Deutsch-Dänisch
Schleswig-Holstein und Süddänemark: Engerer Schulterschluss und Tests
Schleswig-Holstein und Süddänemark: Engerer Schulterschluss und Tests
SH und Süddänemark: Engerer Schulterschluss und Tests
In einer Videokonferenz sind Regionsratsvorsitzende Stephanie Lose und der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther übereingekommen, dass die Zusammenarbeit ausgebaut werden soll. Günther kündigte nun ebenfalls Corona-Tests für Grenzpendler an.
Schleswig-Holstein und die Region Süddänemark wollen ihre grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiterentwickeln. Wie die Landesregierung am Freitagnachmittag mitteilte, vereinbarten dies Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), Regionsratsvorsitzende Stephanie Lose (Venstre), Europaminister Claus Christian Claussen (CDU) und Preben Jensen (Venstre), Süddänemarks Beauftragter für deutsch-dänische Zusammenarbeit, in einer Videokonferenz. Geplant ist beispielsweise ein gemeinsames deutsch-dänisches Forum. Es soll Akteure aus dem Bereich der Regionalentwicklung zusammenbringen, um Projekte und Initiativen zur Fortentwicklung der Grenzregion anzustoßen. Ergänzend dazu könnte noch in diesem Jahr die Partnerschaftserklärung zwischen Schleswig-Holstein und der Region Süddänemark erneuert werden.
SH arbeitet an verpflichtenden Corona-Tests für Grenzpendler
Gesprochen wurde in der Videokonferenz laut Landesregierung auch über die aktuelle Corona-Lage. Wie Günther sagte, gehe es auf beiden Seiten der Grenze darum, dass die Menschen zur Arbeit kommen und die Infrastruktur funktioniere. Viele Schleswig-Holsteiner würden in Alten- und Pflegeheimen oder in Krankenhäusern in Dänemark arbeiten. Daher gebe es besondere Regelungen für Grenzpendler, damit das öffentliche Leben auch unter Corona-Bedingungen funktioniere.
Aktuell arbeite die Landesregierung an einer Regelung, die auch für Grenzpendler und Grenzgänger Testungen verpflichtend vorsehen und spätestens ab der kommenden Woche gelten sollen. „Der Nordschleswiger" hat nähere Informationen hierzu angefragt.
Lose sieht Potenzial für engere Zusammenarbeit
Die Vorsitzende des Regionsrates, Stephanie Lose, begrüßte die Perspektiven in der bereits bestehenden dänisch-deutschen Zusammenarbeit und sagte: „Wir haben viele gemeinsame Herausforderungen und Möglichkeiten und kooperieren bereits beiderseits der Grenze zum Beispiel innerhalb des Kulturbereiches, der Ausbildung und des Grenzpendelns. Aber es gibt großes Potenzial für eine noch engere Zusammenarbeit. Sie kann dazu beitragen und inspirieren, neue Initiativen in den Bereichen von beispielsweise Klima, Energie- und Robotertechnik in die Wege zu leiten. Zusammen stehen wir auch stärker in der Konkurrenz um Fördermittel, Anwerbung von Fachkräften und qualifizierter Arbeitskraft.“
Der schleswig-holsteinische Europaminister Claus Christian Claussen betonte, es sei wichtig, dass auch unter den notwendigen Corona-Restriktionen so viel Normalität wie möglich für das tägliche Miteinander über die Grenze hinweg erhalten werde.
Institut für Weltwirtschaft empfiehlt Kooperation
Darüber hinaus begrüßt die Landesregierung nach eigenen Worten den Wunsch nach mehr regionalen Kooperationen: „Es ist gut, grenzüberschreitend darüber nachzudenken, was unsere Entwicklungschancen und Prioritäten sind“, sagte Günther. Rückenwind dazu gebe es mit einem Gutachten aus dem Institut für Weltwirtschaft, das Schleswig-Holstein mehr wirtschaftliche Kooperationen mit Dänemark empfohlen hatte.
Noch in diesem Jahr könnte die Partnerschaftserklärung zwischen Schleswig-Holstein und der Region Syddanmark erneuert werden. Sie wurde erstmals 2007 unterzeichnet. „Wichtig sind und bleiben für uns die Themen Minderheiten, Kultur, Umwelt und Klimaschutz, erneuerbare Energien und Digitalisierung sowie Hochschulen und Wirtschaftskooperationen“, sagte Günther.