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„Postnord“ schließt Brief-Terminal Fredericia

„Postnord“ schließt Brief-Terminal Fredericia

„Postnord“ schließt Brief-Terminal Fredericia

Fredericia
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Das staatliche Unternehmen „Postnord“ hat immer weniger Briefe zuzustellen. Foto: Postnord / Henrik Petit

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Angesichts weiter sinkender Zahlen bei Postkarten und Briefen in Dänemark, wird die Sortierung in Høje-Taastrup bei Kopenhagen zentralisiert.

Im kommenden Jahr 2023 wird der Brief-Terminal des dänisch-schwedischen Unternehmens „Postnord“ in Fredericia geschlossen.

Fredericia für Nordschleswig zuständig

Der Betrieb im Besitz des dänischen und schwedischen Staates ist bisher für die Bedienung unter anderem auch der vier nordschleswigschen Kommunen zuständig. Angesichts des landesweit anhaltenden Rückgangs beim Verschicken von Postkarten und Briefen in Dänemark wird die Sortierung der Sendungen in Høje-Taastrup bei Kopenhagen zentralisiert. In Fredericia wurden bisher alle Briefe und Postkarten aus Westdänemark bearbeitet. In Fredericia werden mit der Verlagerung des Betriebs 200 Arbeitsplätze verloren gehen. Die Wahl fiel auf Høje-Taastrup als einzigem „Postnord“-Terminal für ganz Dänemark, weil drei von vier Briefsendungen in Dänemark von der Insel Seeland mit der Hauptstadt Kopenhagen als dominierender Ort abgeschickt werden. Der Terminal dort ist erst 2016 eröffnet worden. 

Høje-Taastrup reicht für ganz Dänemark

In Høje-Taastrup reicht die Kapazität für eine Bedienung ganz Dänemarks. „Wir haben unsere Struktur laufend dem Takt der Digitalisierung angepasst“, so der für den Brieftransport zuständige Vizedirektor bei „Postnord“, Michael Frøhlich, gegenüber „Fredericiaavisen“. Nach Angaben von „Postnord“ hat sich das Briefaufkommen in Dänemark seit 2000 um 80 Prozent verringert. „Wir erwarten statt heute pro Tag 700.000 Briefe in den kommenden zehn Jahren einen Rückgang auf täglich nur noch 300.000“, so das Unternehmen. Gegenüber „Jyllands-Posten“ erklärte Frølich, dass man versuchen werde, so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie möglich von Fredericia an den Terminal Høje-Taastrup zu versetzen.

Bei „Postnord" werden zur Verminderung des Treibhausgasausstoßes immer mehr Elektrofahrräder eingesetzt. Foto: Postnord / Henrik Petit

 

Das Unternehmen äußert sich nicht zur Bedeutung der langen Beförderungszeiten bei teilweise hohem Porto als möglicher Ursache des anhaltenden Rückgangs bei den Briefsendungen. Besonders Briefe, die ins Ausland versendet oder von dort nach Dänemark geliefert werden, sind oft über eine Woche zwischen Wurf in den Briefkasten und Ankunft bei der Empfängerin oder dem Empfänger unterwegs. Zu Konsequenzen wie verlängerte Transportwege werden keine Angaben gemacht.  

 

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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