Eishockey
Gigantisches Playoff-Drama mit Happy-End für SønderjyskE
Gigantisches Playoff-Drama mit Happy-End für SønderjyskE
Gigantisches Playoff-Drama mit Happy-End für SønderjyskE
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Das war nichts für schwache Nerven, als die Eishockeyspieler von SønderjyskE den 2:2-Ausgleich in der Halbfinalserie gegen Herning erzwangen. Nikolaj Krag-Christensen sorgte nach zwölf Minuten der Verlängerung für die Erlösung.
Acht Minuten lang schauten sich die Schiedsrichter die Videobilder vom entscheidenden Tor an, bevor es zum zweiten Mal einen mächtigen Jubelschrei in der Arena gab.
Acht Minuten zwischen Hoffen und Bangen für die 3.328 Zuschauerinnen und Zuschauer, aber auch für die Eishockeyspieler von SønderjyskE, die am Ende doch über den 5:4-Sieg nach Verlängerung und den 2:2-Ausgleich in der Halbfinalserie gegen Herning Blue Fox jubeln durften.
„Wir haben diesen Sieg verdient. Es war schwer, so lange auf diese Erlösung zu warten. Da sind viele Gedanken durch den Kopf geschossen, bevor auf Tor entschieden wurde“, sagte ein erleichterter David Madsen über die langen acht Minuten zwischen Hoffen und Bangen zum „Nordschleswiger“.
Der Unterschied zwischen Sieg und Niederlage war massiv. Mit einem 1:3-Rückstand hätte SønderjyskE den Rücken zur Wand gehabt, doch statt Matchbälle für Herning ist in dieser Halbfinalserie wieder alles offen.
„Das war unser wichtigstes Spiel der Saison. Wir sind aber zu keinem Zeitpunkt nervös geworden, sondern haben einen kühlen Kopf bewahrt und nach dem 2:3-Rückstand noch dominanter gespielt“, freut sich der SønderjyskE-Stürmer über die mentale Stärke seiner Mannschaft.
In einem begeisternden und dramatischen Spiel hatte SønderjyskE schon 1:0 und 2:1 geführt und hätte auch höher führen können, doch Gegentreffer kurz vor und kurz nach der letzten Drittelpause schienen Herning auf die Siegerstraße zu bringen.
„Wir haben die Chance vergeben, den Sack früh zuzumachen, haben es aber mit einem Kraftakt noch gepackt“, so David Madsen.
Herning konnte eine Verlängerung erzwingen, allerdings nicht ohne fremde Hilfe. Da sind wir wieder beim leidigen Thema Schiedsrichter.
Die Schiedsrichter haben sich in dieser Halbfinalserie nicht gerade von ihrer besten Seite gezeigt, und auch diesmal waren sie nicht in der Lage, 60 Minuten plus Verlängerung eine Linie durchzuziehen.
40 Minuten lang war das eine gute Leistung von Kenneth A. Nielsen und René Jensen, doch gegen Ende hin schwenkten sie um. Lange Zeit ließen sie vieles laufen – plötzlich wurde gepfiffen, was vorher erlaubt war. Und schlimmer noch: was auf der einen Seite ein Foul war, war es auf der anderen nicht.
Herning kassierte ab der 38. Minute keine Hinausstellung mehr, obwohl es reichlich Fouls gab. Vier gab es dagegen für SønderjyskE, zwei davon innerhalb von 35 Sekunden.
Herning spielte mehr als eine Minute lang mit zwei Mann mehr auf dem Eis und nutzte diese Chance zum Ausgleich, nachdem Herning-Trainer Per Hånberg sich kurz vorher zu einer Auszeit gezwungen sah, seiner Mannschaft neues Leben einzuhauchen.
SønderjyskE hatte einen 2:3-Rückstand in eine 4:3-Führung umgebogen und drängte auf eine Entscheidung, wurde aber zunächst einmal ausgebremst.
Die Hellblauen ließen sich an diesem Abend aber nicht aufhalten und konnten jeden Widerstand brechen.
Spiel fünf findet am Freitag in Herning statt, Spiel sechs am Sonntag in Woyens. Noch mehr Drama ist vorprogrammiert.
SønderjyskE - Herning (1:0,1:2,2:2) 5:4 n.V.
1:0 David Madsen (9:27/Ass.: Oskar Drugge, Villiam Haag/5 gegen 4), 1:1 Jesper Thörnberg (28:46), 2:1 David Madsen (29:45/Ass.: Oskar Drugge, Valdemar Ahlberg/5 gegen 4), 2:2 Patrick Madsen (39:48/5 gegen 4), 2:3 Cameron Brown (41:58), 3:3 Gustav Nielsen (44:18/Ass.: Jacob Schmidt-Svejstrup, Mathias Borring), 4:3 Jacob Schmidt-Svejstrup (46:28/Ass.: William Boysen, Gustav Nielsen), 4:4 Jesper Thörnberg (52:12/5 gegen 3), 5:4 Nikolaj Krag-Christensen (72:37/Ass.: Matt Spencer).
Zeitstrafen: SE 8x2 – Herning 7x2 Minuten. Schiedsrichter: Kenneth A. Nielsen/René Jensen. Zuschauer: 3.328.