Kultur und Freizeit
Dorffest-Bilanz: Tingleffer haben das Feiern nicht verlernt
Bilanz: Tingleffer haben das Feiern nicht verlernt
Bilanz: Tingleffer haben das Feiern nicht verlernt
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Nach zweijähriger Corona-Zwangspause fand in Tingleff wieder das traditionelle Dorf- und Ringreiterfest statt. Die Resonanz und die Teilnahme beim „Neustart“ waren laut der Organisatoren absolut zufriedenstellend. Auch beim Ringreiten blieb der befürchtete Einbruch aus.
Auf dem Festplatz am Flensborglandevej ist nach drei Tagen Trubel wieder Ruhe eingekehrt.
Das große Aufräumen und Abbauen ist bereits Sonntagabend am letzten Tag des Tingleffer Dorffests eingeleitet worden und wurde am Montag fortgesetzt. Drei Tage lang hatte man gefeiert, gewetteifert, gesungen und gelacht.
Die große Unbekannte
Würde das traditionelle Fest unter der zweijährigen Auszeit leiden und bei Weitem nicht so viele Menschen anlocken, wie gewohnt?
Diese Frage drängte sich für den veranstaltenden Ringreiterverein auf.
Aus Sicht des Organisationskomitees hat sich das nicht bestätigt. Bei den Aktivitäten am Freitag und den Programmpunkten am Sonnabend mit Umzug und großer Westernparty „herrschte ganz guter Betrieb“, so Ringreitervereinsvorsitzender Thomas Møller Jensen.
„Wenn man auf das gesamte Wochenende zurückblickt, dann können wir nichts anderes als zufrieden sein, zumal es ja mit Unsicherheit verbunden war, ob die Leute nach zweijähriger Corona-Pause noch Interesse am Dorffest haben und die letzte Ferienwoche womöglich anders einplanen“, so der Vereinsvorsitzende.
Interesse am Neustart
Für die große Party zum Motto „Wild West“ mit gemeinsamem Essen hatten 300 Gäste Karten gekauft. Damit war die Bürgersause fast ausverkauft, was positiv stimmte, betont Thomas Jensen.
Eine ganz große Sorge wurde das Organisatorenteam auch am Sonntag los, als das traditionsreiche Ringreiten auf dem Programm stand.
In ganz Nordschleswig war die Zahl der Reiterinnen und Reiter im Kielwasser der Corona-Krise zum Teil massiv eingebrochen. In Tingleff setzte sich dieser Negativtrend offensichtlich nicht fort. Mit 71 Reiterinnen und Reitern wurde in etwa das Niveau vor der Pandemie erreicht.
„Damit konnte man ja nicht unbedingt rechnen. Wir wurden positiv überrascht“, zeigt sich Jensen erleichtert.
Rosenmontag am Sonnabend
Bei dem dreitägigen Event hatte es so manche Lichtblicke gegeben.
Dazu gehörte der fast schon legendäre Karnevals-Umzug, der am Sonnabendnachmittag durch den Ort führte und allerhand Kreatives zu bieten hatte.
Der örtliche Gewerbeverein hatte einmal mehr die Organisation des Umzugs übernommen und konnte sich letztlich über eine gelungene Veranstaltung freuen.
„Auch wir waren natürlich gespannt, wie es nach zweijähriger Zwangspause laufen wird und ob es Interesse an der Teilnahme gibt“, sagt Vereinsvorsitzender Tim Skovmand.
„Zum Glück ist es gut gelaufen. 16 verschiedene Gruppen hatten sich mit auf den Weg durch den Ort gemacht. Das entspricht der Teilnahme der vergangenen Jahre. Es sind meist zwischen 15 und 19 Gruppen dabei“, so Skovmand.
Der Kreativität keine Grenzen gesetzt
Die Umzüglerinnen und Umzügler hatten sich wieder allerhand einfallen lassen und ließen ihre Tour durch die Hauptstraße einem rheinländischen Rosenmontag-Umzug ähneln mit Karamelle und allem Drumherum.
„Am Straßenrand fehlte es dabei auch nicht an Zuschauenden. Es war eine große Gaudi“, ergänzt Tim Skovmand.
Dem Umzug hatten sich Privatpersonen, Einrichtungen, Geschäfte und Firmen angeschlossen. Der Gewerbeverein prämierte dabei die kreativsten Beiträge.
Platz eins ging an die wildwest-verkleidete Besatzung eines Pickups. Platz zwei belegte laut Tim Skovmand die Maschinenhandlung Hans Holm. Das Familienunternehmen ist seit Jahren ein ebenso zuverlässiger wie einfallsreicher Teilnehmer des Umzugs.