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Frühjahrsmüdigkeit: Warum fühlen wir uns so schlapp?

Frühjahrsmüdigkeit: Warum fühlen wir uns so schlapp?

Frühjahrsmüdigkeit: Warum fühlen wir uns so schlapp?

Apenrade/Aabenraa
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Bei Frühjahrsmüdigkeit gilt es, möglichst viel Luft und Sonne zu tanken. Foto: Lars Laursen/Biofoto/Ritzau Scanpix

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Nicht wenige kennen dieses Gefühl der bleiernen Müdigkeit in den frühen Monaten des Jahres, wenn die Zeichen allmählich auf Frühling stehen. Dabei spielen mehrere Faktoren zusammen und rufen solche und weitere Symptome hervor. Doch es gibt Möglichkeiten, den Beschwerden entgegenzuwirken.

Seit Wochen kündigt sich der Frühling portionsweise an. Gelegentlich kredenzt er uns kleine Geschmacksproben, nur um die Vorfreude auf beständig höhere Temperaturen mit ein wenig Sonne noch etwas sehnsüchtiger werden zu lassen – und lässt unsere Erwartungen dann doch wieder fallen, wenn das Grau sich tagelang nicht vom Himmel zu verziehen gedenkt. 

Viele leiden auch noch im April an der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit. Dieses Phänomen ist der Grund dafür, dass Betroffene sich unter anderem schlapp und antriebslos fühlen. Das Gemüt ist schwer – die Beine auch, nicht selten begleiten Kopfschmerzen oder Schwindel die Trägheit. Vieles auf der To-do-Liste bleibt da oftmals auf der Strecke. Aber wieso genau werden wir eigentlich „im Frühjahr müde“? Es ist ein ganzer Symptomkomplex an Beschwerden, der uns Menschen erwischen kann, wenn der Winter sehr zögerlich von dannen zieht. 

Aus schwer mach leicht

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) nennt die jahreszeitliche Umstellung im Frühling mit unbeständigem Wetter als eine der Hauptursachen. Eventuell kommt dann noch eine ungünstige Ernährung hinzu. Statt der schweren Gerichte aus den kalten Tagen – man denke nur mal an Klöße und Grünkohl – sind nun eher mehrere kleine Mahlzeiten, gerne mit viel frischem Obst und Gemüse, angeraten. 

Der Nabu rät zu viel Obst und Gemüse. Foto: Pressefoto

Im Herbst und Winter spüren Europäerinnen und Europäer die jahreszeitlichen Änderungen von Lichtverhältnissen und Lufttemperatur besonders deutlich. Nicht selten nimmt der menschliche Organismus diese als Belastung wahr, erklärt der Nabu auf seiner Webseite. Das liegt daran, dass der Hormonhaushalt des Menschen, wie bei vielen Tieren auch, von äußeren Faktoren beeinflusst wird. Dies wiederum hat zur Folge, dass die Körpertemperatur in Winternächten sinkt, während der Blutdruck steigt und das Schlafhormon Melatonin gebildet wird. Es ist eine Annäherung an den Winterschlaf, so der Nabu.

Kommen nun die ersten Sonnenstrahlen hervor, erwacht – als Teil der Natur – auch der Mensch und in ihm seine Frühlingsgefühle. Durch die allmählich steigenden Temperaturen wird der Kreislauf hochgefahren. Die erhöhte Blutzirkulation in unserem Körper sorgt dafür, dass sich unsere Gefäße weiten und über das Blut mehr Sauerstoff zu den Organen transportiert werden kann. Eben jene Gefäßerweiterung geht allerdings mit einem Abfall des Blutdrucks einher, weswegen wir uns möglicherweise träge, müde und antriebslos fühlen.

Auch die Melatoninproduktion wird langsam gedrosselt, und der Körper setzt nunmehr auf das Glückshormon Serotonin. Zwischen diesen beiden Hormonen muss nun erst einmal ein neues Gleichgewicht entstehen.

Der Zwist in uns

Und jetzt der Clou: Wir lechzen nach Aktivität, wollen hinausgehen und das Leben genießen oder auch Projekte beginnen, die doch schon viel zu lange liegen geblieben sind. Es steckt aber noch ein Überhang an Winterschlaf in uns – und genau dieser Zwist kostet Kraft und beschert uns diese unwillkommene und unliebsame Abgeschlagenheit im Frühjahr. Laut Nabu dauert dieser Übergang etwa zwei bis vier Wochen. Dann hat der Körper sich an die veränderte Umwelt angepasst.

Bärlauch
Zu dieser Jahreszeit ist Bärlauch sehr beliebt (Archivbild). Foto: Karin Riggelsen

Um dieser Zeit mental und physisch gewachsen zu sein, hat der Naturschutzbund einige Tipps parat. Neben den bereits erwähnten leichten Gerichten ist es essenziell, möglichst viel Luft und Sonne zu tanken, sowie den Tagesrhythmus dem Angebot an Sonnenlicht anzupassen. Spaziergänge, Radtouren oder jegliche anderweitige Bewegung an der frischen Luft ist unbedingt zu empfehlen. Um den Kreislauf zu stärken, verschaffen Saunagänge, Wechselduschen, Fußbäder oder die verschiedenen Kneippschen Anwendungen Abhilfe. Auch ernährungstechnisch hält die Natur schon in dem noch jungen Jahr einiges bereit. Das Sammeln von Wildkräutern – wie Bärlauch – lohnt sich besonders, wenn sie gerade ihre ersten grünen Triebe aus der Erde schieben. Dann sind sie am schmackhaftesten und reich an Vitaminen und Mineralstoffen. 

Also dann – raus in die Sonnenstunden und tief einatmend Kräuter für eine leichte Mahlzeit sammeln!

Essenziell ist die Bewegung an der frischen Luft (Archivbild). Foto: Destination Sønderjylland
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Christel Leiendecker
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