Eines nahm Apenrades Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) gleich vorweg: „Egal wie eine Untersuchung der Kommune ausfällt, wir arbeiten immer daran, besser zu werden.“

Im am Montag veröffentlichten Bericht „Kommunerne og erhvervslivet – Erhvervs- og byggevenlige kommuner 2020“ des Branchenvereins „Dansk Byggeri“ wird gezeigt, wie die Kommunen ihre Möglichkeiten ausschöpfen, um den hiesigen Gewerbe- und Baubetrieben entgegenzukommen.

Die Kommune Apenrade erreichte dabei einen 35. Platz und liegt damit immer noch im ersten Drittel der 98 dänischen Kommunen.

Bauanträge: Bearbeitung kostet Zeit

Unter anderem wurde untersucht, wie lange es durchschnittlich dauert, bis ein Bauantrag bearbeitet ist. Im Schnitt nimmt das in Apenrade 30 bis 49 Tage in Anspruch. Zu langsam, wie die Untersuchung zeigt, denn andere Kommunen schaffen das innerhalb von 14 Tagen. „Doch man muss sich die Bauanträge genau anschauen. Wenn ich ein Carport bauen will, dann ist der Antrag auch bei uns innerhalb weniger Tage zurück. Doch wir haben in Apenrade viele große Bauprojekte, so unter anderem das Apenrader Krankenhaus. Solche Anträge kosten Zeit und ziehen damit den Durchschnittswert nach unten“, relativiert Thomas Andresen. 

Zusammenarbeit muss auf Gegenseitigkeit beruhen

Ein anderer Schwachpunkt, den die Untersuchung ausgemacht hat, ist im Bereich „Arbeitsmarkt und Ausbildung“ zu finden. Die Kommune hat keine Absprache mit „Dansk Byggeri“, um Praktikumsplätze für Schüler zu schaffen. Doch dagegen sträubt sich Andresen: „Wenn die Absprache auf Gegenseitigkeit beruht und die Bauwirtschaft auch in schlechten Phasen dafür sorgt, dass die Lehrlinge ein Praktikum absolvieren können, dann bin ich gerne bereit, zusammenzuarbeiten. Bis dahin arbeiten wir weiterhin mit allen kommunalen Beteiligten daran.“

Nicht zuungunsten der Wohlfahrt

Bürgermeister Andresen sieht die Untersuchung als Werkzeug, um die kommunale Arbeit zu justieren. Allerdings lassen sich nicht alle Wünsche erfüllen. „Jeder hat Bedürfnisse, die sich stark unterscheiden. Und wir als kommunale Schaltstelle müssen Prioritäten setzen. Wir verfügen über ein begrenztes Budget, und wenn wir in einen Bereich investieren, dann muss bei einem anderen gespart werden. Das kann zuungunsten der Wohlfahrt enden, einem Bereich, auf den wir großen Wert legen.“

Im vergangenen Jahr erreichte die Kommune einen 34. Rang.