Südschleswig
Dänischer Bauernverband: Kein neuer Vorstand trotz Lohn-Skandals
Dänischer Bauernverband: Kein neuer Vorstand trotz Lohn-Skandals
Dänischer Bauernverband: Kein neuer Vorstand trotz Lohn-Skan
Der Südschleswig-Ausschuss des Folketings hatte Anfang des Jahres seine finanzielle Unterstützung für den dänischen Bauernverband in Südschleswig eingestellt. Grund waren die Löhne, die als zu hoch eingestuft wurden. Den neuen Vorstand will die Vorsitzende des Ausschusses nicht kommentieren. Eine gedankliche Richtung lässt sich aber doch erkennen.
Alles beim Alten trotz herber Kritik? Die Vorsitzende des noch amtierenden Südschleswig-Ausschusses, Anni Matthiesen (Venstre), zeigt sich reserviert gegenüber der Entscheidung des dänischen Bauernverbandes in Südschleswig (Fælleslandboforeningen for Sydslesvig), seinen Vorstand nicht grundlegend zu erneuern.
Der Zeitung Flensborg Avis gegenüber sagte sie: „Wir waren im Ausschuss einige, die meinten, es müsse aufgeräumt werden und neue Leute kommen. Nun stelle ich fest, dass die bekannten Gesichter im Vorstand vertreten sind. Ich halte es aber so, dass ich nicht über den Verein urteile – weder nach außen noch nach innen – bevor wir nichts vom neuen Vorstand selbst gehört haben”, so Matthiesen.
Der Südschleswig-Ausschuss hatte Anfang dieses Jahres beschlossen, die finanzielle Förderung des genannten Verbandes zu streichen. Hintergrund: Der Ausschuss hatte im November 2018 eine Buchprüfung in Auftrag gegeben, auf deren Ergebnis hin die Unterstützung für 2019 gestrichen wurde. Der Ausschuss kritisierte zu hohe Löhne, die der Bauernverband zahlte. Zudem sollen einzelne Angestellte auf unrechtmäßige Art und Weise eine eigene Firma betrieben haben.
Matthiesen: Zuschuss kein Automatismus
Auch zu den eingestellten Zahlungen äußerte sich Anni Matthiesen: „Es gibt einige Dinge, die in Ordnung zu bringen sind und unter Kontrolle kommen müssen, bevor der Verband wieder einen Zuschuss bekommen kann. Das geschieht nicht automatisch.”
Christian Juhl von der Einheitsliste sitzt ebenfalls im noch amtierenden Südschleswig-Ausschuss. In Flensborg Avis machte er seinem Verdruss Luft. Er sei zur Generalversammlung nicht eingeladen worden, an der er gerne teilgenommen hätte. Dies habe ihn geärgert, zumal es nicht das erste Mal gewesen sei, dass er um ein Treffen gebeten hätte, aus dem aber nie etwas geworden sei. Für Juhl ist es nicht wichtig, welche Namen im Vorstand auftauchen. Wichtig sei für ihn, dass der Vorstand einen ordentlichen Betrieb sicherstelle, so Juhl.
Nach der Parlamentswahl in Dänemark wird es an einem neuen Südschleswig-Ausschuss sein, über eine Wiederaufnahme der Bezuschussung zu entscheiden. Laut Flensborg Avis wollen Christian Juhl und Anni Matthiesen ihre Arbeit im Ausschuss gerne fortsetzen. Der Zeitung zufolge wird der noch zu fällende Beschluss des Südschleswig-Ausschusses großen Einfluss darauf haben, ob das Kultusministerium in Kiel und der Grenzverein ihre jeweilige Förderung des südschleswigschen Bauernverbandes einstellen oder fortsetzen.