„Der Nordschleswiger“ kann am Mittwochabend eine kleine Sensation vermelden: Kronprinz Frederik ist seit Mittwoch Staatsbürger von Nordschleswig.

In der Nordschleswigschen Botschaft wurde ihm von dem ehemaligen Fernsehmoderator Hans Georg Møller, bekannt als Gorm, der entsprechende Pass überreicht.

Ohne Test

Im Normalfall muss man einen Einbürgerungstest bestehen, um die exklusive Staatsbürgerschaft zu erlangen, doch bei Seiner Königlichen Hoheit haben die Diplomaten der Botschaft eine Ausnahme gemacht. Die Annahme war wohl, dass er den Test ohnehin mit Glanz bestehen würde.

„Der Pass ist selbstverständlich nur ein Symbol. Aber die Übergabe des Passes ist auch eine Anerkennung und Betonung der besonderen Rolle, die das Königshaus für das Verhältnis zwischen Nordschleswig und dem Rest von Dänemark gespielt hat, und in Zukunft spielen wird”, sagt der Veranstalter der Nordschleswigschen Botschaft, Svante Lindeburg.

In den fünf Tagen, in denen die Botschaft in Kopenhagen ihre diplomatischen Pflichten ausführt, wird täglich ein neuer Botschafter ernannt. Wie es bei solchen Anlässen üblich ist, hat der Kronprinz den Botschafter getroffen.

Freude über den Besuch

Der Botschafter des Tages, Per Vers, ist sogar mit seinem Freestyle-Rap vor dem Kronprinzen aufgetreten. Den Thronfolger hat es ganz offensichtlich amüsiert.

Die Nordschleswigsche Botschaft ist der Kopenhagener Teil der Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Grenzziehung, die mit einem Jahr Verspätung stattfinden.

„Wir freuen und fühlen uns beehrt darüber, dass Seine Königliche Hoheit Kronprinz Frederik die Grenzziehung (genforening) mit einem Besuch der Nordschleswigschen Botschaft markiert“, sagt Lindeburg.

„Der Nordschleswiger“ konnte am Mittwoch nicht klären, ob die neue Staatsbürgerschaft bedeutet, dass der Kronprinz, ähnlich wie die Kollegen in Großbritannien, künftig den Titel „Prinz von Nordschleswig“ tragen wird.