Landwirtschaft

Grün und gewinnbringend: Schloss Gramm auf Erfolgskurs

Grün und gewinnbringend: Schloss Gramm auf Erfolgskurs

Grün und gewinnbringend: Schloss Gramm auf Erfolgskurs

Gramm/Gram
Zuletzt aktualisiert um:
Svend und Sanne Brodersen haben im Sommer offiziell den Schlosskrug übernommen. Foto: Ute Levisen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Landwirt Svend Brodersen aus Gramm hat seine Kooperation mit dem Miteigentümer seines Öko-Betriebs, „REMA 1.000“, intensiviert. Schloss Gramm, Dänemarks größter ökologischer Landwirtschaftsbetrieb, und die Supermarktkette haben ihre Palette für Öko-Erzeugnisse erweitert. „Denn die Nachfrage steigt stetig“, sagt der Landwirt.

Nachhaltige Erzeugnisse aus ökologischer Produktion erfreuen sich in Dänemark zunehmender Beliebtheit.

Daraus haben Unternehmer Svend Brodersen von Schloss Gramm und die Supermarktkette und Miteigentümerin „REMA 1.000“ Konsequenzen gezogen – und ihr Angebot an Produkten aus der Schlossstadt Gramm ausgebaut.

Bio-Produkte im Trend

„Die Nachfrage nach Ökologie nimmt zu. Das macht sich bei uns bemerkbar“, sagt Svend Brodersen.

Er hat den Betrieb von „Gram Slot“ und „Nybøl Godser“ in den vergangenen Jahren stetig erweitert und binnen der vergangenen beiden Jahre fünf Landwirtschaftsbetriebe aufgekauft, um mit der steigenden Nachfrage Schritt halten zu können.

Der Öko-Betrieb aus der Schlossstadt hat inzwischen 1.250 Milchkühe im Stall und nach dem Aufkauf circa 3.600 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche.


 

Schloss Gramm und Nybøl Godser gehören nicht nur zum größten Öko-Betrieb des Landes. Das alte Schloss ist zudem eine Tourismusattraktion und dank zahlreicher Veranstaltungsangebote ein kultureller Leuchtturm. Foto: Ute Levisen

Seit 14 Jahren ein Paar

Seit 2010 arbeiten der Schlossherr und die Einzelhandelskette zusammen. Erzeugnisse aus der Produktion von Schloss Gramm gehören daher seit Jahren landesweit zum Sortiment des norwegischen Unternehmens.

Ende des vergangenen Jahres erreichte die Kooperation eine neue Dimension. Das norwegische Unternehmen übernimmt die Räumlichkeiten der geschlossenen Aldi-Märkte.
Vor diesem Hintergrund rechnet Brodersen mit einer Umsatzsteigerung zwischen 10 und 20 Prozent.

Ökologische Dippers und sogenannte „Madspildskartofler“, das sind aussortierte Kartoffeln, die zu schade zum Wegwerfen sind, aber auch ökologische Pommes und Bio-Kochsahne gehören zu den neuesten Produkten im Sortiment, das im Laufe der 14 Jahre auf nahezu 50 Erzeugnisse aus Gramm gewachsen ist.

„Bei all unseren Erzeugnissen ist die Nachfrage gestiegen“, so Brodersen.

 

Das Ehepaar Brodersen hat seit der Übernahme des Schlosses in mehrerer Hinsicht Erfolgsgeschichte geschrieben. Das Unternehmen ist der größte Öko-Landwirtschaftsbetrieb Dänemarks und hat eine landwirtschaftliche Nutzfläche von circa 3.600 Hektar. In den vergangenen Jahren hat Svend Brodersen expandiert: Fünf Betriebe sind hinzugekommen. Foto: Ute Levisen

Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit

Auch in der Produktionsweise hat sich mit Blick auf Nachhaltigkeit einiges getan. So hat Brodersen importiertes Soja als Futter für seine 1.250 Kühe durch Kulturen aus eigenem Anbau ersetzt.

Sein Ziel, bei der Futterversorgung selbstversorgend zu werden, war ein 15-jähriger Prozess, der sich jedoch langfristig auszahle, so der Landwirt.

„Damit können wir eine höhere Qualität zum gleichen Preis produzieren.“ Und das Ganze habe einen weiteren Vorteil, sagt Svend Brodersen. Lokale Verankerung sei eine gute Sache für alle: Mensch, Tier, Umwelt und Kundschaft.

Öko-Partnerschaft zwischen Schlossherr und Supermarkt

„REMA 1000“ ist seit 2010 Mitinhaber von „Gram Slot“. Der Anteil der Einzelhandelskette beträgt 49 Prozent. Schloss Gramm, gelegen in der Kommune Hadersleben, liefert täglich ökologische Produkte wie Milch, Kartoffeln, Mehl und Haferflocken an alle Filialen Dänemarks. Das Sortiment umfasst mittlerweile 49 Produkte.

 

Mehr lesen

Diese Woche in Kopenhagen

Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Wenn die Meere Wälder wären, würden wir sie nicht sterben lassen“