Deutschland
„Judensterne“ mit „Ungeimpft“-Aufschrift: Ministerien prüfen Volksverhetzung
„Judensterne“ mit „Ungeimpft“-Aufschrift: Ministerien prüfen Volksverhetzung
„Judensterne“: Ministerien prüfen Volksverhetzung
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Um Corona-Auflagen zu kritisieren, wurden auf Corona-Protesten auch „Judensterne“ mit der Aufschrift „Ungeimpft“ gezeigt. Mehrere Landesregierungen sprechen von Volksverhetzung – und wollen durchgreifen.
In mehreren Bundesländern geht die Justiz verstärkt gegen die Relativierung des Holocausts durch Symbole und Äußerungen während der Corona-Proteste vor. Das ergibt sich aus Anfragen des „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) an verschiedene Regierungsposten in den Bundesländern.
Bremens Justizsenatorin Claudia Schilling (SPD) äußerte sich hierzu deutlich: „Sich den gelben Stern anzuheften und dieses menschenverachtende Symbol des millionenfachen Mordes an jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit dem eigenen Impfstatus in Verbindung zu bringen, ist nicht nur geschmacklos, sondern erfüllt in meinen Augen auch den Tatbestand der Volksverhetzung.“ Sie begrüße daher das Vorgehen der Bremer Staatsanwaltschaft, die in solchen Fällen generell den Anfangsverdacht der Volksverhetzung annehme und entsprechend ermittle.
Mehrere Landesregierungen positionieren sich
Auch in anderen Bundesländern wurden vergleichbare Verfahren eingeleitet: So wies das bayrische Innenministerium darauf hin, dass der Vergleich staatlicher Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus mit dem millionenfachen Mord an Juden insbesondere den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllen könne. Nun soll auch die Polizei dahingehend sensibilisiert werden: Das Ministerium habe ein „Informationsschreiben“ erstellt, das an die Verbände der bayrischen Polizei gerichtet sei. Darin würde man die Polizeiverbände darum bitten, entsprechende Fälle von Relativierung den zuständigen Staatsanwaltschaften zur Prüfung vorzulegen. Auch Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) forderte ein entschlossenes Vorgehen und stellte die Position seines Hauses klar.
Internationales Ausschwitz-Komitee begrüßt juristische Konsequenzen
Das Internationale Auschwitz Komitee hat sich zu den juristischen Ambitionen der Landesregierungen geäußert. Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung des Komitees seien die Vorstöße der Länder, relativierende Äußerungen nach dem Tatbestand der Volksverhetzung zu verfolgen, sehr zu begrüßen. Das Komitee nehme eine zunehmende Verhärtung und Verklärung war, die durch die Corona-Demonstranten zutage trete.