Gymnasiale Ausbildung
Neues Modell will soziale Schieflage an Gymnasien verhindern
Neues Modell will soziale Schieflage an Gymnasien verhindern
Neues Modell will soziale Schieflage an Gymnasien verhindern
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Eine Mehrheit auf Christiansborg hat sich auf eine strammere Steuerung der Platzvergabe an den Gymnasien des Landes geeinigt. Mit dem neuen System sollen zwei Probleme gleichzeitig gelöst werden.
Die Regierung hat am Donnerstag zusammen mit einer Mehrheit auf Christiansborg eine Vereinbarung für ein neues System getroffen, nach dem Schülerinnen und Schüler künftig auf die gymnasialen Ausbildungen aufgenommen werden sollen.
Die Vereinbarung setzt auf zwei unterschiedlichen Modellen auf.
Berücksichtigung des Einkommens der Eltern
In den größeren Städten soll das Einkommen der Eltern berücksichtigt werden, wenn die Gymnasien ihre Plätze an kommende Schüler vergeben.
Kontrolle über Anzahl an Plätzen
Im Rest des Landes soll sich nichts Wesentliches an der Verteilung der Schüler ändern. Jedoch soll hier eine schärfere Kontrolle darüber, wie viele Plätze an den jeweiligen Gymnasien zur Verfügung stehen, für eine bessere Verteilung sorgen.
Anhand des Modells soll Einfluss darauf genommen werden, wie viele Schüler die einzelne Ausbildungsinstitution aufnehmen darf, so dass nachteiliger Wettbewerb um Schülerzahlen erst gar nicht aufkommt.
Überlebensfähigkeit sichern
Gleichzeitig soll so die Überlebensfähigkeit der kleinen Gymnasien in dünnbesiedelten Gegenden gesichert werden, unter anderem durch das Einführen von Mindestkapazitäten.
Kinder- und Unterrichtsministerin Pernille Rosenkrantz-Theil (Soz.) zufolge soll ein Jahrgang aus mindestens 84 Schülerinnen und Schülern bestehen. Dies entspricht drei Klassen.
„Enorme soziale Schieflage“
„Wir lösen auf diese Weise die Schieflage in der Zusammensetzung der Schüler an den Gymnasien in den großen Städten und den daran angrenzenden Gemeinden. Wir haben heute eine Zusammensetzung, bei der Schüler auf die Gymnasien gehen wollen, von denen sie über ihre Freunde gehört haben. Das Resultat ist, wenig überraschend, dass sich die Gymnasiasten sehr ähneln. Die Zusammensetzung ist in eine enorme soziale Schieflage gekommen, und das gilt auch für den ethnischen Hintergrund“, sagt Pernille Rosenkrantz-Theil.
Vereinbarung ohne Venstre und Konservative
Die Vereinbarung wurde zwischen der Regierung und der Einheitsliste, den Volkssozialisten, den Radikalen, der Alternativen, den Christendemokraten und der Dänischen Volkspartei getroffen.
Venstre und die Konservativen hatten bereits im Vorfeld mitgeteilt, dass die Vereinbarung ihrer Meinung nach die freie Wahlmöglichkeit der jungen Menschen zu stark beeinträchtige.