Politik
Gleichstellung in der Kommunalpolitik: Nordschleswig hinkt hinterher
Gleichstellung in der Kommunalpolitik: Nordschleswig hinkt hinterher
Weiter Weg zur politischen Gleichstellung in Nordschleswig
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Sonderburg bildet in Nordschleswig das Schlusslicht beim Anteil an Frauen in der Kommunalpolitik. Hadersleben liegt seit der jüngsten Wahl 2021 sogar über dem Landesschnitt.
Es ist noch ein weiter Weg, bis in den vier nordschleswigschen Kommunen gleichviele Männer und Frauen in den Stadträten sitzen. Generell hinkt der Landesteil hinter dem Rest des Landes hinterher. Hadersleben (Haderslev) bildet hier jedoch eine Ausnahme.
Kommunalpolitik hinkt hinterher
Insgesamt ist es in der Kommunalpolitik mit der Gleichstellung schlechter bestellt als im Folketing, wie Zahlen von Danmarks Statistik belegen. Während man auf Christiansborg bei der jüngsten Wahl mit einem Frauenanteil von 43,4 Prozent der Parität schon nahegekommen ist, wurden in die Kommunalparlamente 2021 nur 35,9 Prozent Frauen gewählt.
Unter einem Drittel Frauen in Südjütland
Das südliche Jütland hinkt dem Rest des Landes hinterher, wenn es um Frauen in der Kommunalpolitik geht. Noch nicht mal ein Drittel der Abgeordneten hat eine gerade Zahl am Ende ihrer CPR-Nummer. Auch geht es nur langsam voran; von 2017 bis 2021 hat sich so gut wie nichts getan.
Es liegt nicht daran, dass die Wählerinnen und Wähler Kandidatinnen nicht ihre Stimme geben, sondern dass sie nicht aufgestellt werden. Der Anteil der kandidierenden Frauen entspricht ziemlich genau dem Anteil derer, die auch gewählt werden.
Hadersleben führend
Unter den nordschleswigschen Kommunen bildet Sonderburg (Sønderborg) mit nur 22,6 Prozent das absolute Schlusslicht. Bis auf die Wahl 2017 hat die Kommune am Alsensund seit 2005 diese unrühmliche Platzierung inne.
Am anderen Ende des Spektrums finden wir Hadersleben und zwar auch fast durchgängig. Mit 38,7 Prozent erreicht die Domstadtkommune fast Folketingsniveau. Allerdings war man 2005 bereits bei 35,5 Prozent und fiel dann wieder deutlich zurück.
Tondern (Tønder) teilte sich mit 16,1 Prozent 2005 noch den letzten Platz mit Sonderburg, hat sich jedoch auf 29,0 Prozent steigern können.
Apenrade (Aabenraa) belegt fast durchgängig den zweiten Platz, ist seit 2005 von 19,4 Prozent auf 32,3 Prozent geklettert.
SP mit hohem Frauenanteil – in zwei Kommunen
Die Partei der Minderheit, die Schleswigsche Partei (SP), trägt in zwei der vier nordschleswigschen Kommunen zur Parität bei. 2021 hat sie zehn Mandate errungen; davon sind vier an Frauen gegangen. Das macht immerhin 40 Prozent aus.
Besonders in Sonderburg bessert sie das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern zumindest ein wenig auf. Zwei der sieben Frauen im dortigen Stadtrat kommen von der SP. Dagegen sitzen in Apenrade ausschließlich zwei Männer für die Partei der Minderheit im Stadtrat.