Grenzüberschreitendes
Umfrage unter Zugezogenen aus Deutschland: Warum kamt ihr her?
Umfrage unter Zugezogenen aus Deutschland: Warum kamt ihr her?
Umfrage unter Zugezogenen: Warum kamt ihr her?
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Die beiden nordschleswigschen Kommunen Sonderburg und Apenrade untersuchen zusammen mit der Stiftung BMC, was die vielen Deutschen zu einem Umzug nach Dänemark bewogen hat. Es gibt erste Antworten.
Die Kommunen Sonderburg und Apenrade (Aabenraa) haben in den vergangenen Jahren ein intensives Interesse von Zuzüglerinnen und Zuzüglern aus Deutschland erlebt. Viele packten ihre Siebensachen und zogen mit Kind und Kegel nach Nordschleswig.
2022 fanden 711 Bürgerinnen und Bürger aus Deutschland in der Sonderburger Kommune ein neues Zuhause, was im Verhältnis zum Vorjahr 2021 mit damals 276 einer Verdoppelung entspricht. Die Apenrader Kommune erhielt im vergangenen Jahr 880 neue Einwohner aus dem Nachbarland Deutschland.
Den vielen Familien aus Deutschland wurde in ihrer neuen Heimat nicht nur mit zweckdienlichen Informationen geholfen.
Diese positive Tendenz wollen die Kommunen noch besser ausschöpfen – und nachvollziehen. Zusammen mit der Stiftung „Bitten & Mads Clausen Fond“ (BMC) haben die zwei Kommunen nun eine umfassende Untersuchung in Auftrag gegeben, wo nach den Hintergründen für den Umzug nach Nordschleswig gefragt wird.
Mit den Antworten wird sich zeigen, wie die Zuzüglerinnen und Zuzügler in ihrer neuen Heimat noch besser unterstützt werden können.
Anlocken und festhalten
„Die Vision des Stadtrats ist die Ansiedlung an sich“, sagt der Vorsitzende im Wirtschaftsausschuss, Kjeld Stærk (Venstre).
„Es geht außerdem darum, wie wir im Sonderburger Bereich Zuzüglerinnen und Zuzügler anlocken und hier festhalten können, um unseren Unternehmen die Arbeitskräfte zu beschaffen, die sie benötigen. Wenn der Zuzug von deutschen Personen so markant ist, dann liegt es auf der Hand, dass wir gerade dieses Potenzial untersuchen“, so der Stadtratspolitiker.
Stærk freut sich, dass die Aktion kommunenübergreifend ist, und so auch die Kooperation mit anderen Kommunen in Nordschleswig gestärkt wird.
Ein kommunenübergreifendes Projekt
„Wir erleben ein steigendes Interesse von Deutschen, die gern in der Apenrader Kommune wohnen und arbeiten wollen“, sagt der Vorsitzende für nachhaltige Entwicklung in Apenrade, Erik Uldall Hansen (Sozialdemokratie).
„Es freut mich, dass wir zusammen mit der Sonderburger Kommune eine kommunenübergreifende Kooperation in Gang setzen können. Beide Kommunen werden die Untersuchung nutzen können, und es ist eine Initiative, an der wir uns gern beteiligen“, so Uldall Hansen.
Die Kommunen Sonderburg und Apenrade investieren je 150.000 Kronen, die Stiftung BMC unterstützt das Projekt mit 300.000 Kronen.
„Unseren Unternehmen fehlen Mitarbeitende, und da liegt es für uns nah, zu unseren Nachbarn im Süden zu schauen“, sagt der Direktor der Stiftung, Lars Tveen.
Ziel ist die permanente Ansiedlung
„Unsere Gegend hat viel zu bieten, und wir können sehen, dass die Deutschen das bemerkt haben. Gleichzeitig müssen wir herauszufinden, was funktioniert, damit die Deutschen nicht wieder zurückziehen, sondern sich ein permanentes Leben in Nordschleswig schaffen“, so Tveen.
In der Sonderburger Kommune werden für deutschen Zuzüglerinnen und Zuzügler seit 2021 Informationstage, ein Online-Ratgeber und eine enge Zusammenarbeit mit dem Jobzentrum angeboten.
In der Apenrader Kommune wird den Deutschen in den Behörden eine Hilfe auf Deutsch und den Kindern in den Volksschulen eine Einführung angeboten. Das soll die Verknüpfung in der neuen Heimat fördern.
Antworten auf mehrere Fragen
Unter anderem diese Fragen werden die Deutschen beantworten:
- Wie schaut die Zielgruppe der deutschen Zuziehenden aus (Alter, Job, Familienstatus).
- Wie sind die Zuzügler auf ihre Kommune aufmerksam geworden?
- Wie sieht der ausbildungsmäßige Standard aus, und um welche Jobs bewerben sie sich?
- Wollen die Deutschen ihr eigenes Unternehmen gründen?
- Was kann den Deutschen bei ihrem neuen Leben in Dänemark helfen, und wie können die Kommunen das unterstützen?
Die neue Untersuchung soll noch im Frühjahr 2023 beginnen.