verschrieben. Die Inspiration und Materialien findet er überall, und niemand, der ihn trifft, ist davor sicher, in einer seiner Collagen zu landen.
Zwei Jahre ist es her, dass Keld Boysen im Kunstworkshop der Künstlerin Molly Haslund saß. Der Arbeitsauftrag lautete: eine Collage erstellen. Über Autos. Und das tat Keld Boysen. Doch anders als die anderen Teilnehmenden hörte er nicht mehr damit auf.
Das neue Leben in Schnipseln
„Ich kann einfach nicht mehr aufhören, ich erstelle fast täglich eine Collage“, erzählt der Haderslebener. Er hat einige seiner Collagen in die Räumlichkeiten der neuen Kunstwerkstatt der „Kunsthal 6100“ gebracht und freut sich, über seine Leidenschaft zu erzählen.
So kennt er auch noch alle Einzelheiten der Bildchen, die er zusammengeklebt hat: „Ich treffe jemanden oder sehe jemanden, und dann habe ich direkt etwas im Kopf. Ich denke mir dann: ‚Was könnte die Person sagen?’ Oder aber ‚An wen erinnert mich diese Person?‘ Und so kommen meine Collagen zustande“, erklärt er.
Ordnung im Chaos
Für wen die Collagen wild und undurchsichtig erscheinen, den klärt Keld Boysen gerne auf. So findet man Helene Fischer neben alten „Spiegel“ -Überschriften aus den 70ern und Kunstwerken von Picasso. Oder man wird von einem – äußerst bekannten – neonfarbenen Schnipsel angeleuchtet. Eine Lebensmittelbeschilderung vom Discounter Lidl: „Ich habe es auf dem Boden beim Einkaufen gefunden und fand die Bezeichnung des Produktes so interessant“, erklärt der Sammler. Er erfreut sich an alten Dingen und an Sachen, die vielleicht weggeworfen worden wären.
Ein neues Hobby im Lebensabschnitt
Die kleinen Dinge wahrnehmen, das kann Keld Boysen gut. Sein Hobby lenkt ihn ab, bringt ihn zusammen mit anderen Menschen. Und er erlebt sich als Künstler: „In unserer Familie waren wir eigentlich alles Arbeiter. Meine Vorfahren haben auf dem Kutter geschuftet“, erzählt er.
Die Kunsthal 6100 besucht er immer noch, und auch den Weg der Künstlerin, die ihn auf sein neues Hobby gebracht hatte, verfolgt er noch in den Medien: „Sie ist gerade in Kalifornien“, schwärmt er. Ihr hat er eine Collage gewidmet: „Und ich habe noch Ideen für mehr“, sagt er abschließend.