Natur

Almut Faaborg pflegt mit über 90 Jahren noch ihren Garten

Almut Faaborg pflegt mit über 90 Jahren noch ihren Garten

Almut Faaborg pflegt mit über 90 Jahren noch ihren Garten

Bjarne Wulf Praktikant
Hadersleben/Haderslev
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Almut Faaborg kümmert sich seit vielen Jahren um ihre Pflanzen. Foto: Bjarne Wulf

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Die Haderslebenerin kümmert sich trotz ihres hohen Alters selbst um ihre Pflänzchen. Beim Besuch in ihrem Garten verrät Almut Faaborg, was sie motiviert und wo sie an ihre Grenzen kommt.

Der Rasen ist gemäht, die Sträucher sind gut beschnitten, und in der Mitte des Gartens stehen Apfelbäume mit vielen Früchten. Erst mal nichts Außergewöhnliches, aber eine Besonderheit gibt es dennoch: Besitzerin Almut Faaborg ist über 90 Jahre alt und kümmert sich weitestgehend allein um den Garten. „Je schöner es ist, desto motivierter wird man“, erklärt sie. „Es kommt aufs Wetter an, aber eine Stunde pro Tag bin ich schon draußen.“

In ihrem Garten befinden sich viele verschiedene Pflanzenarten. Foto: Bjarne Wulf

Faaborg hat mit ihrem Mann das Haus im Norden von Hadersleben 1970 gebaut. „Dann hat mein Mann natürlich die Gartenarbeit übernommen, aber er bekam 2010 einen Schlaganfall.“ Inzwischen ist er verstorben. 

Seitdem kümmert sie sich um die anfallenden Arbeiten im Garten. „Erst gefiel mir das ja nicht so besonders“, verrät sie. „Aber dann habe ich angefangen, ein bisschen was zu verändern, Büsche entfernt und Blumen gepflanzt. Das hat sich dann so weiterentwickelt.“

Pflanzen selbst gezogen

Die alte Dame schafft aber nicht mehr alle Tätigkeiten im Garten. „Ich kümmere mich meistens um die Blumen und ziehe selbst Pflanzen. Ich kaufe wenig, das kann man selbst machen.“ Zu ihren selbst gezogenen Pflanzen gehören, unter anderem, die Tomaten und Buchsbäume. 

Auf ihre selbst gezogenen Tomaten ist Almut Faaborg stolz. Foto: Bjarne Wulf

„Sonst mache ich jeden Tag eine Gartenrunde und ruhe mich hinterher aus. Das ist immer nötig. Mit den Jahren wird das auch schwieriger, weil mir schwindelig wird. Man muss schon aufpassen, dass man nicht hinfällt“, sagt die Seniorin.

Probleme im Alter 

Aber auch das Unkrautjäten gehört noch zu ihren Tätigkeiten im Garten. „Da kann man sich dann ja an der Harke stützen und das Unkraut entfernen. Das muss man nicht wuchern lassen.“ Da sie Probleme beim Bücken hat, wartet sie, bis das Unkraut verwelkt und kehrt es dann zusammen. „Das einzelne Zupfen und Aufsammeln fällt mir furchtbar schwer. Ich habe dabei dauernd Schmerzen. Ich muss mir das so leicht machen wie möglich“, erklärt die Witwe. 

Mehrere große Apfelbäume bilden das Zentrum des Gartens. Foto: Bjarne Wulf

Bei der Gartenarbeit bekommt sie Hilfe aus ihrem näheren Umfeld. „Meine Kinder helfen mir mit schwereren Arbeiten wie Büsche beschneiden.“ Auch ein Nachbar unterstützt sie beim Rasenmähen. 

Gewöhnt an große Häuser 

Aber warum macht sie diese Arbeit in ihrem Alter noch? Faaborg hat in ihrem Leben immer in Häusern mit großen Gärten gewohnt. „Das ist dann schwierig, sich davon zu trennen. Manchmal bin ich auch drauf und dran zu verkaufen, und ich könnte es leicht verkaufen.“ Es stünden mehrere Interessenten direkt bereit. Die günstige Lage mit kurzen Wegen zum Supermarkt oder zum Gymnasium machen das Haus zu einem begehrten Objekt. 

„Es wird der Punkt kommen, wo es nicht mehr geht. Und der ist sicher gar nicht so weit entfernt“, prognostiziert sie. Aber bis es so weit ist, dreht sie weiterhin jeden Tag ihre Runde durch den Garten.

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