Soziale Medien
Facebook ändert Regeln für das Teilen von Inhalten
Facebook ändert Regeln für das Teilen von Inhalten
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Wer einen Beitrag vom „Nordschleswiger“ auf Facebook teilt, bekommt seit kurzem weder Foto noch einen kurzen Text zum Artikel angezeigt, sondern lediglich die Überschrift des geteilten Artikels. Die Änderung beruht auf einer Maßnahme des US-Konzerns, der auf ein neues dänisches Gesetz reagiert.
Einige Leserinnen und Leser des „Nordschleswigers“ haben sich womöglich bereits gewundert, dass ihnen keine Artikelvorschau mehr angezeigt wird, wenn sie auf ihrem Facebook-Profil einen Beitrag vom „Nordschleswiger“ teilen.
Bisher wurden neben der Artikelüberschrift stets auch ein kurzer Text zum Artikel sowie das Artikelfoto angezeigt.
Doch seit kurzem wird außer der Überschrift nichts mehr angezeigt.
Reaktion auf neues Gesetz zum Urheberrecht
Hintergrund sind Änderungen bei Facebook, die das Unternehmen am Montag durchgeführt hat. Damit reagiert das Unternehmen auf ein neues Gesetz zum Urheberrecht, dass in dieser Woche in Kraft getreten ist und den Medien in Dänemark eine bessere Kontrolle über ihre Inhalte sichern soll.
Konkret sieht das Gesetz vor, dass die Medienhäuser einen finanziellen Ausgleich mit Facebook vereinbaren können, wenn journalistische Inhalte auf der sozialen Plattform geteilt werden.
Facebook geht noch einen Schritt weiter
Facebook hat dies zum Anlass genommen, auch die Art und Weise, wie ein geteilter Beitrag angezeigt wird, zu ändern, obwohl dies gar nicht vom Gesetz vorgeschrieben wird.
Das Unternehmen selbst begründet den Schritt damit, dass es „den Medien die Macht über den Inhalt geben“ möchte, so der politische Chef für Facebook in Skandinavien, Martin Ruby.
Formular für Medienunternehmen
So können Medienunternehmen ein Formular ausfüllen, in dem sie Facebook die Erlaubnis geben, auch weiterhin kurze Textauszüge und Bilder ihrer journalistischen Inhalte anzeigen zu dürfen. Bisher hat Facebook dies getan, ohne jemals eine solche Erlaubnis einzuholen.
Kritik von Danske Medier
Der Vorsitzende von Danske Medier, Jesper Rosener, ist wenig begeistert von dieser Vorgehensweise.
„Es ist eine Schande, dass Facebook auch in Dänemark die Holzhammermethode gewählt hat. Man kann nur hoffen, dass es sich um einen Fehler handelt“, sagt er.
Insbesondere nach dem Skandal in Australien, wo Facebook den Zugang für Nachrichtenmedien komplett sperrte, habe man gedacht, dass das Unternehmen Fragen zum Urheberrechtsschutz künftig anders angehen werde.
Facebook begibt sich in Stellung
Auch Aske Kammer, der zu digitalen Medien an Danmarks Medie- og Journalisthøjskole forscht, zeigt sich skeptisch. Gegenüber „Politiken“ sagt er, dass „Facebook die Pistole auf den Tisch legt, bevor die Verhandlungen in Gang gehen.“
Verhandlungen geplant
Der „Nordschleswiger“ plant, zügig und gemeinsam mit vielen anderen dänischen Medien ein Unternehmen zu gründen, das künftig mit Facebook und anderen Tech-Giganten über diesen und andere Streitfälle verhandeln soll.