Interview

Hans Christian Schmidt: Bürgermeister sind Schlüssel zu zweisprachigen Ortsschildern

„Bürgermeister sind Schlüssel zu zweisprachigen Ortsschildern“

Hans Christian Schmidt zu zweisprachigen Ortsschildern

Der Nordschleswiger
Der Nordschleswiger
Kopenhagen
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Hans Christian Schmidt und Siegfried Matlok beim TV-Interview, das im historischen Gesprächszimmer des Folketings stattfand Foto: DK4

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Der ehemalige Verkehrsminister und jetzige Vorsitzende des Kulturausschusses, Hans Christian Schmidt, spricht im Interview mit Siegfried Matlok über die Chancen, dass es in Nordschleswig irgendwann zweisprachige Ortsschilder gibt.

Der frühere dänische Transportminister Hans Christian Schmidt von Venstre hat den ehemaligen „Nordschleswiger“-Chefredakteur Siegfried Matlok für ein Fernseh-Interview in der Sendung „Dansk-tysk med Matlok“ auf „DK4“ getroffen.

In dem Interview ging es auch um die Frage, ob man sich in Dänemark irgendwann zu zweisprachigen Ortsschildern durchringen kann.   

Siegfried Matlok: Du hast ja als Minister und Politiker dazu beigetragen, dass es nun auf der Autobahn ein zweisprachiges Verkehrsschild Knivsberg/ Knivsbjerg gibt, was einige Jahre zuvor wegen angeblicher Gefahren für die Verkehrssicherheit als unmöglich abgelehnt wurde. Es wird behauptet, dass man in Kopenhagen nun bereit sei, zweisprachige Ortsschilder zuzulassen. Jedenfalls sei Kopenhagen dafür offener als die vier Bürgermeister in Nordschleswig.

Hans Christian Schmidt: „Was das zweisprachige Verkehrsschild anbetrifft, so galt die Ablehnung des Wegedirektorats damals für alle Verkehrsschilder im ganzen Land. Als ich danach gefragt habe, warum dies in Dänemark nicht möglich sei, wurde mir geantwortet, dass es für die Verkehrsteilnehmer schwierig sei, sich bei zweisprachigen Verkehrsschildern zu orientieren, und dass sie dadurch gegebenenfalls falsch fahren könnten.

Das hoffe ich nicht, sagte ich damals, und verwies auf die jahrelangen, unfallfreien Erfahrungen in Deutschland. Und dann war es also auch in Dänemark plötzlich möglich.

Was die zweisprachigen Ortsschilder betrifft, so bin ich davon überzeugt, dass sie eines Tages kommen werden. Dabei ist es nach meiner Meinung recht überflüssig, was man in Kopenhagen darüber denkt. Wir haben ja in Sønderjylland die Erfahrung gemacht, dass Kopenhagen zwar viel meint, aber leider nicht immer zum Besten für Nordschleswig. Also abwarten. Aber wir, die oft in Flensburg sind, haben uns ja längst an die dortigen zweisprachigen Schilder gewöhnt, sodass Übersetzungen unnötig sind.“

Wer könnte in Nordschleswig den Schlüssel zu einer solchen zweisprachigen Lösung liefern und sich dabei vor allem auch die breite Unterstützung in der Bevölkerung sichern?

„Diejenigen, die am besten eine solche Lösung finden könnten, sind die Bürgermeister in Sonderburg, Hadersleben, Apenrade und Tondern. Ich schlage eine Versuchsordnung an einigen Orten vor, um solche Schilder zu zeigen, und ich möchte nur darauf hinweisen, dass ich nach der Einführung des zweisprachigen Verkehrsschildes Knivsberg/Knivsbjerg nicht eine einzige Beschwerde über den deutschen Text erfahren habe, den sich die deutsche Minderheit gewünscht hatte.“

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