Flucht und Einwanderung

Trotz Støjberg-Versprechen: Noch immer keine Aufsicht bei vier Asylzentren für unbegleitete Kinder

Trotz Støjberg-Versprechen: Noch immer keine Aufsicht bei vier Asylzentren für unbegleitete Kinder

Trotz Støjberg-Versprechen: Noch immer keine Aufsicht bei vier Asylzentren für unbegleitete Kinder

Kopenhagen
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Inger Støjberg
Inger Støjberg Foto: Scanpix

Nur drei von sieben Kinderzentren haben bisher Besuch von Aufsichtsbehörden gehabt. Und das, obwohl Integrationsministerin Støjberg nach mehreren Vorfällen Buße und Besserung gelobt hatte.

Als im vergangenen Jahr herauskam, dass die Behörden die Asylzentren für unbegleitete Flüchtlingskinder nicht beaufsichtigen, gelobte Ausländer- und Integrationsministerin Inger Støjberg (Venstre) Besserung. Doch noch immer haben vier der sieben Zentren keinen Besuch von Aufsichtsbehörden gehabt. Das berichtet Radio24syv.

Die Zentren sollen jährlich überprüft werden. Doch bisher sind lediglich die Einrichtungen in Tondern, Gribskov und Rovvig kontrolliert worden. Seit dem 1. September liegt die Verantwortung für die Aufsicht bei der Sozialaufsicht „Socialtilsyn Midt“ in Silkeborg. Wie die Behörde Radio24syv mitteilt, habe es bisher noch keinen Besuch in einer Einrichtung gegeben. Noch bis zum Jahreswechsel hat die Behörde Zeit, ihrer Verpflichtung nachzukommen.

Johanne Schmidt-Nielsen, integrationspolitische Sprecherin der Einheitsliste, kritisiert, dass vier Zentren weiterhin unbeaufsichtigt sind. „Es ist elf Monate her, dass Inger Støjberg selbst erklärt hat, dass hier ein Problem vorliegt. Es wurde schlicht nicht ausreichend kontrolliert, ob es dieser verletzlichen Kindergruppe gut geht“, sagt sie. So gesehen sei es „unverständlich, dass noch immer nicht alle Kinderzentren in Dänemark baufsichtigt wurden“, so Schmidt-Nielsen zu Radio24syv. Sie wolle jetzt eine schriftliche Anfrage an Støjberg richten.

Mit Eimer Wasser geweckt

Im November 2016 hatte der Radiosender eine Reihe von Vorfällen in den Asylzentren der Kommune Langeland aufgedeckt, wo minderjährige Bewohner dadurch geweckt wurden, dass  ein Eimer kaltes Wasser über ihnen ausgeschüttet wurde. Zugleich wurde bekannt, dass die Ausländerbehörde die Zentren seit zweieinhalb Jahren nicht mehr kontrolliert hatte.

Benny Andersen, Vorsitzender des Landesverbandes der Sozialpädagogen, ist bestürzt darüber, dass sich immer noch nicht viel getan hat. „Das ist inakzeptabel, denn die Kinder sollten den richtigen Start in ihr Leben hier in Dänemark bekommen“, sagt er. Unterdessen kündigt Ditte Kruse Dankert, Büroleiterin in der Ausländerbehörde, in Radio24syv an, dass die Kontrollen stattfinden werden. Alle Zentren würden bis Jahresende besucht werden, sagt sie. Ministerin Støjberg wollte den Fall laut Radio24syv nicht kommentieren.

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