Lesung

Der Reuber, der sich anders schreibt

Der Reuber, der sich anders schreibt

Der Reuber, der sich anders schreibt

Apenrade/Aabenraa
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Autor Finn-Ole Heinrich liest aus seinem Buch "Die Reise zum Mittelpunkt des Waldes" vor. Foto: Donna Scherlinzky

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Nein, da ist kein Schreibfehler: Finn-Ole Heinrich erzählt von einem werdenden Vater, der ein Praktikum bei dem Reuber machen will. Durch eine aktive Einbindung der Kinder, eine lebendige Erzählweise und eine spannende Geschichte fesselt der Kinderbuchautor seine jungen Zuhörerinnen und Zuhörer.

Bei Dunkelheit startet Finn-Ole Heinrich am Mittwoch seine Lesung im vollgepackten Haus Nordschleswig. So lernen die vierten und fünften Klassen der deutschen Schulen den Reuber aus seinem Buch „Die Reise zum Mittelpunkt des Waldes“ kennen, das seit 2018 auf dem Markt ist.

Dass der Reuber mit einem „eu“ geschrieben wird, sei kein Schreibfehler, erklärt der Autor. Vielmehr wolle er sich so von „dödeligen Räubern wie Hotzenplotz“ abgrenzen und nicht mit ihnen verglichen werden.

Finn-Ole Heinrich nutzt Dunkelheit und Waldgeräusche als Stilmittel während seiner Lesung. Direkt werden die Kinder mit dem Reuber bekannt gemacht: Denn der Protagonist, ein werdender Vater kurz vor der Geburt seines Kindes, sucht und findet ihn.

Finn-Ole Heinrich sitzt während der Lesung im Dunkeln. Foto: Donna Scherlinzky

387 Briefe

Heinrich stellt sich als der Sohn des Hauptprotagonisten vor und erzählt, wie er in einem Karton seines Vaters 387 Briefe findet, die alle an ihn adressiert sind. Darin wird er als „Krümelchen“ angesprochen, da die Briefe geschrieben wurden, als er noch nicht geboren war. 

Die Briefe enthalten die Erinnerungen seines Vaters, kurz bevor sein Kind geboren wird.

Praktikum

Der Autor gestaltet die gesamte Lesung interaktiv mit seinen Zuhörerinnen und Zuhörern und unterbricht sich immer wieder selbst, um Verschiedenes zu erklären. Zum Beispiel hat der Vater von „Krümelchen“ vor, den Reuber zu finden und reist dafür zum Wald – denn er will ein Praktikum bei diesem machen, um zu lernen, wie man ein guter Papa sein kann.

Endlich gefunden: Der Reuber ist da. Foto: Donna Scherlinzky

Wieder unterbricht sich Finn-Ole Heinrich. „Gibt es in Dänemark überhaupt Wälder?“, fragt der Autor aus Berlin, bevor er den nächsten Brief vorliest, in dem er den Reuber schließlich findet. 

Heinrich stellt sich auf einen Stuhl, mit einem grünen Leuchtband und einem Wald auf der Leinwand hinter sich und ist der Reuber. Wieder in einer tiefen Stimmlage spricht er und fragt den werdenden Vater, was er hier macht.

Und nach viel Überredungskunst kann der baldige Papa sein Praktikum beginnen, um mehr über das Vatersein zu lernen.

Fragerunde

In der anschließenden Fragerunde nimmt sich der Autor viel Zeit für die Kinder und beantwortet jede offene Frage, die teilweise mehr, teilweise weniger mit dem Buch zu tun hat. „Ich habe das Buch nicht mitgebracht, weil es ausverkauft ist. So beliebt ist es“, antwortet Heinrich einem Schüler beispielsweise.

Während der Fragerunde stellen die Schülerinnen und Schüler eine Frage nach der anderen. Foto: Donna Scherlinzky

Er beantwortet noch mehr Fragen, zum Beispiel woher er kommt – aus Berlin. „Das ist wie gegen eine Hydra zu kämpfen, je mehr Fragen ich beantworte, desto mehr tauchen auf.“

Zu dieser und seiner vorherigen Lesung seines Kinderbuchs „Frerk, du Zwerk“ aus dem Jahr 2011 waren insgesamt 10 Klassen angemeldet. 

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