Klimaschutz
Der einzige Laden seiner Art in Dänemark ist in Apenrade
Der einzige Laden seiner Art in Dänemark ist in Apenrade
Der einzige Laden seiner Art in Dänemark ist in Apenrade
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Bekleidung ist der große Klimakiller in Dänemark. Das haben Apenrader Schülerinnen und Schüler des „Gemeinschaftsrates“ gelernt. Sie wollten aktiv etwas dagegen unternehmen und haben sich mit verschiedenen Lösungsansätzen beschäftigt. Ein Ergebnis des Projekts ist jetzt in der Fußgängerzone zu sehen. Es ist ein einzigartiges Geschäft.
Seit Mittwochnachmittag gibt es in Dänemark ein Geschäft der besonderen Art. Der neue Laden ist in der Apenrader Fußgängerzone zu finden. Es handelt sich dabei um einen Secondhandladen, der Bekleidung und Accessoires nur für junge Leute anbietet. Und noch etwas ist besonders: Die Öffnungszeiten sind 6 bis 22 Uhr.
Ausgesuchte Kleidung von Jugendlichen für Jugendliche
Eine weitere Besonderheit: Das Geschäft ist durch Schülerinnen und Schüler entwickelt worden und wird mithilfe der jungen Menschen geführt. So sollen die gebrauchten Bekleidungsstücke, die dort angeboten werden, bald von den Jugendlichen selbst ausgesucht werden. Bisher wird das noch extern durch das zentrale Lager des Roten Kreuzes in Kolding gemacht.
Apropos Rotes Kreuz. Die lokale Rote-Kreuz-Abteilung arbeitet eng mit dem Schülerrat zusammen und stellt die Geschäftsräume zur Verfügung, die angemietet sind.
Idee des Schülerrates
Entstanden ist das speziell auf die Bedürfnisse junger Menschen ausgerichtete Angebot beim Gemeinschaftsschülerrat (Fælles Elevråd) in Apenrade. Dort haben sich die Schulvertreterinnen und -vertreter mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt, wie Gaby Scheel berichtet, die von der Kommune als Koordinatorin eingesetzt ist und in dieser Funktion die Arbeit des Rates unterstützt.
Wunsch nach Secondhandkleidung
„Die Jugendlichen äußerten den Wunsch, mehr gebrauchte Kleidungsstücke tragen zu wollen. Wir haben dann überlegt, wie sich das anstellen lassen kann“, so Scheel am Eröffnungstag. Auslöser für den Wunsch waren unter anderem verschiedene Workshops zum Thema Nachhaltigkeit. Dabei haben die Schülerinnen und Schüler unter anderem gelernt, dass Bekleidung in Dänemark Klimakiller Nummer eins ist, berichtet die Koordinatorin.
Auf das Projekt aufmerksam geworden, hat sich auch der Campus Rat (Campus Råd) eingeklinkt, in dem Schülerinnen und Schüler der Gymnasien sowie von weiterführenden Schulen und Berufsschulen sitzen. Auch Mitglieder des Campusrates beteiligen sich jetzt am Projekt.
Doch woher sollten die Kleidungsstücke kommen? Zwar gibt es in Apenrade einige Secondhandläden, doch die liegen etwas außerhalb, und man müsse lange herumwühlen, um für den jugendlichen Geschmack etwa zu finden, so die Erfahrung der jungen Leute.
Rotes Kreuz mit ins Boot geholt
Dann hatte der Schülerrat Kontakt mit dem Roten Kreuz im Ort aufgenommen. Dort war Gyta Kongsberg hellhörig geworden, als sich die jungen Leute des Gemeinschaftsrates mit ihrem Anliegen an den Ortsverein wandten, denn die vom Verein gemieteten Geschäftsräume in der Apenrader Fußgängerzone boten genau die richtigen Rahmenbedingungen.
„Der Laden liegt zentral in Apenrade, und viele junge Menschen gehen zum Shoppen in die Stadt. Da bietet es sich an, ein weiteres Angebot mit Secondhandklamotten zu schaffen“, erklärt Mathilde Kirk Todsen, die Vorsitzende des Gemeinschaftsschülerrates.
Verantwortung übernehmen und Geschäftssinn stärken
Der Laden war schon zuvor vom Roten Kreuz als Secondhandladen genutzt worden, jedoch nicht mit dem Angebot speziell für Jugendliche. Er ist so eingerichtet, dass die Kundinnen und Kunden im Zeitraum von 6 bis 22 Uhr dort bargeldlos einkaufen können. Ein spezielles Schließsystem, das die Tür mit einem Handycode öffnet, macht das möglich.
Die Jugendlichen des Rates sind auch dafür verantwortlich, dass der Laden ordentlich eingerichtet ist und bleibt. „Dadurch lernen sie, Verantwortung zu übernehmen“, so Gaby Scheel. Zudem sind die Schülerinnen und Schüler für die Preisgestaltung der Waren zuständig. „Dadurch werden dann wirtschaftliche Denkweisen geschult“, so die Koordinatorin.
Am Mittwochnachmittag ist der besondere Secondhandladen feierlich eröffnet worden. Alle Beteiligten hoffen, dass sie damit Erfolg bei den jungen Leuten haben.