Vorbild Dänemark?
Jetzt testet auch die Deutsche Post seltenere Briefzustellung
Jetzt testet auch die Deutsche Post seltenere Briefzustellung
Jetzt testet auch die Deutsche Post seltenere Briefzustellung
Bei der Gewerkschaft Verdi läuten bereits sämtliche Alarmglocken: Die Deutsche Post hat bestätigt, seit Juli bei ausgewählten Kunden zu testen, die Post nur noch an drei oder einem Wochentag auzuliefern. In Dänemark ist die seltenere Briefzustellung bereits Realität.
In einem Pilotprojekt testet die Deutsche Post seit Juli, einigen ausgewählten Kunden Briefe nur noch an drei oder einem Wochentag beziehungsweise an fünf Tagen pro Woche an den Arbeitsplatz zuzustellen. Einen entsprechenden Bericht des „Bonner Generalanzeigers“ bestätigte ein Postsprecher. Derzeit ist das Unternehmen gesetzlich dazu verpflichtet, an jedem Tag Briefe flächendeckend an die Kunden auszutragen.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft mit der verstärkten Nutzung von E-Mails, Whatsapp und Facebook sowie dem rückläufigen Briefvolumen gehe es lediglich darum, neue Optionen der Briefzustellung zu prüfen und Kundenbedürfnisse zu erforschen. Das Projekt sei ergebnisoffen und laufe noch bis Ende September, sagte der Sprecher weiter. Die Bundesnetzagentur als oberste Aufsichtsbehörde über die Postmärkte wurde über den Testlauf vorab unterrichtet.
Die Gewerkschaft Verdi zeigte sich dagegen wenig erfreut über das Vorhaben. Sie befürchtet den Abbau von Arbeitsplätzen, sollte sich die Post aus der werktäglichen Zustellung Stück für Stück zurückziehen. „Bei uns brennt die Hütte“, zitierte die Zeitung die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis.
In Dänemark wird die Post nur noch an fünf Tagen in der Woche zugestellt. Zudem wird gewöhnliche Post nicht mehr am Folgetag, sondern bis zu fünf Tage später zusgestellt. Die dänische Post Postnord steckt seit ihrer Fusion mit der schwedischen Post in einer Dauerkrise. Mehr zum Thema hier.