Eishockey
Erster Finaleinzug seit fünf Jahren weckt starke Gefühle
Erster Finaleinzug seit fünf Jahren weckt starke Gefühle
Erster Finaleinzug seit fünf Jahren weckt starke Gefühle
Diesen Artikel vorlesen lassen.
„Jetzt holen wir das Double“, so SønderjyskE-Direktor Klaus Rasmussen vor der Finalserie um die dänische Eishockey-Meisterschaft. Ein starkes Kollektiv hat sich gegen Herning durchgesetzt und gibt ihm ein gutes Gefühl im Kampf um den ersten Meistertitel seit 2015.
Die Freude über den ersten Finaleinzug seit 2019 war bei den Eishockeyspielern von SønderjyskE groß. Die Hellblauen hatten in der Halbfinalserie gegen den Favoriten aus Herning bereits mit 1:2 hinten gelegen, schalteten aber den dänischen Rekordmeister mit 4:2-Siegen aus.
Der Finalgegner wird erst am Dienstag im siebten und entscheidenden Halbfinale zwischen den Aalborg Pirates und Esbjerg Energy ermittelt.
Emotionale Achterbahnfahrt
„Es ist unser erstes Finale seit 2019. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir auch in der abgesagten Corona-Saison eine Final-Mannschaft hatten und seitdem auch zwei Pokalsiege sowie einen Continental-Cup-Titel geholt haben, aber das Finale um die Meisterschaft ist das Größte. Ich bin wahnsinnig glücklich, und nur selten ist der Hunger so groß gewesen, den Weg bis ans Ende zu gehen“, sagt SønderjyskE-Direktor Klaus Rasmussen zum „Nordschleswiger“.
Die Saison ist eine emotionale Achterbahnfahrt gewesen, mit einem schwachen Saisonstart, der Trennung von Cheftrainer Mario Simioni, einem denkwürdigen 3:13-Debakel in Esbjerg, einer atemberaubenden Siegesserie und einem Pokalsieg.
„Nach all dem, was in der laufenden Saison passiert ist, wäre es der Wahnsinn, wenn wir mit dem Gewinn des Doubles Geschichte schreiben würden. Wie oft passiert sowas? Wir sind die formstärkste Mannschaft der Liga 2024 und haben guten Grund, eine große Portion Selbstvertrauen mit auf unsere Reise zu nehmen“, sagt Klaus Rasmussen und lässt sich in der Stunde des Jubels über den Finaleinzug zu einer vollmundigen Ansage hinreißen: „Jetzt holen wir das Double.“
Demut und Stolz
„Es ist eine emotionale Saison gewesen. Wir haben den Trainer gewechselt und uns auch von zwei Koryphäen verabschiedet, Steen Schou und Bjarne Madsen. Es sind viele starke Gefühle geweckt worden. Wir sind voller Demut und Stolz, dass wir jetzt im Finale stehen, aber ich finde, dass wir es verdient haben. Und wir haben jetzt einfach ein gutes Gefühl“, meint der SønderjyskE-Direktor, der erst im Viertelfinale gegen Rungsted und jetzt auch im Halbfinale gegen Herning ein starkes Kollektiv gesehen hatte.
So sieht es auch Jacob Schmidt-Svejstrup, der bei der Vorarbeit zur 3:1-Führung das verkörperte, was diese SønderjyskE-Mannschaft ausmacht: spielerische Eleganz und Kämpferherz.
„Wir sind eine Mannschaft, die nie aufgibt. Wir sind eine Gruppe, die gerne zusammen ist. Es macht einfach mehr Spaß, wenn es in der Mannschaft keine Querelen gibt. Da hilft jeder den anderen. Und das kann uns weit bringen“, sagt Jacob Schmidt-Svejstrup zum „Nordschleswiger“.
Die Hellblauen bekamen in der Halbfinalserie immer mehr Oberwasser. Es hatte den Anschein, dass SønderjyskE die größeren Kraftreserven hatte.
„Ich hatte das Gefühl, dass wir um Spiel vier herum spüren konnten, dass wir ein wenig mehr im Tank hatten. Und die drei Siege in Folge untermauern das ja auch“, so Jacob Schmidt-Svejstrup, der auch auf eine Saison zurückblicken kann, die nicht immer reibungslos verlief.
„Als Mannschaft mussten wir uns erst finden. Es begann vielleicht beim 3:13 in Esbjerg, aber solche Tage, wo alles schiefläuft, gibt es einfach. Wir haben ja auch 10:0 gegen Aalborg gewonnen und eine Spielweise gefunden, mit der alle einverstanden sind. Es läuft, und das ist schon lange der Fall gewesen. Wir haben uns die Chance gegeben, den Titel zu holen“, meint der SønderjyskE-Stürmer.
Der Favorit aus Herning ist im Laufe der Halbfinalserie mürbe geworden.
„Herning hat sich vielleicht selbst zermürbt. Viele Spieler hatten sehr viele Minuten auf dem Eis. Das war in den Spielen vier, fünf und sechs zu spüren. Ich denke, wir hatten das bessere Kollektiv und die größere Breite“, meint Cheftrainer Anders Førster.