Kommentar
„KI-generiert – immer einen Lacher wert“
KI-generiert – immer einen Lacher wert
KI-generiert – immer einen Lacher wert
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Das Thema KI-Technologie beschäftigt inzwischen nicht nur die Gesellschaft, sondern auch uns als Redaktion. Paulina von Ahn, Praktikantin beim „Nordschleswiger“, lässt uns an ihrer Sicht über die Technologie teilhaben.
Vor wenigen Tagen erst hat eine KI (Künstliche Intelligenz) dafür gesorgt, dass ich über eine Stunde lang nicht aufhören konnte, zu lachen. Es brauchte nicht mehr als das Transkript eines Interviews, um den Lachanfall meines Lebens zu provozieren.
Aber von Anfang an: Zuvor hatte ich einen Kindergarten besucht und dessen Erzieherin interviewt – per Videoaufnahme. Eine Kollegin schickte mir im Anschluss ein Transkript des Gesprächs, das sie von einem KI-Programm anfertigen ließ. Die Technik kam offenbar nicht damit klar, dass eine Horde Kinder um die Erzieherin tobte, während sie mit mir sprach. Das Ergebnis war ein Kauderwelsch von einem Text, das mit dem ursprünglichen Interview nicht mehr viel zu tun hatte. Verdrehte Formulierungen wie „Ja, der war lecker, der König“, brachten das Fass für mich zum Überlaufen und meine Kolleginnen und Kollegen dazu, sich über die anhaltenden Lachanfälle zu wundern, die aus meinem Büro schallten.
Denn wie so oft bei einem Lachanfall, war ich die Einzige, die verstand, was an der Sache so lustig war. Im Gegensatz zu mir, kannten die anderen nicht das Originalinterview und hatten nicht den Vergleich, der in meinem Kopf die schrägsten Bilder auslöste. Amüsiert haben sie sich trotzdem.
KI im Studium
Aber KI ruft nicht nur Glücksgefühle in mir hervor. Mein Praktikum beim „Nordschleswiger“ ist Bestandteil meines Journalismus-Studiums. Im vergangenen Semester habe ich einen ganz Kurs zum Thema Künstliche Intelligenz belegt, für den ich aktuell eine Hausarbeit schreibe, beziehungsweise schreiben muss. Spaß macht das nicht. Quellenangaben, Zitierweisen, qualitative Forschung – ich glaube, ich muss nicht weiter ausholen, um zu verdeutlichen, dass ich nicht unter Gelächter in meine Tastatur hämmere.
Mensch vs. Technik
Ich glaube, ich bin das, was man im allgemeinen Sprachgebrauch häufig als „alte Seele“ bezeichnet. Ich wehre mich konsequent gegen alles, was mit Technik zu tun hat. Ich besitze nicht einmal Instagram. Ich weigere mich bis heute, den Thermomix zu benutzen, den meine Mutter vor Jahren gekauft hat, weil ich nicht einsehen kann, dass eine Maschine mir sagt, wie ich zu kochen habe. Da lasse ich auch nicht mit mir reden! Etliche Male haben meine Mitmenschen mich mit Argumenten bombardiert, warum die Technik mir hilft und dass ich doch lieber mit ihr zusammen statt gegen sie arbeiten sollte. Aber das stößt bei mir auf taube Ohren. Natürlich weiß ich, dass der Thermomix dasselbe will wie ich: einen Kuchen backen zum Beispiel. Doch aus tiefster Überzeugung kann und will ich mich der technischen Entwicklung nicht hingeben.
Die KI und die Zukunft
Aber den Spaß einmal beiseitegelassen: Die Diskussion um Künstliche Intelligenz begleitet uns nun schon seit vielen Jahren. Und sie nimmt immer weiter zu. Wenn ich mich dazu zwinge, das Thema objektiv zu betrachten, sehe ich ein, dass KI sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Das trifft auch auf den Journalismus zu. Wie bereits erwähnt, nimmt auch „Der Nordschleswiger“ die Dienste von KI in Anspruch. Zum Beispiel beim Erstellen eines Transkriptes oder eines Bildes. Die Technik ist in der Lage, Journalistinnen und Journalisten lästige, zeitaufwändige Arbeiten abzunehmen, sodass diese sich aufs Wesentliche konzentrieren können. Aber wie geht es langfristig gesehen damit weiter? Wird die Technik nach und nach immer mehr Aufgaben übernehmen, sodass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Redaktion irgendwann keine Arbeit mehr haben? Oder wird die KI vielleicht einen Fehler begehen, das System an sich reißen und die Weltherrschaft übernehmen? Zugegeben: letzteres habe ich aus einem Science-Fiction-Film gestohlen. Nichtsdestotrotz ist es eine Sorge, die in den Köpfen vieler Menschen existiert. Ob berechtigt oder nicht – das kann ich nicht sagen.
So oder so weiß ich, dass die Thematik uns in Zukunft noch verstärkt begleiten wird. Als Grund für einen Lachanfall oder als Ärgernis wegen einer Hausarbeit.