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Bücherei bei Nacht: Schauen, schnacken und Bücher wiegen
Bücherei bei Nacht: Schauen, schnacken und Bücher wiegen
Bücherei bei Nacht: Schauen, schnacken und Bücher wiegen
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Einen Blick hinter die Kulissen der Deutschen Zentralbücherei konnten Neugierige bei der „Nacht der Bibliotheken“ am vergangenen Freitag werfen. Das Team hatte sich mit einem umfangreichen Programm ins Zeug gelegt. Und die Möglichkeit, ein Kilogramm Bücher für 10 Kronen zu bekommen, gibt es schließlich auch nicht alle Tage.
Als am Freitagabend um kurz vor 18 Uhr Bibliotheksdirektorin Claudia Knauer in der Eingangshalle zur Bibliothek erschien, lag ein Strahlen auf ihrem Gesicht.
Seit zwei Stunden hatte die Deutsche Zentralbücherei ihre Türen zur „Nacht der Bibliotheken“ dort bereits geöffnet und schon zahlreiche Besucherinnen und Besucher angelockt. „Es verteilt sich, wir haben viel Raum und viele Ecken“, sagt Claudia Knauer.
Am meisten begeistert war sie darüber, dass Familien mit Kindern, die sie bisher noch nicht kannte, zu der Veranstaltung gekommen waren. „Das sind Zugezogene. Ich erlebe zudem, dass die Leute lange bleiben.“
Von 16 bis 23 Uhr konnten sich die Besucherinnen und Besucher über ein buntes Programm freuen, bei dem neben Informationen über die Bücherei insbesondere das Mitmachen im Fokus stand.
Zahlreiche Angebote
Und dafür hatten die Besuchenden auch allen Grund. Ob Karaoke singen, das Neinhorn-Koffertheater, basteln oder sich geschminkt im Schwarzlicht bewundern, das Team der Bücherei hatte mit viel Fantasie zahlreiche Angebote für Klein und Groß zusammengestellt.
Entsprechend lebhaft ging es in den Räumen und auf den Gängen zu. Um 19 Uhr konnte sich Büchereidirektorin Claudia Knauer bereits über die ersten 100 Gäste freuen, die den Weg zur Bibliothek gefunden hatten.
Parcours auf dem Trecker-Rasenmäher
Ein besonders großer Hit war der Hausmeister-Führerschein. Den gab es bei Hausmeister Reiner Schmidt, und die Anwärterinnen und Anwärter mussten nicht nur ihr handwerkliches Geschick, sondern auch ihr fahrtechnisches Können beweisen. Auf dem Hof hinter der Bücherei galt es, einen Parcours mit dem Trecker-Rasenmäher des Hauses zu fahren.
„Das hat super viel Spaß gemacht“, bestätigt Hjördis Wegner, nachdem sie ihr Können erfolgreich unter Beweis gestellt hatte. Das sei jedoch kein großes Problem gewesen, schließlich mache sie bei den Pfadfinderinnen mit.
Wiedersehensfreude bei ehemaliger Praktikantin
Viel Freude hatten auch Vicky Koch und ihre Freundin Victoria Bollmann aus Cottbus. Vicky Koch war im vergangenen Jahr acht Wochen lang als Praktikantin in der Bücherei.
„Jetzt wieder hier die ehemaligen Kolleginnen und Kollegen zu besuchen ist toll. Es gefällt uns gut, und in Dänemark ist es immer schön“, sagt sie.
Im Keller konnten sich die Kinder schminken und dann sehen, was passiert, wenn man Zähne, Augen, Socken und Gegenstände im Schwarzlicht zum Leuchten bringt. Nebenan gab es die Möglichkeit, einen Blick auf die rund 800 Kunstwerke in der Artothek zu werfen.
Bücherflohmarkt als günstige Gelegenheit
„Wir zeigen das ganze Haus. Für uns ist es eine Möglichkeit, uns darzustellen und unseren Nutzerinnen und Nutzern etwas Besonderes zu bieten. Es ist enorm viel Arbeit, allein schon die vielen Bücher zu bewegen“, sagt Claudia Knauer.
Julia Petersen und Katja Hinz sind zwei bibliothekarische Mitarbeiterinnen, die das Bücherangebot für die Besucherinnen und Besucher zugänglich gemacht haben. Für 10 Kronen das Kilo konnten Lesebegeisterte Literatur mit nach Hause nehmen.
„Wir müssen regelmäßig alte Bücher löschen und neue anschaffen. Wir sind ja eine Bibliothek und kein Museum“, so Claudia Knauer.
Die „Nacht der Bibliotheken“ hatte am Freitag europaweit stattgefunden. Neben Nordschleswig nahmen mehrere deutsche Bundesländer sowie Flandern und Südtirol daran teil.
Büchereidirektorin Claudia Knauer zog am Ende eine positive Bilanz. „Viel Arbeit, noch viel mehr Spaß. Und wir machen wieder mit bei der ,Nacht der Bibliotheken‘“, verspricht sie.