Dänemark
Historisches Børsen-Gebäude in Kopenhagen in Flammen
Historisches Børsen-Gebäude in Kopenhagen in Flammen
Historisches Børsen-Gebäude in Kopenhagen in Flammen
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Eines der markantesten Gebäude Kopenhagens ist teilweise zerstört worden: Das alte Børsen-Gebäude auf Slotsholmen brennt seit dem Morgen. Die ikonische Turmspitze ist eingestürzt. Feuerwehr und Rettungsdienst sind mit einem Großaufgebot vor Ort und lassen nun einen Teil der ehemaligen Börse kontrolliert abbrennen.
Das historische Børsen-Gebäude in Kopenhagen steht in Flammen. Die Kopenhagener Feuerwehr und der Rettungsdienst sind mit „massiven“ Kräften vor Ort in der Slotsholmsgade, nachdem zunächst starker Rauch aus dem Dach des Børsen gemeldet worden war. Das schreibt Hovedstadens Beredskab auf „X“.
Turmspitze eingestürzt
Die erste Meldung über den Brand ging bei der Feuerwehr am Dienstagmorgen um 7.36 Uhr ein. Bereits wenig später, um kurz nach 8 Uhr am Dienstagmorgen, waren große Flammen an der Turmspitze des Gebäudes zu sehen. Einen Bereich um das Gebäude hat die Polizei abgesperrt. Knippelsbro und Christiansborg Slotsplads sind ebenfalls nicht zugänglich.
Um 8.30 Uhr wurde gemeldet, dass die Turmspitze des Gebäudes, die vier ineinander verschlungene Drachenschwänze darstellt, eingestürzt ist. Auch aus dem Inneren des Gebäudes knallte es mehrmals.
Renovierungsarbeiten bei Brandausbruch
Die Brandursache ist noch unklar. Die ehemalige Börse befindet sich auf Slotsholmen in Kopenhagen. Børsen wird derzeit restauriert, weshalb das Gebäude eingerüstet ist.
Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.
„Nordschleswiger“-Korrespondent vor Ort
„Am Anfang war es möglich, relativ nah ranzukommen, aber wegen der vielen Schaulustigen wurde der Bereich großräumig abgesperrt“, berichtet unser Kopenhagen-Korrespondent Walter Turnowsky.
Weil der Rauch auch in Richtung Provianthuset zieht, wurde der Flügel von Christiansborg evakuiert. Dort haben sowohl Journalistinnen und Journalisten als auch Folketingsmitglieder Büros. „Der Rauch war auch im Hauptgebäude deutlich zu spüren.“
„Das ist etwas, das sofort auffällt, wenn man auf das Gebäude schaut. Die sehr charakteristische Turmspitze fehlt“, so Turnowsky. Mittlerweile seien Teile des Gerüstes ins Gebäude gefallen. Noch immer seien zudem Martinshörner zu hören.
Um 10.40 Uhr schreibt unser Korrespondent: „Es quillt immer noch dicker Rauch aus dem Gebäude. Es sieht aus, als wäre es wieder schlimmer geworden. Zum Teil verdeckt er die Sonne, sodass das Licht ganz orange wird.“
Feuerwehr rechnet mit langem Einsatz
Teile des Daches sind bereits eingestürzt. Der Brand erstreckt sich auf die Hälfte des Gebäudes und ist weiterhin außer Kontrolle.
„Es handelt sich um ein altes Gebäude mit vielen Holzkonstruktionen und einem Kupferdach, das die Wärme speichert, sodass die Löscharbeiten heute fast den ganzen Tag dauern werden“, sagte Jakob Vedsted Andersen, Leiter des Notfallmanagements von Hovedstadens Beredskab, gegenüber mehreren Medien.
Hälfte des Gebäudes brennt kontrolliert nieder
Löschkräften ist es nicht möglich, in alle Teile des Gebäudes zu gelangen. Gegen Mittag sagte Vedsted Andersen, dass die Hälfte des Børsen-Gebäudes gerettet wurde. Die andere Hälfte werde dem Feuer überlassen.
Mehrere Gemälde gerettet
Eines der berühmtesten Werke des Skagener Malers P. S. Krøyer ist vor den Flammen gerettet worden. TV-Bilder zeigen, wie das Gemälde „Fra Københavns Børs“ aus dem Gebäude in Sicherheit gebracht wird. Das Gemälde misst zweieinhalb mal vier Meter.
Das Bild wurde 1895 gemalt und zeigt ein Gruppenporträt einer langen Reihe von Börsenbeamten, die im Börsensaal stehen. Unter ihnen ist der große Geschäftsmann C. F. Tietgen, der unter anderem die Privatbank Burmeister & Wain und De Danske Sukkerfabrikker mitbegründet hat.
Mehrere andere Gemälde wurden ebenfalls aus dem brennenden historischen Gebäude gerettet.
„Die Gemälde wurden auf Christiansborg in Sicherheit gebracht“, berichtet Walter Turnowsky.
Eines der bekanntesten Gebäude in Kopenhagen
Das Gebäude wurde 1625 mit einem Kirchturm fertiggestellt und ist eines der ältesten und markantesten Bauwerke Kopenhagens. Es wurde im Auftrag von König Christian IV. im Stil der niederländischen Renaissance errichtet.
Bis 1974 wurden hier die Geschäfte der Kopenhagener Fondsbörse (Københavns Fondsbørs) getätigt. Seither ist es ein Bürogebäude.
Mit Material von „Ritzau“.