Geschichte
SP setzt sich in Nordschleswig für Stolpersteine ein
SP setzt sich in Nordschleswig für Stolpersteine ein
SP setzt sich in Nordschleswig für Stolpersteine ein
75 Jahre nach Kriegsende schlagen zwei Stadtratsmitglieder der Schleswigschen Partei erstmals das Verlegen von Stolpersteinen in Nordschleswig vor. Das Kunst-Gedenk-Projekt gibt es inzwischen europaweit.
Die Schleswigsche Partei (SP) möchte nun auch in Nordschleswig der Opfer des Nazi-Regimes mit Stolpersteinen gedenken. Gunter Demnigs Kunst-Gedenk-Projekt findet inzwischen in ganz Europa Anklang – seit 2019 auch in Dänemark.
Die Stolpersteine vermitteln ein dunkles Kapitel der deutschen und europäischen Geschichte und sollen ein Denkanstoß für kommende Generationen sein, wenn sie sozusagen auf dem Bürgersteig über die Gedenktafeln aus Messing stolpern.
75 Jahre nach Kriegsende ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um auch in Nordschleswig der Opfer mit den Messingplatten zu gedenken, meinen Stephan Kleinschmidt, Stadtratsmitglied der SP in Sonderburg, und Carsten Leth Schmidt, SP-Vorsitzender und Stadtratsmitglied in Hadersleben.
„Es ist ein einzigartiges, globales Kunstprojekt, und die Stolpersteine haben natürlich auch eine Relevanz bei der Vermittlung der nordschleswigschen Geschichte“, sagt Kleinschmidt, der von einer Erinnerungskultur spricht, die auch durch Unterrichts- und Vermittlungsmaterial begleitet werden soll.
Bis heute sind 74.000 Stolpersteine in 26 Ländern Europas gelegt worden – der erste 1992 in Köln.
Stolpersteine für Grenzgendarmen
Konkret schlägt die Schleswigsche Partei vor, Stolpersteine vor den Häusern der 38 nordschleswigschen Grenzgendarmen zu legen, die im Krieg von den Nazis in Konzentrationslager und damit in den sicheren Tod geschickt wurden – darunter Alois Spetzler-Petersen aus Hoyer/Højer und Thomas Emil Jessen aus Broacker/Broager.
Bei der Verlegung der Stolpersteine sollen die nordschleswigschen Kommunen unter anderem mit dem Museum im Fröslevlager/Frøslevlejren (auch als Faarhuslager bekannt) zusammenarbeiten.
„Es freut mich, dass sich Frøslevlejrens Museum dazu bereit erklärt hat, bei der Beurteilung, wo Stolpersteine verlegt werden können, zu helfen“, sagt Carsten Leth Schmidt. Die Mitarbeiter des Museums hätten über viele Jahre das Leid der Nazi-Opfer in Dänemark dokumentiert.